Geldsegen in KatarSo viel verdient der Schweizer Verband mit der WM
Dank des Achtelfinals bleibt dem Schweizer Fussball ein Nettogewinn von rund 3 Millionen Franken. Auch die Spieler verdienen dank Erfolgsprämien mehr als früher.
14,5 Millionen Dollar Fifa-Prämien hat der Schweizerische Fussballverband (SFV) mit der Achtelfinalqualifikation eingespielt, beim aktuellen Umrechnungskurs entspricht das rund 13,5 Millionen Franken. In Russland vor vier Jahren waren es dank des höheren Dollarkurses fast 14,5 Millionen Franken gewesen. Dazu kommen Erfolgsprämien der Nationalteamsponsoren in der Höhe von gut 1,5 Millionen Franken.
Ein grosser Teil des Geldes bleibt nicht beim Verband. Die Hotel- und Transportkosten für die 55-köpfige Delegation dürften bei der Reise nach Katar mit rund 3,5 Millionen Franken höher sein als noch in Russland. Ausserdem fliessen geschätzte 7 Millionen Franken an Staff und Mannschaft.
Die Spieler waren zum ersten Mal mit einem erfolgsabhängigen Modell beteiligt. Sie haben während der Qualifikation nicht wie früher Einsatz- und Punkteprämien erhalten, dafür profitierten sie mit dem Erreichen der WM von einem höheren Bonus. Jetzt beim Turnier war es wieder gleich. Wäre die Mannschaft nicht über die Gruppenphase hinausgekommen, hätten die Spieler ausser einer kleineren Pauschale kein Geld erhalten, mit dem Achtelfinal gibt es für sie erneut eine Prämie.
Gegen 250’000 Franken pro Spieler
SFV-Generalsekretär Robert Breiter nennt dieses System eine «Risikominimierung» für den Verband. Die Nationalspieler bekommen erst Prämien, wenn sie sich für eine Endrunde qualifizieren und dem SFV grosse Einnahmen sichern. Dafür sind die Beteiligungen für die Spieler dann lukrativer. Über die Höhe der Boni kann nur spekuliert werden, regelmässig in der WM-Qualifikation und an der WM eingesetzte Spieler dürften gegen 250’000 Franken eingenommen haben.
Nach Abzug aller Kosten rechnet Generalsekretär Robert Breiter für den Schweizerischen Fussballverband mit einem WM-Nettoertrag von rund 3 Millionen Franken. Davon bleibt die Hälfte beim Verband, die andere Hälfte geht an die Swiss Football League, die Dachorganisation der Super- und Challenge-League-Clubs.
Die 1,5 Millionen sind deutlich weniger als bei der WM in Russland 2018, als 2,9 Millionen beim Verband blieben. Und es ist auch deutlich weniger als an der Euro 2021, die für das Team im Viertelfinal und für den SFV mit einem Ertrag von fast 3,5 Millionen Franken endete. Mit dem Ertrag aus der WM finanziert der Fussballverband Förderprojekte.
Fehler gefunden?Jetzt melden.