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SVP-Doyen meldet sich zu Wort
Blocher findet Treffen zwischen JSVP und rechtsextremem Sellner unproblematisch

Christoph Blocher in seinem privaten Museum, 23. Januar 2024. Foto: Moritz Hager/Tamedia AG
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Jetzt meldet sich auch der Doyen der SVP, Christoph Blocher, in die Diskussion um die Verstrickungen der JSVP mit der rechtsextremen Szene zu Wort. Ein Problem sieht er aber nicht. «Warum sollen die von der Jungen SVP nicht mit diesem Martin Sellner sprechen?», wirft er bei Teleblocher die Frage auf. Die Jungpartei solle das selber entscheiden.

«Es ist ja auch nichts passiert, ausser, dass sie geredet haben mit jemandem», relativiert Blocher. Er habe noch nie vom rechtsextremen Martin Sellner gehört. «Er habe als ganz Junger ein Hakenkreuz auf eine Synagoge gemalt, habe ich gelesen», so Blocher. Da müsse halt die Justiz eingreifen.

In der Samstagsrundschau des Radios SRF legt Blocher nach: «Martin Sellner hat ein Buch darüber geschrieben, wie man illegale und vor allem kriminelle Ausländer endlich ausschaffen kann. Dieses Buch ist absolut harmlos.»

«Die Mutterpartei ist die Mutterpartei und das ist die Junge SVP» – er wolle sich nicht in die Diskussion einmischen. «Wir befassen uns mit den wahren Themen und nicht mit solch aufgeblasenen», sagt Blocher. Die Jungen müssten einfach schauen, dass sie «nicht in ein Fahrwasser» geraten, sagte Blocher weiter.

Er wittert eine Stimmungsmache der anderen Parteien hinter dem jüngsten Aufschrei.

Wie alles begann

Angefangen hat alles Mitte März in einem Aargauer Dorf. Im Weinbau-Museum in Tegerfelden hielt der österreichische Rechtsextreme Martin Sellner einen Vortrag vor rund 100 Mitgliedern der ebenfalls rechtsextremen Schweizer Gruppierung «Junge Tat».

Die alarmierte Kantonspolizei Aargau schritt ein, führte Sellner noch vor Ort ab und belegte ihn mit einem Einreiseverbot. Der Vorfall sorgte auch international für Schlagzeilen, nicht zuletzt, weil der reichste Mann der Welt und umstrittene Besitzer der Plattform X, Elon Musk, auf ebendieser sich für Sellner starkgemacht hatte.

epa08382398 Martin Sellner, leader of the far right Identitarian Movement Austria (Identitaere Bewegung Oesterreich), speaks to journalists during a demonstration against the measures of the Austrian government to slow down the ongoing pandemic of the COVID-19 disease caused by the SARS-CoV-2 coronavirus in Vienna, Austria, 24 April 2020.  EPA/CHRISTIAN BRUNA

Dann geriet auch die Junge SVP in die Schlagzeilen. Denn diverse Parteivertreter solidarisierten sich mit dem rechtsextremen Sellner und der «Jungen Tat». Wie in geleakten Whatsapp-Chats ersichtlich wurde, wurde innerhalb der JSVP heftig über die Vorkommnisse und die Nähe der Jungpartei zur «Jungen Tat» diskutiert.

Später wurde bekannt, dass sich auch die Strategiechefin der JSVP, Sarah Regez, mit Martin Sellner getroffen hatte. Sie wehrte sich gegen die Kritik mit der Begründung, dass man in einer Demokratie verschiedene Meinungen anhören sollte, also auch rechtsextreme.

Dies sehen jedoch bei weitem nicht alle so. Selbst in der SVP sehen viele Vertreter damit eine Grenze überschritten. Auch der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat die «Junge Tat» in ihrem jüngst erschienenen Lagebericht erwähnt.

aeg