Liveticker am SonntagSo berichten wir am grossen Wahltag
Am Sonntag werden in allen Gemeinden im Bezirk Horgen die Behördenmitglieder neu gewählt. Auf unseren Onlinekanälen informieren wir Sie über alle Resultate.
Im Bezirk Horgen steht der grosse Wahltag bevor. In den neun Gemeinden werden am Sonntag 69 Exekutivsitze neu besetzt. Dafür interessieren sich über 90 Personen. Wir informieren Sie am Sonntag auf unserer Website ab 12 Uhr regelmässig über die neusten Resultate und halten erste Reaktionen bereit.
Hier erfahren Sie nochmals die Ausgangslage in den jeweiligen Gemeinden:
Bürgerliches Ticket ohne Mitte in Wädenswil
In Wädenswil kandidieren 11 Personen für 7 Sitze (deren drei werden frei). Sieben Personen aspirieren neu für einen Platz in der Exekutive. Das sind Kantonsrätin und Gemeinderätin Sandy Bossert (SVP), Gemeinderätin Claudia Bühlmann (Grüne), Bruno Cogliati (SVP), der 2018 noch als Parteiloser erfolglos kandidiert hatte, Alexandra Gwerder-Fegble (BFPW), Gemeinderat Pierre Rapazzo (GLP), welcher der amtierenden Alexia Bischof das Schulpräsidium streitig macht, Ex-Gemeinderat Daniel Tanner (SP) und Christof Wolfer (FDP). Letzterer war schon von 1990 bis 1998 im Stadtrat. Für die SVP geht es darum, wieder in die Stadtregierung zu ziehen. Der zurücktretende Heini Hauser hatte die Partei verlassen, nachdem er sich geärgert hatte, dass die SVP eine Steuererhöhung bekämpfte.
Speziell ist, dass im bürgerlichen Ticket neben SVP, FDP und BFPW (Bürgerliches Forum positives Wädenswil) die GLP figuriert, nicht aber die Mitte. Ebenfalls ausserordentlich ist, dass der traditionell bürgerlich orientierte Gewerbeverein neben Claudia Bühlmann von den Grünen nur die neuen (bürgerlichen) Kandidierenden unterstützt, nicht aber die Bisherigen, weil er die stadträtliche Politik zu wenig gewerbefreundlich findet.
Kandidatenansturm in Horgen
In Horgen stehen sage und schreibe 18 Kandidierende für die 9 Sitze im Gemeinderat auf der Interessentenliste. Die Flut an Interessenten fusst im Behördenstreit zwischen der amtierenden Schulpräsidentin Carla Loretz (die wieder antritt) und dem Rest der Schulpflege sowie dem Gemeinderat, welcher fast die ganze Legislatur überschattete. Loretz haben die übrigen Behördenmitglieder Führungsschwäche und Unfähigkeit vorgeworfen und ihre Amtsenthebung verlangt. Der Bezirksrat hat sie aber reingewaschen. Die Unzufriedenheit mit den Behörden dürfte der Hauptgrund für die grosse Zahl der Kandidierenden sein – und auch die Tatsache, dass von den neun Bisherigen gleich fünf die Exekutive verlassen, darunter auch Gemeindepräsident Theo Leuthold (SVP).
Auch die beiden «Chefposten» sind umkämpft. Gleich vier Personen wollen das Gemeindepräsidium, nämlich Markus Uhlmann (GLP, bisher), Beat Nüesch (FDP, bisher), Diana Morini (parteilos, neu) und Rico Brazerol (parteilos, neu).
Beim Schulpräsidium gibt es einen Dreikampf. Die bisherige Vorsteherin Carla Loretz (parteilos) tritt gegen die aktuelle Vizepräsidentin der Schulpflege, Nathalie Böttinger (Die Mitte), sowie Schulpfleger Marco Sohm (FDP) an. Während die Schulpräsidentin bisher von Amtes wegen Teil der Exekutive war, muss sie heuer den Sprung in den Gemeinderat an der Urne schaffen.
Dreikampf in Thalwil
Einen Dreikampf ums Schulpräsidium gibt es auch in Thalwil. Thomas Hunziker (FDP), Katharina Schacher (DVG) sowie Boris Kraus (parteilos) wollen den zurücktretenden Kurt Vuillemin (SP) beerben.
Insgesamt bewerben sich 13 Kandidierende für die neun Sitze (deren vier werden frei). Die SVP will nach zwölf Jahren Abwesenheit wieder in der Exekutive vertreten sein und schickt Gregor Süssli ins Rennen. Die FDP ihrerseits will ihre Dominanz von drei auf vier Sitze ausbauen, zusätzlich kandidiert neben Thomas Hunziker auch Thomas Henauer. Auch der Dorfverein Gattikon (mit Katharina Schacher) und die SP (mit Davide Loss und Michael Stünzi) erheben zusätzliche Machtansprüche, während Die Mitte für ihre beiden zurücktretenden Gemeinderäte mit Adrian Schmidlin nur einen Kandidaten ins Rennen schickt.
Ziemlich sicher in den Händen der FDP bleibt das Gemeindepräsidium. Der aktuelle Finanzvorstand Hansruedi Kölliker ist der Einzige, der den abtretenden Gemeindepräsidenten Märk Fankhauser beerben möchte.
Angriff der Linken in Adliswil
In Adliswil bewerben sich neun Kandidierende für sieben Sitze, wobei zwei amtierende Stadtratsmitglieder der FDP und der SVP nicht mehr antreten. Die beiden Parteien begnügen sich damit, ihre Sitze zu verteidigen, und zwar mit Mario Senn (FDP), Fraktionspräsident im Grossen Gemeinderat, und dem erst 27-jährigen Gemeinderat und Parteipräsidenten Sebastian Huber (SVP). Derweil bläst die Linke zum Angriff. Die Grünen kandidieren erstmals für die Stadtregierung, und zwar mit Gemeinderätin Marianne Oswald. Die SP will wieder näher an ihre frühere Stärke kommen. 2006 hatte sie noch drei Sitze, zwischen 2014 und 2018 war sie wiederum gar nicht im Stadtrat vertreten. Nun will sie mit Renata Vasella einen zweiten Sitz erobern.
Die weiteren Gemeinden
Neue Vorsitzende der Exekutive erhalten Rüschlikon und Kilchberg. Der bisherige Rüeschliker Finanzvorstand Fabian Müller (FDP) wird voraussichtlich die Nachfolge von Bernhard Elsener (Die Mitte) antreten. In Kilchberg ist Quereinsteigerin Phyllis Scholl (FDP) die einzige Bewerberin für die Nachfolge von Martin Berger (ohne Partei). Immerhin wird es in Kilchberg, anders als in Rüschlikon, zu einer Kampfwahl kommen, nämlich um die übrigen Sitze im Gemeinderat. Die Grünen wollen erstmals in den Gemeinderat einziehen, GLP und die Vereinigung der Parteilosen streben einen zweiten Sitz an. Insgesamt kandidieren neun Personen für sieben Sitze.
In Oberrieden wollen alle bisherigen Gemeinderatsmitglieder eine weitere Amtszeit anhängen, sie werden aber von SVP-Präsident Adrian Wegmann herausgefordert. Für das frei werdende Schulpräsidium kandidiert nur Janek Lobmaier (SP). In Langnau, wo neun Personen für sieben Sitze kandidieren, kommt es zusätzlich zu einer Kampfwahl ums Schulpräsidium: Claudia Lauber (FDP) und Susan Ponti (GLP) wollen die abtretende Dora Murer (parteilos) beerben.
Alle Vorzeichen auf Kontinuität stehen in Richterswil. Die acht bisherigen Gemeinderatsmitglieder treten wieder an, keine neuen Kandidatinnen oder Kandidaten machen ihnen den Sitz streitig.
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