Der SCB verspielt 3:0-FührungStark begonnen, noch stärker nachgelassen
Der SC Bern kassiert beim 3:4 nach Penaltyschiessen in Ambri die vierte Niederlage in Serie. Weil er bis zur Spielmitte dominiert hatte, ist dies besonders bitter.
Die Direktschüsse des Julius Nättinen, sie müssten sich eigentlich ligaweit herumgesprochen haben. Acht Tore hatte der Finne bisher erzielt, und das in gerade sechs Einsätzen. Doch die Berner fanden dennoch kein Mittel. Innert zweier Minuten erhöhte er diesen Wert auf zehn Treffer, kurz nach Beginn des letzten Drittels. Plötzlich stand es 3:3, der vermeintlich komfortable 3-Tore-Vorsprung war nur noch schöne Erinnerung, Don Nachbaur blieb nur noch der Weckruf in Form eines Timeouts.
Von da an dominierte Ambri erst recht, einzig Inti Pestoni hatte gegen seinen Stammverein noch eine Grosschance. Einer Glanzparade von Philip Wüthrich gegen Nättinen war es letztlich zu verdanken, dass der SCB die Heimreise nicht mit leeren Händen antreten musste. Und auch in der Overtime verhinderte der junge Ersatzgoalie die Niederlage mehrfach. Im Penaltyschiessen musste er sich dann aber dreimal bezwingen lassen, und weil umgekehrt nur Ramon Untersander traf, jubelte letztlich doch Ambri-Piotta. Und die 30 Zuschauer intonierten das Kultlied «La Montanara», es erklang so leise wie wohl noch nie.
Die drei letzten aufeinanderfolgenden Niederlagen hatten beim SC Bern wohl Revanchegelüste ausgelöst, nur gerade zwei von neun Dritteln hatten sie in dieser Zeit gewonnen. Vom ersten Puckeinwurf an diktierten sie die Pace, schon nach 35 Sekunden hatte Grégory Sciaroni den Führungstreffer gegen seinen Stammverein auf dem Stock. Noch vor Ablauf der dritten Zeigerumdrehung verpasste auch Captain Simon Moser nur knapp.
Vielversprechender Berner Start
Es war der Vorbote des logischen Führungstreffers durch Ramon Untersander nach 273 Sekunden. Der Ostschweizer Offensivverteidiger kam in Überzahl nach einem Abstimmungsfehler der Leventiner mutterseelenallein an die Scheibe und realisierte so seinen ersten Saisontreffer.
Die Berner schienen den Fingerzeig von Nachbaur verstanden zu haben und spielten weiter aggressiv, sie waren dem 2:0 im Startdrittel näher als der Gegner dem Ausgleich. Der Cheftrainer hatte neben dem verletzten Thomas Rüfenacht freiwillig auch auf die Abwehrspieler Miro Zryd und Calle Andersson verzichtet. Letzterer ist mit einer Minus-5-Bilanz bisher deutlich unter seinen Möglichkeiten geblieben.
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich vorerst wenig an der Physiognomie. Und mit einem Doppelschlag innert 38 Sekunden durch Jeremi Gerber und Gaëtan Haas zogen die Berner vermeintlich davon (26.). Das Solotor der Edmonton-Leihgabe wäre dabei das Eintrittsgeld allein wert gewesen, wenn denn Tickets verkauft worden wären. So hallte nur der Jubel von der SCB-Bank durch die surreal leere und spätherbstlich eisige Valascia. Haas werden die Sympathiebekundungen dennoch gutgetan haben: Es war erst sein zweites Saisontor. Dass es lähmende Wirkung auf seine Mitspieler zu haben schien und dass dann ein anderes Spiel begann, dafür konnte er nichts.
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