Statt dem Gemeinderat folgten die Zumiker der RPK
Die Zumiker hatten an der Gemeindeversammlung über eine neue Aula und zwei Nachtragskredite zu befinden. Bei den Abstimmungen setzte sich die Rechnungsprüfungskommission durch: Die Stimmberechtigten lehnten den Aulaumbau und den Nachtragskredit zum Zollingerheim ab.
Auf lange Diskussionen und grosse Ausgaben hatten die Zumiker an der Gemeindeversammlung von Dienstagabend keine Lust. Schon noch anderthalb Stunden waren alle drei Geschäfte unter Dach und Fach. Einzig die Rechnungsprüfungskommission (RPK) sorgte mit ihren Voten für Brisanz. Als Erstes hatten die 117 Stimmberechtigten über einen Ausführungskredit für den Einbau einer Aula in das brachliegende Lehrschwimmbecken der Schulanlage Juch zu befinden. Kostenpunkt: 2,89 Millionen Franken.
Mit der Sanierung des Hallenbades Juch wurde der schulische Schwimmunterricht 2015 in das öffentliche Schwimmbad verlegt. Seither ist das schuleigene Becken ungenutzt. Gleichzeitig fehlt der Schule ein grösserer Versammlungsraum. Die Schulraumplanungskommission hatte dem Gemeinderat deshalb vorgeschlagen, in der ehemaligen Schwimmhalle einen Mehrzweckraum zu erstellen.
Gegenwind von der RPK
«Fast 3 Millionen Franken sind viel Geld», sagte Schulpräsident Andreas Hugi (FDP). Eine Aula auf dem Schulareal sei aber Standard und kein Luxus. Es gehe darum, die Attraktivität von Zumikon zu steigern – gerade auch bei Familien.
Vonseiten der RPK stiess der Antrag auf Gegenwind. Angesichts der angespannten Finanzlage sei eine derart hohe Investition finanziell nicht tragbar, monierte RPK-Präsident Christoph Born (CVP). Als Entscheidungsgrundlage liege lediglich eine Grobkostenschätzung vor. «Und diese kann bis zu 25 Prozent danebenliegen.»
«Dass der Gemeinderat das Projekt gegen den Willen der RPK weiterverfolgt hat, ist inakzeptabel.»
Auch das Votum des Gemeindepräsidenten Jürg Eberhard (FDP) – der Einbau der Aula sei durchaus finanzierbar, die Frage sei lediglich, ob sich die Zumiker diese leisten wollten oder nicht – vermochte die Anwesenden nicht zu überzeugen. Mit 65 zu 49 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt.
Mehrkosten nicht goutiert
Dass sich die Zumiker Behörden bei den Kosten eines vergangenen Projekts bereits einmal erheblich verschätzt hatten, mochte seinen Anteil zur Skepsis im Saal beigetragen haben. Von rein symbolischer Natur, aber nicht minder umstritten war die Bewilligung des Nachtragskredits für den Umbau und die Sanierung des Pflegezentrums Forch. Für das Projekt hatte der Souverän einen Kredit von 27,1 Millionen Franken bewilligt. Dieser wurde schlussendlich um 4,97 Millionen überschritten. Für Zumikon, das neben Maur am Zentrum beteiligt ist, bedeutet das Mehrkosten von 1,99 Millionen bei einem Kostenanteil von 12,83 Millionen Franken.
Obwohl ohne juristische und finanzielle Bedeutung, da das Geld bereits ausgegeben wurde, beantragte die RPK die Ablehnung des Nachtragskredits. Bereits anderthalb Jahre vor Baubeginn hätten sich Mehrkosten von 2,5 Millionen Franken abgezeichnet, sagte Born. «Dass der Gemeinderat das Projekt gegen den Willen der RPK weiterverfolgt hat, ist inakzeptabel.»
Auch vom Stimmvolk wurde das Vorgehen nicht goutiert: Anders als die Maurmer, die ihren Anteil an den Mehrkosten durchgewunken hatten, lehnten die Zumiker den Nachtragskredit mit 58 zu 55 Stimmen ab. Immerhin bei der Erneuerung des Hallenbads Juch gelang den Zumikern beinahe eine Punktlandung. Die Mehrkosten von 57 584 Franken wurden von den Anwesenden denn auch einstimmig durchgewunken.
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