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Newsticker zum Krieg in Nahost
Palästinenser: Radikale Siedler greifen Dorf im Westjordanland an
Hisbollah: Beerdigung von Ex-Chef Nasrallah am 23. Februar
Kann ganz Israel erreichen: Iran stellt neue Mittelstreckenrakete vor

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Vor Verbot durch Israel: UNRWA-Chef appelliert an Sicherheitsrat

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini appelliert an den UN-Sicherheitsrat, das Palästinenserhilfswerk vor dem Arbeitsverbot durch Israel zu retten. «Die Umsetzung der Knesset-Gesetzgebung wird die Instabilität erhöhen und die Verzweiflung in den besetzten palästinensischen Gebieten in einem kritischen Moment vertiefen», sagte Lazzarini vor dem mächtigsten UN-Gremium in New York. Er fordere «eine entscheidende Intervention zur Unterstützung von Frieden und Stabilität in den besetzten palästinensischen Gebieten und der weiteren Region».

Philippe Lazzarini, UNRWA-Generalkommissar, spricht während einer UN-Sicherheitsratssitzung im UN-Hauptquartier in New York am 28. Januar 2025.

Dabei betonte Lazzarini die Wichtigkeit von UNRWA angesichts der katastrophalen humanitären Situation vor allem in Gaza im Krieg mit Israel. «Tatsächlich stellt UNRWA die Hälfte der Nothilfe, während alle anderen Einrichtungen die andere Hälfte leisten. Seit Oktober 2023 haben wir zwei Drittel aller Nahrungsmittelhilfe geleistet, über eine Million Vertriebene untergebracht und eine Viertelmillion Kinder gegen Polio geimpft», betonte der Italiener.

Aus schon am Donnerstag?

Ohne die UNRWA-Bildungseinrichtungen «werden wir eine ganze Generation palästinensischer Kinder opfern», mahnte Lazzarini. An die Mitglieder des Weltsicherheitsrates gewandt, sagte er: «Wir sind in der Lage, etwas zu tun, es erfordert nur Ihr entschlossenes Handeln und Ihre Führung.»

Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen sind. Das israelische Parlament hatte in der Folge per Gesetz ein Arbeitsverbot für UNRWA auf israelischem Staatsgebiet verhängt und israelischen Beamten verboten, mit der Organisation zu kooperieren. Die Regelung soll am 30. Januar in Kraft treten. (DPA)

Palästinenser: Tote bei israelischem Luftangriff in Gaza

Trotz der Waffenruhe im Gazastreifen hat es bei israelischen Angriffen nach Angaben eines Spitals im Flüchtlingsviertel Nuseirat zwei Tote und mehrere Verletzte gegeben. Ein Kind sei getötet worden, als ein Pferdegespann auf der Küstenstrasse Al-Rashid von einer Rakete getroffen worden sei, berichteten Augenzeugen. Dabei habe es auch drei Verletzte gegeben. 

Zudem sei ein Mann getötet worden, als eine Planierraupe weiter landeinwärts bombardiert worden sei. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte. 

Über die Al-Rashid-Strasse waren den ganzen Tag über Bewohner des Gazastreifens in den Norden des abgeriegelten Küstengebiets zurückgekehrt, die während des 15-monatigen Kriegs in den Süden vertrieben worden waren. Nach Angaben des Medienbüros der islamistischen Hamas trafen im Norden am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit rund 300’000 Menschen ein. (DPA)

Kreise: Netanyahu hofft auf Treffen mit Trump nächster Woche

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hofft auf ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington bereits in der kommenden Woche. Das sagten zwei US-Regierungsvertreter, die in die vorläufigen Reiseplanungen eingeweiht waren und anonym bleiben wollten. Sollte sich dieser Zeitplan bestätigen, könnte Netanjahu der erste ausländische Regierungschef sein, der Trump nach dessen Vereidigung im Weissen Haus trifft. Einzelheiten könnten vereinbart werden, wenn Trumps Sonderbotschafter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in dieser Woche für Gespräche mit Netanjahu und anderen israelischen Behördenvertretern nach Israel reist, sagten die Gewährspersonen.

Das Weisse Haus kommentierte die Planungen nicht, über die zuerst die Website Axios berichtete. Netanyahus Sprecher Omer Dostri schrieb am Montag auf der Plattform X, der israelische Regierungschef habe noch keine offizielle Einladung ins Weisse Haus erhalten. Ein anderer israelischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Netanyahus Reise in die US-Hauptstadt werde für den Februar erwartet. Ein Datum nannte er nicht.

Witkoff sagte bei einer Eröffnungszeremonie für eine New Yorker Synagoge am Sonntag, er werde am Mittwoch nach Israel reisen, um sich weiter auf das Waffenruheabkommen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas zu konzentrieren. «Wir müssen die Vereinbarung auf eine korrekte Weise umsetzen», sagte er. «Die Umsetzung des Abkommens war wichtig. Es war der erste Schritt, aber ohne die richtige Umsetzung werden wir es nicht hinbekommen – es wird zu einem Aufflammen der Auseinandersetzungen kommen, und das ist nicht gut. Wir werden das also beobachten.» (DPA)

Israel: Acht von 33 freizulassenden Geiseln bereits tot

Acht Geiseln, die in der ersten Phase des aktuellen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den kommenden Wochen freikommen sollten, sind nach Angaben der israelischen Regierung tot. Die Angehörigen der Toten seien informiert worden, sagte Regierungssprecher David Mencer am Montag. Die radikalislamische Hamas hatte Israel zuvor nach zähen Verhandlungen eine Liste mit dem «Status» der für die Freilassung vorgesehenen Geiseln übergeben.

Damit sind offenbar nur 18 der insgesamt 26 Geiseln noch am Leben, die in der ersten Phase in den kommenden Wochen freikommen sollten. Sieben weibliche Geiseln waren an den vergangenen beiden Wochenenden bereits von der Hamas freigelassen worden und nach Israel zurückgekehrt. Am kommenden Donnerstag und am Samstag sollen jeweils drei Geiseln freikommen.

Im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln sollen die Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärkt und nach ägyptischen Angaben insgesamt etwa 1900 Palästinenser aus israelischer Haft freigelassen werden. (DPA)

Tote bei Drohnenangriff im Westjordanland

Bei einem israelischen Drohnenangriff in Tulkarem im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Drei weitere seien verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Ob es sich bei den Opfern um Militante handelte, war zunächst unklar. Berichten zufolge war ein Fahrzeug Ziel des Angriffs.

Israels Armee bestätigte den Drohnenangriff in der Gegend des Orts, der im Nordwesten des Palästinensergebiets liegt, auf Anfrage. Details dazu nannte das Militär zunächst nicht.

Mehr Gewalt im Westjordanland

Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten 836 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.

Israels Armee setzte palästinensischen Berichten zufolge auch den siebten Tag in Folge ihren Einsatz in Jenin fort. In der Stadt und ihrem Umland kamen palästinensischen Angaben zufolge dabei bislang 16 Menschen ums Leben. Das israelische Militär zerstörte dort auch Häuser, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. (DPA)

Armee: Keiner kann verstehen, was Geiseln mitgemacht haben

Nach der Freilassung von sieben israelischen Geiseln hat die Armee Angaben zum Zustand und den Erlebnissen der Frauen gemacht. Mehrere von ihnen seien in den vergangenen acht Monaten in Tunneln festgehalten worden, einige alleine, sagte der stellvertretende Chef des Sanitätskorps der israelischen Armee, Avi Benov. Sie seien in einer schlechteren Verfassung als diejenigen, die in Häusern und mit anderen Geiseln zusammen gewesen seien. «Ich glaube, keiner von uns kann verstehen, was sie mitgemacht haben.»

Alle kürzlich Freigelassenen seien während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 verwundet worden, die meisten durch Granatsplitter, die sie teils noch in ihren Körpern hätten, so Benov weiter. Einige hätten zudem andere schwere Verletzungen am Körper, sagte er, wollte dazu aber keine Details nennen. «Es wird für sie eine lange Zeit dauern, ehe sie sich erholt haben.» Einige der Frauen hätten im Gazastreifen keine medizinische Behandlung erhalten.

Langsame Gewöhnung an normales Essen

Die Israelinnen seien zudem nach ihrer Zeit im Gazastreifen mangelernährt. Nach ihrer Rückkehr bekämen die Geiseln zunächst nur sehr kleine Mengen an kohlenhydratreichem Essen, später auch Gemüse und erst nach mehreren Tagen richtiges Essen, erklärte Benov. Zugleich würden den Ex-Geiseln Vitamine verabreicht.

Nach ihrer Ankunft in Israel bekämen die Geiseln zunächst Zeit für sich, die sie den Angaben des Arztes zufolge auch brauchen, um zu verstehen, dass sie wirklich in Sicherheit seien. Die Armee lasse ihnen zudem die Wahl, ob sie vor oder nach dem Wiedersehen mit ihren Eltern duschen möchten.

Vieles bleibt zunächst unausgesprochen

Über möglichen Missbrauch und Folter der Geiseln wollte sich Benov nicht äussern. Seinen Angaben nach empfanden die Frauen aber die von der Hamas gedrehten Geisel-Videos als schrecklich.

Die letzten Tage vor der Freilassung seien für die Geiseln oft besser, berichtete der Arzt unter Berufung auf die Erfahrung der kürzlich befreiten Frauen weiter. Die Entführten erhielten dann besseres Essen und dürften duschen. Damit wollen die Entführer laut Armee der Welt bei der Freilassung zeigen, dass mit den Geiseln alles in Ordnung sei. (DPA)

Palästinenser strömen zurück in den Norden des Gazastreifens

Israel hat am Montag Tausenden Palästinensern erstmals wieder die Rückkehr in den schwer verwüsteten Norden des Gazastreifens erlaubt. Reporter der Nachrichtenagentur AP konnten sehen, wie kurz nach 7 Uhr Ortszeit die ersten den vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridor durchquerten, der sich quer durch den Gazastreifen zieht.

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Die Rückkehr von Bewohnern in den Norden des Gazastreifens ist Teil der zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas ausgehandelten Waffenruhe. Sie hatte sich aber wegen eines Streits darüber, welche Geiseln die Hamas zuletzt freiliess, verzögert.

Vermittler Katar teilte in der Nacht zum Montag mit, dass eine Einigung erzielt worden sei. Demnach soll eine von der Hamas festgehaltene Zivilistin gemeinsam mit zwei weiteren Geiseln noch im Laufe der Woche freikommen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu teilte mit, die zusätzliche Geiselfreilassung werde am Donnerstag stattfinden. Auch eine israelische Soldatin soll demnach am Donnerstag freikommen. Am kommenden Samstag ist die Freilassung dreier weiterer Geiseln geplant. (DPA)

US-Söldner agieren erstmals an der Seite Israels im Gazastreifen

Private Sicherheitskräfte aus den USA sollen Medienberichten zufolge im Gazastreifen eingesetzt werden. Sie sollen Fahrzeuge von vertriebenen Palästinensern, die aus dem Süden des Küstenstreifens in ihre ursprünglichen Wohnorte im zerstörten Norden zurückkehren, auf Waffen kontrollieren, wie die «New York Times» unter Berufung auf mehrere Regierungsbeamte berichtete.

Auch das Nachrichtenportal «Axios» berichtete über den geplanten Einsatz, der in den kommenden Tagen starten soll. Er sei Teil der von den USA, Ägypten und Katar vermittelten Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas. 

Die Sicherheitsfirmen sollen den Berichten zufolge am Netzarim-Korridor kontrollieren, der den Gazastreifen südlich von Gaza-Stadt in zwei Hälften teilt. Kontrolliert wurde er zuvor monatelang von israelischen Soldaten, um Palästinenser davon abzuhalten, in die evakuierten Gebiete im Norden zurückzukehren.

Zerstörte Stadtlandschaft mit Ruinen mehrstöckiger Gebäude unter bewölktem Himmel, vereinzelte Menschen und ein Auto auf der Strasse.

In dem Abkommen, das am Sonntag in Kraft trat, wurde vereinbart, dass die Rückkehr für in den Süden vertriebene Palästinenser am siebten Tag nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe möglich sein soll. «Axios» berichtete, dass Israel im Rahmen der Verhandlungen gefordert hatte, dass die Rückkehrer kontrolliert werden müssten, was die Hamas abgelehnt habe.

Als Kompromiss sei vereinbart worden, dass Fahrzeuge nur auf einer Strasse nach Norden fahren dürften und der Checkpoint von unabhängigen Akteuren betrieben werde. Nach «Axios»-Informationen sind drei Sicherheitsfirmen an den Kontrollen beteiligt, zwei aus den USA und eine weitere aus Ägypten. Menschen, die sich zu Fuss auf den Weg nach Norden machen, sollen nicht kontrolliert werden, berichtete die «New York Times». (DPA)

Libanons Armee rückt in weitere Grenzorte vor

Libanons Streitkräfte rücken kurz nach Verlängerung der Waffenruhe laut DPA-Informationen in zahlreiche Grenzstädte im Süden vor. Die Armee rückte am Montag teilweise wieder in den Ort Mais al-Dschabal an der Demarkationslinie zum Nachbarland Israel ein, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Israels Armee war demnach noch in mehr als einem Dutzend libanesischer Städte und Dörfer stationiert.

Augenzeugen zufolge kehrten am Montag zahlreiche Menschen in ihre Heimatorte zurück, begleitet von Konvois der libanesischen Armee. Gemäss dem Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz soll die libanesische Armee den Süden sichern.

Hisbollah soll sich zurückziehen

Die Hisbollah soll sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen, etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze. Das Abkommen wurde laut dem Weissen Haus am Sonntag bis zum 18. Februar verlängert, nachdem Israel um mehr Zeit für den Rückzug gebeten hatte.

«Wir sind überglücklich, dass wir trotz der massiven Zerstörung unsere Dörfer betreten können», sagte ein Rückkehrer der Deutschen Presse-Agentur. «Mein Sohn wurde hier getötet. Ich will sehen, ob er richtig begraben wurde», sagte ein anderer Mann. Ein Grossteil der Bewohner im Süden Libanons sind Anhänger der Hisbollah-Miliz oder der mit ihr verbündeten Amal-Bewegung.

Noch 112’000 Binnenvertriebene im Libanon

Laut dem UN-Nothilfebüro Ocha sind inzwischen Zehntausende Bewohner wieder in den Süden zurückgekehrt, in direkter Grenznähe bleiben viele Orte wegen der militärischen Spannungen jedoch verlassen. Den Daten zufolge warten immer noch mehr als 112’000 Menschen auf die Rückkehr in ihre Heimat. Von den vielen Binnenvertriebenen konnten laut Ocha inzwischen jedoch rund 874’000 Libanesen in ihre Städte und Dörfer zurückkehren.

Der Rückzug der israelischen Streitkräfte werde in bestimmten Gebieten mehr Zeit in Anspruch nehmen, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee auf der Plattform X. Dies sei nötig, um sicherzustellen, «dass die Hisbollah ihre militärische Präsenz nicht wiederherstellen kann». Er warf der Hisbollah vor, Spannungen im Süden zu schüren. Am Sonntag hatten israelische Soldaten das Feuer auf Rückkehrer eröffnet. Dabei wurden laut dem libanesischen Gesundheitsministerium 22 Menschen getötet und 124 weitere verletzt. (DPA)

Hamas wollen andere Macht im Gazastreifen akzeptieren

Die Hamas ist nach Angaben eines ranghohen Vertreters der Islamistenorganisation dazu bereit, eine andere Macht im Gazastreifen zu akzeptieren. Sie strebe nicht an, die Kontrolle über das Gebiet zu behalten, sagte Mussa Abu Marsuk der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Die Hamas versuche aber von den Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und den USA Garantien zu bekommen, dass die Rechte ihrer Regierungsangestellten geschützt werden, hiess es aus Kreisen der Islamisten. Details dazu wurden nicht genannt.

Kürzlich noch von «siegreichem Widerstand» gesprochen

Bei der Freilassung der aus Israel entführten Geiseln im Rahmen eines Waffenruheabkommens hatten die Islamisten am Wochenende noch demonstrativ ihre Macht zur Schau gestellt: Dutzende maskierte und bewaffnete Kämpfer in Uniform hatten sich auf einem Platz mitten in der Stadt Gaza postiert. Die Islamisten sprachen nach der Vereinbarung mit Israel von einem «siegreichen Widerstand».

Israel lehnt eine weitere Hamas-Herrschaft über den Küstenstreifen nach Ende des Kriegs vehement ab und hat als Ziel ihres Einsatzes ausgegeben, die Islamistenorganisation auszulöschen. Einen eigenen Plan für die Zukunft des Gazastreifens hat die israelische Regierung bislang nicht vorgelegt.

Die Terrororganisation hatte eigenen Angaben zufolge im vergangenen Monat auch einem ägyptischen Vorschlag zugestimmt, ein palästinensisches Gremium für die Verwaltung des Gazastreifens einzusetzen. Ob Israel diesem Plan zustimmt, ist ungewiss. (DPA)

Netanyahu: 6 weitere Geiseln kommen frei

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat die Freilassung von sechs weiteren Geiseln im Laufe dieser Woche angekündigt. Wie sein Büro am Sonntagabend mitteilte, sollen am Donnerstag drei Geiseln freikommen und am Samstag drei weitere. Im Gegenzug dürften die vertriebenen Palästinenser im Gazastreifen in den Norden des Gebietes zurückkehren, hiess es laut seinem Büro weiter.

Nach intensiven Verhandlungen habe Israel von der Hamas zudem eine Liste «mit dem Status aller Geiseln erhalten», die in der ersten Phase des Abkommens freigelassen werden können, erklärte Netanyahus Büro.

Israel werde nun ab Montagmorgen «die Durchreise der Bewohner des Gazastreifens in den Norden» durch den bislang von Israel blockierten Netzarim-Korridor erlauben.

Israel hatte die Freilassung der Zivilistin Arbel Yehud zur Bedingung für die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens gemacht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte der Hamas vorgeworfen, mit der Freilassung von vier Soldatinnen am Samstag gegen die Vereinbarung verstossen zu haben, zuerst Zivilistinnen zurückzugeben.

Ein Vertreter der mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Palästinensergruppe Islamischer Jihad sagte AFP am Sonntag, Yehud werde «vor dem nächsten Austausch freikommen». (AFP)

Weisses Haus: Waffenruhe im Libanon wird verlängert

Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Nachbarland Libanon wird um gut drei Wochen verlängert. Die Waffen zwischen der libanesischen Hizbollah-Miliz und dem israelischen Militär sollen nach Angaben des Weissen Haus bis zum 18. Februar schweigen.

Ende November war nach mehr als einjährigem Beschuss zwischen Israel und der Hizbollah eine Waffenruhe vereinbart worden. Die Vereinbarung sah ursprünglich den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon binnen 60 Tagen vor. Nach jüngsten israelischen Angaben wird sich dies aber verzögern. Der Libanon habe seinen Teil der Vereinbarung noch nicht vollständig umgesetzt, begründete das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Entscheidung.

Die libanesische Armee, die die Einhaltung der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hizbollah in das Gebiet verhindern soll, rücke nicht schnell genug nach. Die Frist für den Abzug der israelischen Armee war am Wochenende ausgelaufen.

Neue Gespräche unter US-Vermittlung

Das Weisse Haus erklärte, dass der Libanon, Israel und die USA unter Führung von Präsident Donald Trump Verhandlungen über die Rückführung libanesischer Gefangener aufnehmen würden. Es gehe um Gefangene, die nach dem 7. Oktober 2023 in Gewahrsam genommen worden seien.

Vereinte Nationen warnen vor fragiler Sicherheitslage

Nach dem Ablauf der Frist zum Rückzug israelischer Truppen war es im Südlibanon am Sonntag zu tödlichen Zwischenfällen gekommen. Laut libanesischem Gesundheitsministerium wurden mindestens 22 Menschen durch israelischen Beschuss getötet, darunter ein Soldat. Weitere 124 seien verletzt worden, darunter auch neun Minderjährige und ein Sanitäter. Anwohner hatten versucht, trotz der dort weiterhin stationierten israelischen Truppen in ihre Wohnorte im Süden zurückzukehren.

Zwei UN-gepanzerte Fahrzeuge der UNIFIL nähern sich einem libanesischen Kontrollpunkt im Dorf Burj el-Meluk, Südlibanon, nahe der Grenze zu Israel am 25. Januar 2025.

Die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) warnte daraufhin, weitere Gewalt werde die fragile Sicherheitslage untergraben. Das israelische Militär «muss es vermeiden, auf libanesischem Gebiet auf Zivilisten zu feuern», mahnte Unifil. UN-Sonderkoordinatorin Jeanine Hennis-Plasschaert sagte, die Zustände im Land erlaubten noch keine Rückkehr der Bewohner im Süden. (DPA)

Libanon: 22 Tote bei Protesten gegen versäumten Abzug Israels

Israelische Soldaten sollen am Sonntag im Süden des Libanon das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben, die einen Abzug des israelischen Militärs gemäss der zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hizbollah vereinbarten Waffenruhe forderten. Mindestens 22 Menschen seien getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Unter den Toten seien auch sechs Frauen und ein Soldat der libanesischen Armee. Verletzte wurden aus fast 20 Dörfern im Grenzgebiet gemeldet.

Soldaten marschieren in voller Montur durch eine zerstörte Stadtlandschaft mit Trümmern und beschädigten Gebäuden.

Demonstranten, von denen einige Flaggen der Hizbollah schwenkten, versuchten mehrere Dörfer zu erreichen, um gegen das Versäumnis Israels zu protestieren, innerhalb einer Frist von 60 Tagen aus dem südlichen Libanon abzuziehen. Israel hat erklärt, das Militär müsse länger bleiben, weil die libanesische Armee noch nicht wie vereinbart in allen Gebieten im Süden des Landes eingerückt sei. Libanesische Soldaten sollen dort sicherstellen, dass die Hizbollah nicht erneut eine Militärpräsenz errichtet. Die libanesische Armee hat erklärt, sie könne ihre Soldaten nicht entsenden, bevor sich das israelische Militär zurückgezogen hat.

Die israelische Armee warf der Hizbollah vor, zu den Protesten am Sonntag aufgestachelt zu haben. Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben, um in einer Reihe von Gebieten, «in denen herannahende Verdächtige identifiziert wurden», Bedrohungen auszuschalten, teilte das israelische Militär mit. Mehrere Verdächtige, die sich in der Nähe israelischer Truppen aufgehalten hätten, seien zur Befragung festgenommen worden.

Der libanesische Präsident Joseph Aoun spricht bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Präsidentenpalast in Baabda, Libanon, am 17. Januar 2025. Im Hintergrund sind die libanesische und französische Flagge sichtbar.

Der libanesische Präsident Joseph Aoun gab am Sonntag eine Mitteilung an das libanesische Volk heraus, in der er erklärte, die Souveränität und territoriale Integrität des Landes seien nicht verhandelbar. Er verfolge das Thema auf höchster Ebene, um die Rechte und Würde der Bürger zu gewährleisten. Zugleich rief er zu Zurückhaltung und Vertrauen in das libanesische Militär auf.

Die libanesische Armee erklärte in einer separaten Mitteilung, sie eskortiere Zivilisten in einige Städte im Grenzgebiet, Einwohner sollten sich an die Anweisungen des Militärs halten, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Israel: Hizbollah hat «Randalierer» geschickt

Parlamentspräsident Nabih Berri, dessen Partei Amal mit der Hizbollah verbündet ist und der in den Verhandlungen über die Waffenruhe als Vermittler zwischen der Miliz und den USA auftrat, sagte, das Blutvergiessen am Sonntag sei ein «klarer und dringender Aufruf an die internationale Gemeinschaft, unverzüglich zu handeln und Israel zum Rückzug aus den besetzten libanesischen Gebieten zu zwingen.»

Menschenmenge auf einer Strasse mit Fahnen; im Hintergrund ein Militärfahrzeug und Strassensperre.

Ein arabischsprachiger Sprecher der israelischen Armee, Avichai Adraee, schrieb bei X, die Hizbollah habe «Randalierer» geschickt und versuche, «die Situation aufzuheizen», um von ihrem Status im Libanon und der arabischen Welt abzulenken. Er appellierte am Sonntagmorgen an die Einwohner des Grenzgebiets, nicht zu versuchen, in ihre Dörfer zurückzukehren.

Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, und der Chef der UN-Friedensmission Unifil, Aroldo Lázaro, riefen in einer gemeinsamen Mitteilung sowohl Israel als auch den Libanon dazu auf, ihren Verpflichtungen im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung nachzukommen. «Tatsache ist, dass die im November-Abkommen vorgesehenen Zeitpläne nicht eingehalten wurden», hiess es darin. «Wie sich heute Morgen auf tragische Weise gezeigt hat, sind die Bedingungen für die sichere Rückkehr der Bürger in ihre Dörfer entlang der Blauen Linie noch nicht gegeben.»

Die Blaue Linie ist eine von den Vereinten Nationen gezogene Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon. (DPA)

UNRWA berichtet von Räumungsbefehl in Jerusalem

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ist nach eigenen Angaben von den israelischen Behörden angewiesen worden, sein Hauptquartier in Jerusalem zu räumen. Die Mitarbeiter müssten das Gelände bis Donnerstag verlassen haben, erklärte das UNRWA.

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In Israel war im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet worden, das alle Verbindungen des Landes mit der UN-Einrichtung kappt und dem UNRWA jegliche Aktivitäten auf israelischem Territorium verbietet. Israel warf dem Hilfswerk vor, eine Unterwanderung durch die militant-islamistische Hamas zugelassen zu haben. Die Vereinten Nationen bestreiten dies.

In einer Mitteilung erklärte das UNRWA am Sonntag, die Räumungsanordnung widerspreche den völkerrechtlichen Verpflichtungen von UN-Mitgliedsstaaten, darunter auch Israel. Räumlichkeiten der Vereinten Nationen seien unverletzlich und genössen gemäss der UN-Charta Privilegien und Immunitäten. Das UNRWA hatte im vergangenen Mai sein Hauptquartier in Ostjerusalem geschlossen, nachdem israelische Demonstranten dort Feuer gelegt hatten. (DPA)

Zum Thema: UNRWA-Chef im Porträt – wie ein Schweizer zur Hassfigur Israels wurde

Hamas weist Trumps Umsiedlungsvorschlag zurück

Ein rangoher Vertreter des Politbüros der militant-islamistischen Hamas hat einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur massenhaften Umsiedlung von Palästinensern in arabische Staaten während des Gaza-Kriegs zurückgewiesen. Selbst wenn die Einlassung «unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus scheinbar gut gemeint» sei, werde das palästinensische Volk einem solchen Vorschlag niemals zustimmen, sagte Bassem Naim. Wenn Israel seine Blockade beende, könnten die Palästinenser den Gazastreifen «sogar besser als zuvor» wieder aufbauen, sagte er.

Trump hatte im Gespräch mit Reportern an Bord der Regierungsmaschine Air Force One am Samstag gesagt, Staaten wie Jordanien und Ägypten sollten Menschen aus dem Gazastreifen aufnehmen. «Man spricht von wahrscheinlich etwa anderthalb Millionen Menschen, und wir räumen einfach die ganze Sache auf und sagen: «Ihr wisst, es ist vorbei.» (DPA)

Verletzte durch Schüsse in Gaza

Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge Menschen durch israelische Schüsse verletzt worden. Israelische Medien berichteten, Palästinenser hätten versucht, den Netzarim-Korridor, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt, zu durchqueren. Israels Armee erlaubt dies derzeit noch nicht. Insgesamt seien fünf Personen verletzt worden, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.

Im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas war ursprünglich geplant, dass die Menschen eine Woche nach Beginn der Waffenruhe ohne Kontrollen vom Süden in den Norden über eine ausgewiesene Route gehen oder das Auto nehmen dürfen – bei letzterem allerdings mit Kontrolle. Die Route führt durch den Netzarim-Korridor.

Israel will dies nun aber erst erlauben, wenn eine israelische Zivilistin freigelassen ist, die nach Angaben der israelischen Regierung ursprünglich am Samstag gemäss der Vereinbarung hätte freikommen sollen. Sie wird im Gazastreifen als Geisel festgehalten.

Tausende Palästinenser im Gazastreifen warten darauf, den Netzarim-Korridor durchqueren zu können, um ihre weiter nördlich gelegenen Heimatorte zu erreichen. Israels Militär hatte am Samstag eine Warnung an die Anwohner erneuert, dies noch nicht zu tun. (DPA)

Israel: Rechter Minister lobt Trumps Vorstoss für Umsiedlung

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich lobt den Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, die im Gazastreifen lebenden Palästinenser in arabische Länder zu bringen. «Nach 76 Jahren, in denen der Grossteil der Bevölkerung Gazas unter harten Bedingungen festgehalten wurde, um das Ziel aufrechtzuerhalten, den Staat Israel zu zerstören, ist die Idee hervorragend, ihnen zu helfen, andere Orte zu finden, an denen sie ein neues, besseres Leben beginnen können» schrieb Smotrich auf X.

Jahrelang hätten Politiker nur Lösungen vorgeschlagen, die nicht durchführbar seien, wie die Gründung eines palästinensischen Staats, der Israels Existenz und Sicherheit gefährde, so Smotrich weiter. Nur «unkonventionelles Denken» über neue Lösungsansätze werde Frieden und Sicherheit bringen. Er wolle mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zusammenarbeiten, um Trumps Plan so schnell wie möglich umzusetzen, schrieb der Rechtsaussen-Politiker weiter.

Trump hatte zuvor an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten gesagt, er wolle, dass Ägypten und Jordanien die Menschen aufnehmen. Er schlug vor, an einem anderen Ort Wohnungen zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage. Im Laufe der Jahrhunderte habe es in der Region viele Konflikte gegeben. Irgendetwas müsse geschehen.

Smotrich hatte sich in der Vergangenheit auch für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die Hamas ausgesprochen. Ex-US-Präsident Joe Biden hatte dies abgelehnt. Smotrich sagte vor rund einem Jahr auch, dass, wenn Israel richtig vorgehe, es eine Abwanderung von Palästinensern geben werde.

Auch der rechtsextreme Politiker Itamar Ben-Gvir, der vergangene Woche aus der Regierung ausgeschieden ist, lobte Trumps Vorschlag. (DPA)

Trump will Menschen aus Gaza in arabische Länder bringen

US-Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, den weitgehend zerstörten Gazastreifen zu räumen und die dort lebenden Palästinenser in arabischen Ländern unterzubringen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen, «und wir säubern das Gebiet einfach gründlich».

Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist der Küstenstreifen heftig zerstört worden. Die UNO betrachten ihn noch immer als israelisch besetztes Gebiet, weil Israel dort Kontrolle ausübt.

Der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache, fast alles werde abgerissen, und die Menschen stürben dort, sagte Trump laut den mitreisenden Journalisten. Also würde er lieber mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage.

Im Laufe der Jahrhunderte habe es dort viele, viele Konflikte gegeben. Irgendetwas müsse geschehen. Er habe bereits mit König Abdullah II. von Jordanien gesprochen und ein sehr gutes Gespräch gehabt. Der Monarch beherberge Millionen Palästinenser, und er tue dies auf sehr menschliche Art und Weise.

Jordanien habe bei der Unterbringung von Palästinensern eine erstaunliche Arbeit geleistet. Er habe dem König gesagt, er würde sich freuen, wenn er noch mehr Palästinenser übernehmen würde, denn er sehe sich gerade den gesamten Gazastreifen an, und es sei ein echtes Chaos. Er wolle in Kürze mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah al-Sisi sprechen. Er wolle, dass auch Ägypten Menschen aufnehme. (DPA)

Ex-Geiseln mussten für Entführer putzen und kochen

Nach der Freilassung der vier israelischen Soldatinnen dringen erste Berichte über ihre Zeit in Geiselhaft an die Öffentlichkeit. Die Frauen seien im Gazastreifen sowohl in Häusern von Zivilisten als auch in Tunneln festgehalten worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Angehörige, die erste Gespräche mit den Soldatinnen geführt haben. Demnach wechselten die Israelinnen oftmals ihre Aufenthaltsorte. Sie hätten zeitweise nichts zu essen bekommen, einige hätten auch lange Zeit nicht duschen können.

Eine der Frauen wurde den Berichten zufolge auch lange Zeit allein in einem dunklen Tunnel festgehalten. Einige Israelinnen seien auch dazu gezwungen worden, für ihre Entführer zu kochen und deren Toiletten zu putzen. Sie hätten aber Radio gehört und manchmal Fernsehen geschaut, hiess es weiter. Berichte über die Proteste für die Freilassung der Geiseln in Israel hätten den Soldatinnen Kraft gegeben.

Zu dem von der Hamas inszenierten Prozedere unmittelbar vor ihrer Freilassung sagten die Frauen demnach, dass sie ihren Entführern dabei zeigen wollten, dass sie stark seien. Zudem hätten sie unberührt von der beabsichtigten Demütigung wirken wollen. Bevor die vier am Vormittag in Fahrzeuge des Roten Kreuzes steigen konnten, wurden sie in der Stadt Gaza auf eine Bühne geführt, um dort einer Menge aus Anwohnern sowie bewaffneten und maskierten Hamas-Mitgliedern zu winken. Die Terrororganisation veröffentlichte anschliessend auch ein Video der Propaganda-Veranstaltung. (DPA)

Trump hebt Bidens Lieferstopp schwerer Bomben an Israel auf

US-Präsident Donald Trump hat die von seinem Vorgänger Joe Biden zurückgehaltene Lieferung schwerer Bomben an Israel freigegeben. Das Weisse Haus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur in Washington entsprechende Berichte. Die «New York Times» und das Portal Axios schrieben, dass das Pentagon angewiesen worden sei, die Lieferung der 2000-Pfund-Bomben fortzusetzen. Es solle sich dabei um Mk-84-Bomben handeln, die die USA auf Lager hätten, berichtete die «New York Times».

«Viele Dinge, die von Israel bestellt und bezahlt, aber von Biden nicht verschickt wurden, sind nun auf dem Weg!», schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung von Biden eine Lieferung schwerer Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten im Gazastreifen eingesetzt werden.

Die USA wollten Israels Militär dazu zu bringen, bei der Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens die Zivilbevölkerung zu schonen. Es handelte sich dabei um einen Tiefpunkt der Beziehungen zwischen Biden und Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu, der die US-Regierung scharf angriff. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red