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Bielerin verliert Final
Teichmann bezahlt für Anfängerfehler

Erste Niederlage im dritten WTA-Final: Jil Teichmann in Lexington.
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In den ersten vier Partien hatte Jil Teichmann in Lexington, Kentucky, keinen Satz abgegeben. Und weil sie 2019 ihre ersten beiden Finals auf der WTA-Tour in Prag und Palermo gewonnen hatte, ging sie an diesem heissen Sonntag als leichte Favoritin ins Endspiel gegen die 25-jährige Amerikanerin Jennifer Brady, die erstmals um einen Titel auf dieser Tour spielte.

Im Final wurde aber sofort klar, wer die frischere Spielerin war: Brady, die Weltnummer 49, drängte Teichmann mit ihrer starken Vorhand und ihrem Powertennis von Anfang an in die Defensive. Die Linkshänderin aus Biel spielte ungenauer als zuvor und wirkte müde. Sie konnte die ersten vier Breakbälle zwar abwehren und auf 3:3 ausgleichen. Darauf erspielte sie sich selber vier Möglichkeiten, die Amerikanerin zum 4:3 zu breaken. Sie vergab sie alle und verlor das Game, genau wie das folgende, in dem die Amerikanerin Nerven zeigte und ihre ersten vier Satzbälle vergab.

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Damit war die Vorentscheidung gefallen. Der zweite Satz war deutlich weniger umkämpft. Teichmann wurde schon im ersten Game gebreakt und konnte diesen Rückstand nicht mehr aufholen. Zu unpräzis und fehlerhaft war ihr Spiel, was Brady nicht entging; die Amerikanerin wirkte, obwohl sie an diesem Sonntag insgesamt schlecht servierte, je länger desto selbstsicherer. Nach 103 Minuten und einem 3:6, 4:6 schritt Teichmann als Verliererin zum Netz, wo es zum Corona-konformen Racket-Shake kam.

Teichmanns strategischer Doppel-Fehler

Dass Teichmann nicht mehr so spritzig wirkte und die meisten big points in diesem Final verlor, dürfte auch die Folge eines strategischen Fehlers der 23-Jährigen gewesen sein: Anstatt ihre Kräfte auf das Einzel zu konzentrieren, hatte sie an der Seite der Tschechin Marie Bouzkova auch im Doppel alles gegeben und am Samstag auch in dieser Disziplin noch den Final erreicht, den sie dann am Sonntag aber ebenfalls verlor. Sie sei noch jung und frisch, und Ernstkämpfe würden ihr mehr bringen als Trainings, begründete sie diese Zweifachbelastung.

Für Teichmann war das neue Turnier in Kentucky aber dennoch ein Erfolg. Aus einer Aussenseiterposition gestartet, erreichte sie ihren ersten Final in den USA und an einem Hartplatzturnier. «Jeder denkt, ich sei eine Sandspezialistin. Aber ich habe in diesem Jahr schon in Doha und am Fed-Cup bewiesen, dass ich mich auch auf diesem Belag wohl fühle», sagte sie. Dank ihrem 3. Final klettert sie in der Weltrangliste von Rang 63 auf 54, womit sie ihre bisher beste Klassierung egalisiert. Im Falle eines Titelgewinns wäre sie erstmals in die Top 50 vorgestossen. Angesichts ihrer starken Form dürfte sie aber gute Chancen haben, dies an den nun folgenden zwei Turnieren in New York nachzuholen. In Flushing Meadows wird zuerst das aus Cincinnati abgezogene WTA-Turnier gespielt, gefolgt vom US Open.