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Stäfner Ausflugsrestaurant geht in private Hände über

Der Restaurant Frohberg soll weiterhin Gäste empfangen. Das finanzielle Risiko trägt aber künftig eine private Betriebsgesellschaft.
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Die Geschicke des Stäfner Ausflugsrestaurants Frohberg werden künftig in den Händen von Privaten liegen und nicht mehr in jenen der Gemeinde. 70 Prozent der Stimmberechtigten sprachen sich am Sonntag dafür aus, dass die Gemeinde die Beiz an eine privat finanzierte Betriebsgesellschaft abgibt, die der Verein «Pro Restaurant Frohberg» initiiert hat. Jeder zweite stimmberechtigte Stäfner gab an der gestrigen Urnenabstimmung seine Meinung zur Vorlage ab.

«Ich freue mich, dass das Resultat so deutlich ausgefallen ist», sagt der zuständige Hochbauvorstand Andreas Utz (GLP). Erstaunt ist er aber nicht darüber. Denn schon in früheren Abstimmungen habe sich gezeigt, dass die Stäfner auf dem Frohberg eine öffentliche Nutzung erhalten wollten. «Das Ergebnis ist überwältigend», sagt auch Fredi Spring, Präsident des Vereins Pro Restaurant Frohberg. «Es beweist, dass die Stäfner weiterhin ein Restaurant auf dem Frohberg wollen.»

4,7 Millionen weniger Zins

Die Gemeinde bleibt zwar Grundeigentümerin des Frohbergs, sie gibt das Restaurant aber an einen neuen Besitzer ab, der bauberechtigt ist und die Liegenschaft sanieren und modernisieren wird. Der Schritt in die Selbstständigkeit kostet die Gemeinde noch einmal viel Geld, nachdem sie das Restaurant 2009 mit dem Segen der Stimmberechtigten für rund 3,6 Millionen Franken gekauft.

Die Abgabe im Baurecht sieht nämlich finanzielle Leistungen in der Höhe von 6,5 Millionen vor – auch wenn es teils nur um indirekte Beiträge geht. Beispielsweise soll die neue Betriebsgesellschaft von einem vergünstigten Baurechtszins profitieren. Die Gemeinde verzichtet während des 60-jährigen Baurechts auf insgesamt 4,7 Millionen Franken, weil sie über diese Laufzeit nur 2,4 Millionen Franken Zins verrechnet statt der marktüblichen 7,1 Millionen.

Zudem beteiligt sich die Gemeinde mit maximal 500000 Franken am Aktienkapital der neuen Betriebsgesellschaft, sie gibt eine Bürgschaft von maximal 1 Million Franken ab und leistet einen Sanierungsbeitrag von 300 000 Franken.

Eine Aktive für das Volk

Trotz des hohen Millionenbetrags sind Utz und Spring der Ansicht, dass die Gemeinde dank der Betriebsgesellschaft langfristig finanziell entlastet wird. Die Gesellschaft wird nun möglichst bald gegründet. Die Statuten seien bereits ausgearbeitet, sagt Spring. Mit dem Stäfner Gartenbauer Walter Egli ist auch schon der designierte Verwaltungsratspräsident bekannt.

Bereits vorbereitet sind ausserdem die Zeichnungsscheine für die Aktionäre. Die Gemeinde Stäfa wird nur Minderheitsaktionärin sein. Vorgesehen ist eine Art Volksaktie, die Investoren aus der ganzen Bevölkerung am Restaurant teilhaben lassen soll. Die Vereinsmitglieder haben in den vergangenen Jahren Sponsoren und Aktionäre gesucht und bereits Zusicherungen in der Höhe von über 800 000 Franken erhalten. Sie hoffen, dass der gestrige Volksentscheid dem Projekt nochmals einen Schub verleiht und sie das Kapital weiter erhöhen können.

Trotz des deutlichen Ja an der Urne wird der Verein beziehungsweise die neue Betriebsgesellschaft noch einen langen Atem brauchen. Denn bis das Restaurant, das zurzeit von der Beetz Gastronomie GmbH betrieben wird, saniert ist und ein neuer Pächter wiedereröffnet, werden noch einige Jahre vergehen. «Wir rechnen damit, dass es im Sommer 2020 so weit sein wird», sagt Fredi Spring.