AboBrückenunglück von Baltimore«Wir reparieren Amerika – niemand erkennt das an»
Lateinamerikanische Wanderarbeiter halten die USA am Laufen. Und manchmal sterben sie dabei, wie beim Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore. Nur interessiert das keinen.
Jesus Campos parkiert seinen Pick-up am Ufer, da hat er alles im Blick. Hätte er nicht zufällig die Schicht gewechselt, wäre er jetzt sehr wahrscheinlich auch tot. Er starrt auf die Reste der Francis Scott Key Bridge, die sich mal gut 2600 Meter lang über den Hafen von Baltimore spannte, vierspurig. Geblieben sind Stümpfe aus Stahl und Beton. Campos deutet auf das Schiff, das Wrack liegt mittlerweile hinten am Dock. «El asesino», sagt er – der Mörder.