AboArchitektur im WallisSo zeitgemäss kann ein Blockbau sein
Roman Hutter und sein Team haben in Reckingen ein Wohnhaus für eine junge Familie gestaltet. Dabei entwickelten sie regionale Bautraditionen weiter.
Herr Hutter, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Reckingen ist ein typisches Walliser Bergdorf, dessen Region sich gegen das Problem der Abwanderung behaupten muss. Umso wertvoller ist es, wenn sich eine junge Familie dazu entschliesst zu bleiben. Mit dem Bau ihres Wohnhauses, aus regionalem Material und Handwerk, wird Verantwortung für das baukulturelle Erbe übernommen. Da sich die Parzelle am Dorfrand befindet, bedienten wir uns nicht des tradierten Blockbaus, sondern einer Weiterentwicklung davon. Dies aus Respekt gegenüber dem historischen Ortskern, in dem die teils über 500-jährigen Häuser schwarz gebrannt und dicht an dicht stehen. Der Blockbau wurde bei diesem Gebäude sprichwörtlich umgedreht, sodass sich die Struktur im Innern zeigt und die Atmosphäre der Räume bestimmt.