Präsenzprüfung an Uni trotz Omikron Studierende können Prüfungen erst ein Jahr später nachholen
Wer in Zürich während der Prüfungswochen an Corona erkrankt, hat Pech. Denn die Prüfungen können erst ein Jahr später wiederholt werden.
Nach den Weihnachtsferien wartet auf viele Studenten der Ernst des Lebens. Denn: Die Semesterprüfungen stehen an. Doch wer an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich (dazu gehören Studiengänge rund um Banking & Finance, Informatik, Volks- oder Betriebswirtschaft) studiert und kurz vor den kommenden Prüfungen in Isolation oder Quarantäne muss, darf die Prüfungen erst nächstes Jahr wiederholen. Das schreibt das Onlineportal «Nau».
Jasmin Rippstein, Kommunikationsleiterin der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Zürich, sagt in dem Artikel: «Das Angebot von zusätzlichen Wiederholungsprüfungen geht mit einem Aufwand einher, den die Fakultät nicht erbringen kann.» Es bestehe jedoch die Möglichkeit, ein Härtefallgesuch einzureichen.
Jede Fakultät entscheidet selbst
Bei den Studierenden kam diese Nachricht entsprechend schlecht an.
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Bereits die Frage, ob Prüfungen online oder vor Ort durchgeführt werden sollen, wurde unter Studis heiss diskutiert. Zoe Bibissidis, Co-Präsidentin des Verbands der Schweizer Studierendenschaften, erklärte das Problem gegenüber «Watson» wie folgt: «Die Studierenden und die Dozenten selbst können sich nicht so schnell auf diesen Wechsel vorbereiten. Die Anforderungen und das Format einer Onlineprüfung sind ganz anders. Die Studierenden haben einen erhöhten mentalen Druck, weil anders gelernt werden muss.»
Wenn nun alle, die eine Prüfung wegen Corona nicht schreiben können, dies erst ein Jahr später nachholen können, würde das Studium künstlich verlängert – auf Kosten der Studenten. Co-Präsidentin Bibissidis fordert darum im Namen des VSS: «Die Studierenden sollen die Wiederholungsprüfungen rasch machen können, auch wenn sie beispielsweise positiv auf Corona getestet wurden oder in Quarantäne sind.»
Uni Zürich bemüht sich um Fairness
Man wolle faire Prüfungsbedingungen für alle Studentinnen und Studenten, sagt die Vizerektorin Gabriele Siegert heute im «SRF-Regionaljournal». Einzelne Prüfungen, vor allem Multiple-Choice-Prüfungen, würden darum online durchgeführt. Bei anderen ginge das jedoch nicht. «Wenn Sie in der Rechtswissenschaft einen Fall bearbeiten und ein Argumentarium aufbauen müssen, dann geht das nicht mittels Multiple-Choice. Theoretisch kann Ihnen jemand helfen, und das könnten wir nicht feststellen.» Zudem seien die Studenten mit den Massnahmen, also mit 3-G und Maskenpflicht, «relativ gut» geschützt.
Wie Prüfungen durchgeführt werden, also ob online oder vor Ort, entscheiden die sieben Fakultäten der Uni Zürich selbst. «Die Prüfungsformen an der Universität Zürich sind so vielfältig wie die Ausbildungen, welche die Fakultäten anbieten», heisst es dazu auf der Website der Universität Zürich.
ZHAW setzt ebenfalls auf Präsenzprüfungen
Auch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) setzt auf einen Mix zwischen Präsenz- und Onlineprüfungen, wie das «Regionaljournal» weiter berichtet. Die mündlichen Prüfungen würden online stattfinden, die schriftlichen vor Ort.
Grundsätzlich sollen die Prüfungen vor Ort stattfinden, weil man auch eine Präsenzhochschule sei, wird ein Mediensprecher der ZHAW im Beitrag zitiert. Es gelte die 3-G-Regel, und man stehe in Austausch mit dem Bund. «Die ZHAW ist nicht weniger streng als vom Bund gefordert, aber auch nicht strenger.»
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