AboStarfotograf Jeff Wall im Interview«Viele fanden meine Bilder hässlich»
Jeff Wall ist einer der bedeutendsten Fotokünstler der Gegenwart. Im Gespräch erklärt er, warum gute Kunst Freude machen muss.
«Ich mag Ereignisse, die viele Leute kennen, weil sie es den Betrachtern leicht machen, sich dazu in ein Verhältnis zu setzen.»
Boy falls from tree, 2010, Lightjet-Print, 226 x 305,3 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2012, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Jeff Wall
Das erste Mal vor einem Bild von Jeff Wall zu stehen, ist wie das erste Mal im Kino. Das liegt zum einen an der Grösse seiner Fotografien, die sich an der Lebensgrösse orientieren. Viele Bilder präsentiert Wall, eine Erfindung von ihm, zudem als Dias in Leuchtkästen, die einem entgegenleuchten wie der Film im Kinosaal. Und schliesslich liegt in Walls Bildern – obwohl sie fast alle eine ansteckende Ruhe ausstrahlen – eine ungeheure Spannung: als würde nach der Szene, die man sieht, gleich etwas passieren oder als wäre gerade eben etwas passiert.
