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Speakerwahl im US-Parlament
Republikaner geben Hardliner Jordan auf

Rep. Jim Jordan, R-Ohio, listens as Republicans try to elect Jordan, a top Donald Trump ally, to be the new House speaker, at the Capitol in Washington, Friday, Oct. 20, 2023. (AP Photo/Alex Brandon)

Nach drei verlorenen Wahlgängen für den Chefposten im US-Parlament ist der Republikaner Jim Jordan aus dem Rennen. Das kündigte er am Freitag in Washington an. Der Vertraute des früheren US-Präsidenten Donald Trump versprach, er werde bei der Suche nach einem anderen Kandidaten für den Vorsitz des Repräsentantenhauses helfen. US-Medien berichteten, die republikanische Fraktion habe zuvor hinter verschlossenen Türen in geheimer Abstimmung dafür votiert, Jordan nicht länger als Kandidaten für das mächtige Amt zu unterstützen.

Die Suche nach einem Nachfolger für den geschassten bisherigen Vorsitzenden der Parlamentskammer, Kevin McCarthy, geht damit wieder von vorne los. McCarthy war Anfang Oktober in einer historischen Abstimmung von dem Posten abgewählt worden. Radikale Republikaner hatten ihn aus dem Amt getrieben. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses auf diesem Weg seinen Job verlor. Das Amt kommt in der staatlichen Rangfolge der Vereinigten Staaten an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dessen Vize.

Drohten Jordans Unterstützer den Gegnern?

Das Drama bei den Republikanern im Repräsentantenhaus hat das US-Parlament vorerst politisch weitestgehend zum Stillstand gebracht. Denn bis ein neuer Vorsitzender der Kammer bestimmt ist, liegt die gesetzgeberische Arbeit dort zum grössten Teil brach – und das mitten in einer Zeit grosser internationaler Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, die die Aufmerksamkeit des US-Parlaments bräuchten. Der Kongress hat unter anderem über weitere mögliche Hilfen für Kiew zu entscheiden, wie auch über einen Bundeshaushalt insgesamt. Vorerst ist nur ein Übergangshaushalt bis Mitte November beschlossen, in dem keine Unterstützung für die Ukraine enthalten ist.

Jordan war am Freitag auch im dritten Wahlgang für den Chefposten gescheitert und hatte dabei gegenüber den vorherigen Anläufen weitere Stimmen aus den eigenen Reihen verloren. Der rechte Hardliner hatte in den vergangenen Tagen versucht, parteiinterne Gegner auf seine Seite zu ziehen. Einige berichteten, dass sich sie von Jordans Unterstützern bedroht und unter Druck gesetzt fühlten.

Republikanische Abgeordnete äusserten sich nach einer internen Sitzung verärgert und frustriert über das Chaos in ihrer Fraktion. Sie stellten in Aussicht, in der kommenden Woche solle über einen neuen Kandidaten abgestimmt werden. Wer das sein könnte, ist offen. Am Freitag kündigten Austin Scott und Kevin Hern ihre Bewerbung an, Jodey Arrington ist offenbar auch interessiert.

SDA/nlu