AboRacial Profiling in Zürich Stadtpolizei soll bei Kontrollen künftig eine Quittung ausstellen
Die Idee von schriftlichen Belegen gegen Racial Profiling stösst im Gemeinderat auf Anklang. Zum Missfallen von Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart.
Ein Jugendlicher wird mitten in Zürich am Nachmittag von der Stadtpolizei angehalten, als der 14-Jährige mit seinen Kollegen auf dem Nachhauseweg von der Schule ist. Die Polizei will von ihm als Einzigem der Gruppe den Ausweis sehen – seine Gesichtszüge weisen auf eine Herkunft aus dem Balkan hin. Solche Kontrollen ist der Teenager längst gewohnt. Doch an diesem Nachmittag wird er zusätzlich durchsucht – Hosentaschen, Thek, Schuhe. Verdutzt fragt er nach dem Grund. «Es gibt viele junge Albaner, die mit Drogen dealen.» Er sagt nur: «Ich bin auch Albaner.» Danach geht die Kontrolle in Schriftdeutsch weiter. Die Stadtpolizei wird nicht fündig, dennoch wirkt das Erlebnis beim 14-Jährigen nach.