FC Basel – Grasshoppers 1:1Ein Traumtor und die bange Frage: Was ist es wert?
Die Grasshoppers führen in Basel 1:0, dann holt sich Christian Herc innerhalb von 71 Sekunden Gelb-Rot. Am Ende müssen die Zürcher froh sein, einen Punkt mitzunehmen.
Womit beginnen? Mit der schönsten Aktion des Abends, mit der Dummheit des Spiels? Oder doch lieber mit etwas Slapstick?
Vielleicht mit der Erleichterung. Es läuft die letzte von 94 Minuten, als Bendeguz Bolla seinen Gegenspieler Raoul Petretta am Fuss trifft. Die Szene spielt sich im Strafraum der Grasshoppers ab. Und ganz kurz scheint es, als ob es zu einer ganz bitteren Nacht werden könnte für die Zürcher.
Aber da hat der Video-Assistent vielleicht bereits Pause gemacht. Oder er hat Mitleid mit GC, das so aufopferungsvoll gekämpft hat bis zu diesem Zeitpunkt. Und so bleibt das Zeichen aus dem Video-Raum aus. Es gibt keinen Elfmeter für den FC Basel, die Partie endet 1:1.
GC nimmt einen Punkt mit, für den es vor dem Anpfiff vielleicht bereitwillig unterschrieben hätte. Es ist der eine Zähler, den der Club zwei Runden vor Ende der Spielzeit noch vom FC Luzern trennt, der noch unbedingt in letzter Sekunde vom Barrageplatz springen will.
Abrashi: «Bitter, sehr bitter»
Nach dem Schlusspfiff ist dann allerdings nicht mehr klar, ob das jetzt ein gewonnener Punkt gegen die Abstiegsangst ist – oder ob sich GC nicht grämen muss, zwei weitere Zähler verspielt zu haben. «Bitter, sehr bitter», findet Amir Abrashi danach erst einmal den Spielverlauf. Aber dann findet der GC-Captain auch noch etwas Positives: «Für das Mentale ist der Punkt wichtig.»
Aber ärgern, das dürfen sich die Grasshoppers schon. Nicht, dass sie in Basel das überlegene Team wären. Jemand müsste mal untersuchen, ob sich die Anzahl hochgehaltener Daumen auf dem Feld umgekehrt proportional zur Qualität des Spiels verhält. Die Vermutung lautet: Je mehr positive Fingerzeichen, desto ungeniessbarer ist das Spiel. In Basel waren eine ganze Menge Daumen zu sehen.
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Aber GC ist ja auch nicht angereist, um die knapp 20’000 Menschen im St.-Jakob-Park zu unterhalten. Vor drei Runden hatte das Team noch acht Punkte Vorsprung auf die inzwischen entfesselten Luzerner. Beim Anpfiff in Basel ist das alles weg, geschmolzen wie ein Schweizer Gletscher in der Maisonne.
Nein, GC ist angetreten, um sich mit Klauen und Zehen gegen den Fall in die Barrage zu wehren. Und die Zürcher tun das mit ganz viel Leidenschaft, aber auch guter Organisation. Wobei es ihnen sicher auch entgegen kommt, dass die Basler nach der Ehrung für Fabian Frei als Rekordspieler des FC Basel (454 Spiele jetzt) eigentlich kein grosses Interesse am weiteren Verlauf des Abends mehr erkennen lassen.
GC hat am Ende ganze 28 Prozent Ballbesitz. Nur 63 Prozent der Zürcher Pässe kommen an. Das heisst: Jeder dritte Pass landet beim Gegner oder im Aus. Aber das ist alles egal, weil sich die Grasshoppers die besseren Chancen erarbeiten. Bereits nach 57 Sekunden müsste Brayan Riascos aus sieben Metern die Führung erzielen. Kurz vor der Pause trifft Giotto Morandi mit einem Freistoss den Pfosten.
Dann hält sich wieder Riascos in der 50. Minute an eine alte Fussballerweisheit: Wenn du nicht weisst, wohin mit dem Ball, schiess ihn einfach ins Tor. Vom linken Strafraumeck zieht der Kolumbianer ab und trifft hoch ins entfernte Eck. Es ist das erste Tor des wegen des Kriegs von Charkiw ausgeliehenen Stürmers.
Der FCB scheint nicht gewillt, auf diesen Rückstand zu reagieren. In der 73. Minute trifft Bolla aus ähnlicher Position erneut den Pfosten.
Aber dann kommen die Sekunden des Christian Herc. Er kommt in der 74. Minute aufs Feld. Und ist 144 Sekunden danach mit Gelb-Rot wieder weg. Erst seine Unbeherrschtheit eröffnet den Baslern den Weg zum 1:1. Wobei in der 84. Minute auch noch Noah Loosli und Ayumu Seku ineinander fallen, um Sebastiano Esposito das Tor zu ermöglichen.
Und so bleibt die Frage aus GC-Sicht: Was ist dieser Abend wert? Man wird es erst nach Runde 36 wissen.
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61'
Im Gegenzug läuft GC einen Konter über Torschütze Brayan Riascos, der Querpass des Kolumbianers ist aber zu ungenau und wird von einem Verteidiger abgefangen.
60'
Das war eine super Chance auf den Ausgleich: Adam Szalai kommt nach einer Flanke von Dan Ndoye aus kurzer Distanz frei zum Kopfball. Der ungarische Stürmer köpft aber am Tor vorbei.
59' Gelbe Karte gegen Riascos
Der Torschütze wird von Schiedsrichter Horisberger nach einer verbalen Auseinandersetzung mit Taulant Xhaka verwarnt.
55'
Dan Ndoye muss behandelt werden. Der 21-Jährige bleibt liegen, nachdem er mit Strahinja Pavlovic zusammengestossen war. Pavlovic versuchte sich mit einem Fallrückzieher, schoss aber deutlich übers Tor.
53'
So richtig abgezeichnet hat sich die Führung der Gäste nicht. Aber so ist das bei einem 0:0: Oft reicht eine Einzelaktion zum wichtigen Treffer. In diesem Fall war es Brayan Riascos, der erst Ende März leihweise zu GC wechselte, weil er in der Ukraine, wo er zuvor spielte, aufgrund des Krieges nicht mehr spielen konnte. Es war der erste Treffer des Kolumbianers für den Zürcher Club.
50' Tor für GC
Traumtor für die Gäste! Brayan Riascos bekommt den Ball hoch auf der linken Seite zugespielt. Von der Seite macht er ein paar wenige Schritte in die Mitte und schlenzt den Ball ins obere rechte Eck. 1:0 für GC.
49'
Die Basler setzen sich in der Hälfte der Grasshoppers fest, Katterbach versucht, in den Strafraum einzudringen. Der Ball verspringt ihm aber etwas und Moreira kann ihn locker aufnehmen.
48'
Wieder flankt Esposito in den Strafraum, diesmal zielt er auf Adam Szalai, bei dessen Kopfball nicht viel fehlt. Der Ball geht aber daneben und GC-Goalie Moreira wäre wohl zur Stelle gewesen.
47'
Esposito spielt den Ball von der linken Seite in den Strafraum, doch seine Mitspieler werden gut gedeckt und können nicht abschliessen.
46'
Weiter geht's im Joggeli. Der FCB führt das Anspiel aus. Wir hoffen auf eine spannende zweite Halbzeit!
Pause
Schiedsrichter Stefan Horisberger pfeift zum Ende der ersten Halbzeit.
Der FC Basel hat in der ersten Halbzeit ein deutliches Mehr an Ballbesitz, kann daraus bisher aber keinen Profit schlagen. An den Torchancen fehlt es bisher. Verteidiger Noah Katterbach sagt dazu: «Uns fehlt bisher die Durchschlagskraft. Wir brauchen mehr Läufe in die Tiefe, damit Räume für andere Spieler entstehen.»
Die beste Chance der ersten 45 Minuten hatte GC bereits nach rund 55 Sekunden. Brayan Riascos traf den Ball aber nicht richtig und schoss deshalb weit übers Tor. Beim Freistoss von Giotto Morandi fehlte nur wenig, um in Führung zu gehen. FCB-Goalie Lindner wurde vom Direktversuch überrascht und hatte Glück, dass der Schuss an den Pfosten ging.
Eine Minute Nachspielzeit
In der ersten Halbzeit wird eine Minute nachgespielt.
42'
Den Freistoss zieht Giotto Morandi trotz der grossen Distanz direkt aufs Tor, trifft aber nur den Pfosten. Da hatte Heinz Lindner im Basler Tor Glück.
41' Gelbe Karte gegen Pelmard
Andy Pelmard sieht die Gelbe Karte, weil er Brayan Riascos zu Fall bringt. Riascos hätte fast alleine aufs Tor von FCB-Goalie Heinz Lindner starten können. Weil Pavlovic aber etwa auf gleicher Höhe war, war es keine Notbremse und deshalb nur Gelb.
40'
Taulant Xhaka wird von Fabian Frei am Strafraumrand angespielt. Xhakas Schuss wird von einem Verteidiger geblockt. Wir warten weiter auf den ersten Torschuss im Spiel.
37'
Wieder laufen die Basler auf die Abwehrreihe der Grasshoppers zu, Ndoyes Versuch einer flachen Flanke wird aber aus dem Strafraum befördert. Der Ball landet bei Esposito. Der Schuss des Italieners geht aber über die Latte.
35'
Auch auf der Gegenseite wird die Flanke wieder aus dem Strafraum geköpft. Der FCB holt dann aber einen Eckball heraus. Diese bleibt aber ohne Konsequenzen für GC. Weil Esposito den heranfliegenden Seko in der Luft zu Fall bringt, bekommen die Gäste einen Freistoss zugesprochen.
33'
Eine kurz gespielte Ecke wird von Schmid in den Strafraum gebracht. Dort kann ein FCB-Verteidiger aber klären. Obwohl GC in Ballbesitz bleibt, kommen die Gäste nicht zu einer Torchance, weil Bolla im Strafraum einen Fehler macht und der Ball ins Toraus geht.
32'
Nach einer guten halben Stunde gab es im Basler St. Jakob-Park noch keine Tore und nur wenige Offensivaktionen zu sehen. Das torlose Unentschieden ist zum aktuellen Zeitpunkt das logische Ergebnis der bisherigen Ideenlosigkeit auf beiden Seiten.
29'
Kaly Sène foult Sergio Lopez. Fabian Frei spielt den Freistoss zu Dan Ndoye, der in den Strafraum dringt, dann aber nochmal zurück spielt. Frei flankt an den langen Pfosten, wo Esposito den Ball in die Mitte köpft. Szalai erreicht den Ball aber nicht, weil Seko vor ihm dran ist. Szalai tut sich dabei weh und reklamiert Foulspiel. Dies hat aber weder der Schiedsrichter, noch der Video-Assistent so gesehen.
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