Stäfner Hightechfirma will mit Börsengang schneller wachsen
Der Sensorhersteller Sensirion wagt den Sprung an die Börse. Das Stäfner Unternehmen mit fast 750 Mitarbeitenden strebt einen grösseren finanziellen Spielraum an, um auf die Herausforderungen im Weltmarkt besser reagieren zu können.
Der grosse Nachbar in der Stäfner Industriezone Sonova hat es vorgemacht. 1994 ging die damalige Hörgerätefirma Phonak an die Börse. Seither hat sich der Umsatz auf 2,3 Milliarden Franken verzehnfacht, Sonova ist heute die Nummer eins im Weltmarkt für Hörsysteme. Diesen Weg will auch Sensirion gehen. Am Dienstag kündigte der Hersteller von Feuchte- und Temperaturmessgeräten an, «in den kommenden Monaten» die bisherige Aktionärsstruktur mit Publikumsaktien zu erweitern.
Hauptsächlich werden Anteilscheine des Investors Gottlieb Knoch, der 55,5 Prozent der Sensirion Holding AG besitzt, veräussert. Die Co-Gründer und heutigen Verwaltungsratspräsidenten Moritz Lechner und Felix Mayer, die 14 Prozent des Aktienkapitals halten, sollen laut Pressemeldung «starke Ankeraktionäre bleiben». Absicht des Börsengangs von Sensirion ist auch, mit zusätzlichen Aktien das Kapital um 55 Millionen Franken zu erhöhen. Details zum Börsengang werden erst mit dem Emissionsprospekt bekannt gegeben, teilt Sensirion-Sprecher Andreas Meile mit.
Schon heute führend
Die Parallelen zu Sonova sind frappant. Wie der Hörgerätekonzern 1990 kam auch Sensirion als kleine, aufstrebende Firma 2005 mit 65 Mitarbeitenden nach Stäfa, um von hier aus den Weltmarkt zu erobern. Gegründet wurde der Hersteller von Umwelt- und Durchflusssensoren 1998 als Spin-off der ETH Zürich in Oerlikon. Mit der Übersiedlung begann der steile Aufstieg. Heute zählt Sensirion weltweit 735 Vollzeitstellen. In Stäfa arbeiten rund 520 Personen. 2017 betrug der Umsatz 148 Millionen Franken bei einem Vorsteuergewinn von 26 Millionen.
Sensirion beliefert vor allem die Automobilindustrie, die Medizinaltechnik sowie die Unterhaltungselektronik mit kombinierten Sensoren, die Feuchtigkeit und Temperatur regeln. Schon heute ist die Firma mit über 50 Prozent Anteil auf diesem Gebiet Weltmarktführer. Dennoch ist kein Ende des Wachstums abzusehen, wie es in der Mitteilung heisst: «Angetrieben durch langfristige Trends wie Energieeffizienz, Lebensqualität, Digitalisierung und Automatisierung, die zunehmend auf Sensortechnologie angewiesen sind, dürften diese Endmärkte in Zukunft deutlich wachsen.» Das bestätigt CEO Marc von Waldkirch: «Wir glauben, dass Sensirion gut positioniert ist, um von den attraktiven Aussichten der Sensorindustrie zu profitieren.»
Das mit dem Börsengang angestrebte Wachstum sei auch ein «Bekenntnis zum Standort Stäfa», sagt Mediensprecher Andreas Meile, «weil wir hier zu Hause sind».
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch