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Handelskrieg in Sicht
EU reagiert scharf auf Trumps Drohung von 25-Prozent-Zöllen

Donald Trump spricht während einer Kabinettssitzung im Weissen Haus in Washington, DC, am 26. Februar 2025.
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Die EU hat eine entschiedene Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Sonderzölle auf die Einfuhr von Autos und anderen Güter aus Europa angekündigt. Man werde umgehend auf ungerechtfertigte Hindernisse für den freien und fairen Handel reagieren, sagte ein Sprecher der zuständigen EU-Kommission in Brüssel. Dies gelte insbesondere, wenn Zölle eingesetzt würden, um eine rechtmässige und nicht diskriminierende Politik infrage zu stellen.

Trump hatte zuvor in Washington angekündigt, eine Entscheidung über die Einführung von neuen Importzöllen auf Güter aus der EU getroffen zu haben. Diese sollten sehr bald auch öffentlich gemacht werden. Dann schob er nach: «Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge.» Trump warf den Europäern dabei erneut vor, die USA auszunutzen. Die EU sei gegründet worden, «um die USA über den Tisch zu ziehen». Dies sei «der Zweck» der EU, sagte er.

EU betont Vorteile der Zusammenarbeit

Von der EU wurde diese Sichtweise mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Die Europäische Union sei der grösste freie Markt der Welt – und ein «Segen» für die Vereinigten Staaten, sagte ein Sprecher der Kommission. Durch die Schaffung eines grossen und integrierten Binnenmarktes habe die EU den Handel erleichtert, die Kosten für US-Exporteure gesenkt und Standards sowie Vorschriften in 27 Ländern harmonisiert. Infolgedessen seien US-Investitionen in Europa äusserst rentabel.

«Amerikanische Unternehmen konnten investieren und beträchtliche Einnahmen erzielen – genau deswegen, weil die EU ein grosser, einheitlicher Markt ist», sagte der Sprecher. Das sei auch ein entscheidender Grund dafür, dass das transatlantische Handelsvolumen mit Waren und Dienstleistungen mittlerweile bei jährlich 1,5 Billionen Dollar liege. Die USA und die EU hätten die grösste bilaterale Handels- und Investitionsbeziehung der Welt.

An die Adresse der US-Regierung gerichtet sagte er: «Wir sollten zusammenarbeiten, um diese Chancen für unsere Menschen und Unternehmen zu bewahren – nicht gegeneinander arbeiten.» Man sei bereit zur Zusammenarbeit – sofern die Regeln eingehalten würden.

An den Börsen sanken am Donnerstag die Kurse von betroffenen Unternehmen. Im Dax lagen Porsche AG und BMW zeitweise mit Abschlägen von je 2,3 Prozent hinten. Im EuroStoxx büssten Stellantis drei Prozent ein. Die Ankündigung der Zölle auf europäische Waren, insbesondere auf den Autosektor, schüre die Befürchtung eines erneuten transatlantischen Handelskriegs mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten, sagte Julian Hinz, Forschungsdirektor für Handelspolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft.

Zölle auf Waren aus China, Kanada und Mexiko

Ausserdem sollen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten und zwischenzeitlich auf Eis gelegten Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada sollen am 4. März in Kraft treten. Die Zölle für Waren aus China würden zudem von bisher zehn Prozent am gleichen Tag verdoppelt, teilte Trump am Donnerstag auf seiner Plattform Truth Social mit. Er begründete das damit, dass nach wie vor grosse Mengen Drogen aus den Nachbarländern in die USA kämen. China wiederum gilt als grösster Hersteller der Droge Fentanyl.

«Aus Mexiko und Kanada strömen nach wie vor Drogen in sehr hohen und nicht hinnehmbaren Mengen in unser Land», hiess es in der Mitteilung wörtlich. «Wir können nicht zulassen, dass diese Geissel die USA weiterhin schädigt.» Deshalb würden die Zölle in Kraft sein, bis das aufhöre oder ernsthaft eingeschränkt werde.

DPA/sas