Tipps für die Olma Auf Schweine wetten, Gemüseschäler bewerten – oder ausweichen
Zürich ist zu Gast an der Olma, die am Donnerstag beginnt. Was Sie am Volksfest nicht verpassen dürfen. Und warum sich eine Reise nach St. Gallen insbesondere für Messemuffel lohnt.

Fünf Franken auf das schnellste «Säuli» wetten
Es gab schon eine «Tiramisau», eine «Sauvignon Blanc» und ein «Habsburgerli». Beim Olma-Wettbüro können Besucherinnen und Besucher auf die sogenannten Rennsauen wetten. Jeden Nachmittag um 16 Uhr stellt Moderator Christian Manser dann die Tiere vor. Erkennbar sind die jeweiligen Säuli an ihren Mänteln. Eine Fanfare ertönt, Manser kommentiert und jauchzt, als spiele die Schweizer Fussball Nationalmannschaft im WM-Final, 2500 Menschen in der Olma-Arena jubeln, und die Sauen rennen so schnell sie können zum Futtertrog.
Alarmanlagen und Gemüseschäler bewerten
An den Schweizer Bahnhöfen werden einem bei Werbeaktionen manchmal Joghurts oder kleine Gratis-Getränkedosen entgegengestreckt. So läuft das auch an der Olma – jedoch in viel grösserem Stil. 563 Stände gibt es. Und da lässt sich einiges probieren.

Was auch Spass macht, ist, sich Alarmanlagen, Lavabos, Traktoren, Matratzen und die neusten Duschbrausen anzuschauen und diese mit Freundinnen und Freunden zu kommentieren. Wer nach der Olma noch nicht genug hat, kann über den Jahrmarkt streifen, Bahnen fahren, Pflanzen ersteigern und sich den neusten Gemüseschäler erklären lassen.

Die wahre Bratwurst essen
Wer eine St. Galler Bratwurst der Metzgereien Schmid oder Bechinger kauft, braucht tatsächlich keinen Senf – denn sie gehören zu den besten. Schon 1438 wurde die berühmte Wurst in Klosterdokumenten erwähnt. Heute stellen rund 40 Metzgereien in St. Gallen, Appenzell und Thurgau die Bratwurst nach IGP-Richtlinien her. Sie besteht aus Kalb- und Schweinefleisch, Milch und verschiedenen Gewürzen.

Zürich im Osten erleben
In diesem Jahr ist Zürich Gastkanton an der Olma. Regierungspräsident Mario Fehr sagte in einem Video vor dem Zürcher Sternen-Grill: «Wir wollen den St. Gallern zeigen, dass uns nicht alles wurst ist, und wollen auch unseren Senf dazugeben.» Im sogenannten «Familie Zürchers Garten» grasen Kühe, Pferde und sogar ein Dromedar. Gamedesign-Studierende der ZHDK prämieren ihre neusten Videospiele. Eine Böögg-Kopie steht für Selfies bereit. Und beim Stand des «Weltklasse Zürich» können sich die Besucherinnen mit den Leichtathletik-Weltstars messen.

Die neue Riesenhalle bestaunen

Mehr als ein Siebtel der St. Galler Bevölkerung hat in der neuen Halle der Olma-Messen Platz, also 12’000 Personen. Ab kommendem Frühling sollen dort Kongresse, Sportveranstaltungen und Konzerte stattfinden. Während der Olma öffnet die teilweise fertiggestellte Eventhalle zum ersten Mal. 25'000 Tonnen wiegt das Monster, das auf dem Deckel der Stadtautobahn gebaut wurde.
Das Olma-freie St. Gallen geniessen
Abseits der Olma ist St. Gallen am schönsten. Hier ein paar Tipps: In den Drei Weihern ein Herbstbad nehmen. Über den Roten Platz von Pipilotti Rist und zum Kloster spazieren. An den Jugendstil-Häusern vorbeilaufen und die tiefen Mieten beneiden. Im Buena Onda und im Schwarzen Engel ein Bier, und im Kaffeehaus einen Cappuccino trinken. Im Kinok im ehemaligen Lokomotivdepot einen Film schauen. Und dann im Palace oder in der Grabenhalle tanzen.
Olma: Do 12.10 bis So 22.10, Messe: 9–18 Uhr, Degustationshallen: 10.30 Uhr–19 Uhr, vom Bahnhof St. Gallen verkehren Busse
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