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Ehemaliger Nasa-Wissenschaftschef
Thomas Zurbuchen wird ETH-Professor

Thomas Zurbuchen in einer Aufnahme aus dem Jahr 2019. Damals posierte er noch im Nasa-Outfit.
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Die ETH Zürich kann den Zugang eines renommierten Professors vermelden: Thomas Zurbuchen wird Ordinarius für Weltraumwissenschaft und -technologie am Departement Erdwissenschaften. Wie SRF es formuliert, ist der Hochschule mit Thomas Zurbuchens Berufung «ein veritabler Coup» gelungen. Zuvor war der Physiker bis Ende 2022 nämlich Wissenschaftsdirektor der US-Weltraumbehörde Nasa.

An der ETH wird Zurbuchen die Initiative «ETH Zürich Space» leiten. «Mit seinem Know-how und seinem Netzwerk ist Thomas Zurbuchen der perfekte Leiter dieser Initiative», erklärt die Vizepräsidentin für Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen der ETH, Vanessa Wood, gegenüber SRF. Wie Zurbuchen in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» erläuterte, soll die ganze Schweiz von dieser Initiative profitieren: «Wenn wir erfolgreich sind, kann es in zwanzig Jahren dreimal so viele Arbeitsplätze im Bereich Raumfahrt geben wie heute.»

ETH führt neuen Studiengang ein

Auch in der Lehre will Zurbuchen aktiv werden. Die ETH will schweizweit den ersten Masterstudiengang in Weltraumwissenschaft und -technologie einführen. «Ich möchte einen der weltweit besten interdisziplinären Masterstudiengänge in Weltraumwissenschaft und -technologie lancieren, um die nächste Generation von Raumfahrtführungskräften auszubilden», sagt Zurbuchen gegenüber SRF. Auch dank diesem Studiengang solle die Weltraumindustrie in der Schweiz und in Europa wachsen können, sagte er der NZZ.

Zurbuchen wuchs in Heiligenschwendi bei Thun in einer strenggläubigen Familie auf. Sein Weg an die Spitze der Weltraumforschung begann mit 20 Jahren mit einem Physikstudium an der Uni Bern. Nach seiner Doktorarbeit wechselte er in die USA und wurde Professor an der University of Michigan. Sein Spezialgebiet ist die Physik der Sonne. Im November des letzten Jahres hat ihm die ETH Zürich zudem die Ehrendoktorwürde verliehen.

2016 wurde Zurbuchen sodann Wissenschaftschef der Nasa. Diesen Job übte er sechs Jahre lang aus – in der ganzen Geschichte der US-Raumfahrtbehörde war noch nie jemand so lange in dieser Funktion tätig. In einem Interview mit dieser Zeitung sagte er, dass er den Posten aus zwei Gründen aufgebe: Einerseits wollte er der Nasa die Stange halten, bis der Erfolg des James-Webb-Weltraumteleskops sichergestellt ist. Auf der anderen Seite strebte er für das Wahljahr 2024 eine sattelfeste Führung für die Nasa an.

Thomas Zurbuchen zeigt im Juli 2022 US-Präsident Joe Biden die ersten Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops.

Bevor das James-Webb-Weltraumteleskop starten konnte, hatten die Nasa-Forscher mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Teleskop kostete am Ende rund 800 Millionen Dollar mehr, als die Nasa budgetiert hatte. Im Sommer 2022 publizierte die US-Weltraumbehörde erste eindrückliche Bilder des Teleskops – und sorgte mit den Aufnahmen auf der ganzen Welt für Schlagzeilen.