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Streit um Landschaftsschutz
Zumikon muss grössere Skyguide-Antenne hinnehmen

Zumikon, Anwohner bekämpfen Skyguide-Antenne in Zumikon am Räspweg, 2.10.23, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch
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Die Antenne befindet sich schon seit einiger Zeit in Bau. Aber ein gutes Dutzend Zumikerinnen und Zumiker haben gehofft, dass vielleicht doch noch alles anders kommt. Die Rede ist nicht von einer herkömmlichen Mobilfunkantenne, sondern von einer Anlage, die um einiges grösser ist. Denn das Flugsicherungsunternehmen Skyguide erstellt oberhalb des Ortsteils Waltikon eine 52 Meter hohe Anlage für den Flugfunk.

Eine Skyguide-Antenne an dieser Stelle ist zwar nichts Neues. Schon seit 1988 steht hier eine Anlage. Dennoch stören sich die Anwohnerinnen und Anwohner am Vorhaben von Skyguide – unter anderem deshalb, weil die neue Antenne, welche die bisherige ablösen soll, grösser ausfällt und optisch anders daher kommt.

Flugfunkantenne in Zumikon-Waltikon.

Sie ist vier Meter höher als die heutige, die 48 Meter in die Höhe ragt. Und sie steht deutlich weniger schlank in der Landschaft, da es sich um einen breiteren Gittermast mit aufgesetztem Rohr handelt. Die heutige Antenne hingegen besteht einzig aus einem dünneren Rohrmast, was den Landschaftsschutz weniger stark beeinträchtigt.

Von Rost zerfressen

Den Anwohnerinnen und Anwohnern passt das neue Bauvorhaben nicht. Sie haben deshalb beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Unter anderem machten sie geltend, dass die Antenne kein Ersatzbau für die rostzerfressene Anlage aus den 80er-Jahren sei, sondern ein Neubau, was nicht zulässig sei.

Dies schliessen sie aus dem Umstand, dass die neue Antenne 30 Meter von der bisherigen entfernt gebaut wird und grösser ausfällt. Ihren Antrag auf aufschiebende Wirkung, damit Skyguide mit dem Bau gar nicht erst beginnen kann, hat das Bundesverwaltungsgericht jedoch abgelehnt, wie im Sommer bekannt wurde.

Für jede Antenne eine Bewilligung?

Inzwischen hat sich das Gericht auch inhaltlich mit der Beschwerde befasst. So musste es etwa über die Forderung der Anwohnenden befinden, dass für jede einzelne Antenne am Mast ein separates Bewilligungsverfahren durchgeführt werden müsse. Neben Skyguide werden nämlich – wie schon beim heutigen Mast – auch die Kantonspolizei und Swisscom eine Antenne unterhalten.

Da die Antennen von verschiedenen Dienstleistern für Flug-, Polizei- und Mobilfunk erbracht würden, brauche es jeweils eine einzelne Bewilligung, fanden die Anwohnerinnen und Anwohner. Gerade in Bezug auf die Strahlung ist das Bundesverwaltungsgericht aber der Ansicht, dass die Anlage als «Einheit und Gesamtbauwerk» zu verstehen ist.

Dass die Antenne nicht am gleichen Ort gebaut würde, betrachtet das Gericht zudem als legitim. Man könne dennoch von einem Ersatzbau und nicht von einem Neubau sprechen, findet es. Schliesslich könne die neue Antenne nur schon deshalb nicht am gleichen Ort gebaut werden, weil der alte Sender während der Bauzeit weiterlaufen müsse. Auch den Landschaftsschutz sieht das Gericht nicht beeinträchtigt.

Wohl kein Weiterzug

Aus diesen Gründen hat das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde abgelehnt, wie aus einem kürzlich publizierten Urteil hervorgeht. Allerdings ist es noch nicht rechtskräftig. Die Anwohnerinnen und Anwohner könnten den Entscheid noch ans Bundesgericht weiterziehen.

Doch der bisherige Rechtsvertreter der Anwohnerinnen und Anwohner teilt auf Anfrage mit: «Ich habe kein Mandat mehr. Das heisst, ich rechne nicht mit einem Weiterzug.»

Auch von anderer Seite droht kein Widerstand. Die Gemeinde Zumikon hatte sich zwar im Vorfeld ebenfalls kritisch zur Antenne geäussert. Sie stellte nicht den Standort der Antenne infrage, sondern störte sich ebenfalls an deren Ausmass und am Erscheinungsbild. Nach Ansicht des Gemeinderats ordnet sich die neue Antenne zu wenig gut im Naherholungsgebiet ein, wo auch Spazierwege durchführen. Man habe leider nichts bewirken können, hiess es dann jedoch im Sommer. Die Einwände seien nun vom Tisch.

Und so werden sich Spaziergängerinnen und Spaziergänger wohl künftig an ein anderes Bauwerk auf der Anhöhe gewöhnen.

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