Taucher dürfen Wrack untersuchen
Vor der Stäfner Badi Lattenberg werden in den kommenden Wochen Taucher ein Ledischiff aus dem 19. Jahrhundert erforschen.
Die Swiss Archeodivers, eine Gruppe von Hobby-Unterwasserarchäologen, dürfen das Wrack erforschen, das neulich vor der Stäfner Badi Lattenberg entdeckt wurde. Die Zürcher Kantonsarchäologie hat dem Verein die dazu erforderliche Bewilligung erteilt.
Die Arbeiten unter Projektleiter Adelrich Uhr haben begonnen, sie sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein. An der Fundstelle wird eine Boje gesetzt. Sie soll es den Beteiligten erleichtern, das Schiff während ihrer Tauchgänge schneller zu finden. Informiert über das Vorhaben sind auch die Seepolizei sowie der Männedörfler Berufsfischer Sämi Weidmann, der dieses Gebiet oft befischt. Sein Netz ist offenbar schon einmal an der Stelle hängengeblieben, ohne dass er jedoch den Grund dafür in Erfahrung bringen konnte. Vermutlich hatte es sich im Wrack in gut 20 Metern Tiefe verheddert.
Hatte das Schiff einen Motor?
Beim gesunkenen Boot handelt sich um ein Ledischiff aus dem 19. Jahrhundert. Adelrich Uhr, der das Wrack Ende April entdeckt und schon mehrere ähnliche Funde im Zürichsee untersucht hat, schätzt die Bauzeit auf die Jahre zwischen 1860 und 1880. Allerdings muss das Schiff später erhöht und vergrössert worden sein, wie verstärkende Metallträger an den Innenwänden nahe legen.
Möglicherweise wurde das Boot um 1900 mit einem Motor aufgerüstet. Darauf deutet zumindest ein Tank hin, den Uhr an Bord gefunden hat. Den Motor selber vermutet er im Heck, das tief im Schlamm eingesunken ist. Ihn zu finden, ist eines der Ziele der Taucher – aber nicht nur: Sie möchten auch das Schiff ausmessen und mehr über die Bauart herausfinden, eine Probe aus dem mutmasslichen Petroltank nehmen, Fundstücke auf und neben dem Schiff untersuchen sowie die mögliche Ladung des Kahns bestimmen, der auf den ersten Blick leer zu sein scheint. Dazu sind mehrere Tauchgänge nötig. Insgesamt beteiligen sich 17 Taucher des Vereins am Projekt.
Weiter möchten die Hobby-Unterwasserarchäologen mit Hilfe von Zeitungsberichten und Schiffsregistern herausfinden, wann und warum das Boot gesunken ist und wem es gehört haben könnte. Bis im Herbst soll ein Abschlussbericht vorliegen.
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