Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Männer-Slalom in Schladming
Meillard hadert – und ein Norweger beschwert sich schon wieder

Loic Meillard aus der Schweiz beim ersten Lauf des Herrenslaloms des FIS Alpinen Skiweltcups in Schladming, Österreich am 29. Januar 2025.

Vierter wurde er am Dienstag im Riesenslalom, 24 Stunden später reicht es Loïc Meillard im Slalom zu Rang 5. Es sind zwei Spitzenergebnisse, keine Frage, aber strahlen mag der Romand deswegen nicht. Erneut büsst er im zweiten Lauf einige Positionen ein, ärgerlich sei das, sagt Meillard, «Top-5-Ränge sind super, aber am Ende will ich auf dem Podest stehen». Die Ansprüche des 28-Jährigen sind gestiegen, nicht erst in den letzten Wochen, daraus macht er kein Geheimnis.

16 Hundertstel fehlen ihm letztlich aufs Podest, deren 83 liegt er hinter Sieger Timon Haugan zurück. Der 28-Jährige, der bereits vor Weihnachten in Alta Badia triumphierte, reüssiert mit zwei Zehnteln Vorsprung auf Manuel Feller, Dritter wird mit Fabio Gstrein ebenfalls ein Österreicher. Bei den Norwegern geht Haugan manchmal fast etwas unter, weil er kein Jungspund mehr ist wie Alexander Steen Olsen, auch kein Ausnahmetalent, als welches Atle Lie McGrath einst galt. Und nicht ansatzweise polarisiert wie Henrik Kristoffersen, sein Markenkollege bei Van Deer.

Spannung im Slalom-Weltcup

Kristoffersen hadert immer mal wieder mit dem Material, Haugan aber beweist dann meistens, dass es daran nicht liegt. Apropos Kristoffersen: Schon vor dem ersten Lauf kritisiert er die Kurssetzung und macht sich einmal mehr unbeliebt.

Zuletzt in Kitzbühel beschwerte er sich über die eisige Piste, in Adelboden hatte er den ausgesteckten Lauf gar als Schande bezeichnet. In Schladming wird er Achter; weil der vierfache Saisonsieger Clément Noël in der Entscheidung ausscheidet, genügt das aber, um die Spitze im Slalom-Weltcup zu übernehmen. Drei Rennen vor Schluss führt Kristoffersen mit drei Zählern vor dem Franzosen, Meillard hat als Dritter 52 Zähler Rückstand.

Die Disziplinenwertung im letzten Winter entschied Manuel Feller für sich – nach einer bisher doch ziemlich durchwachsenen Saison erlöst er sich und zumindest einen Teil der gebeutelten Skination kurz vor der WM. Platz 2 sei wunderbar, sagt der 32-Jährige, «ihr Schweizer seid ja so erfolgsverwöhnt, ihr kennt das Gefühl gar nicht mehr, wenn solch ein grosser Stein vom Herzen fällt», sagt er im SRF-Interview. Landsmann Gstrein steht derweil erstmals auf dem Podest, die rund 22’000 Zuschauer toben, auch wenn Österreich bei den Männern nach wie vor ohne Saisonsieg dasteht.

Rochat muss bangen

Das Schweizer Teamresultat ist hingegen höchstens solide. Tanguy Nef wird Elfter, Daniel Yule fährt auf Platz 14. Marc Rochat (21.) und Luca Aerni (25.) können von ihren guten Nummern im zweiten Lauf nicht profitieren.

Die beiden verpassen die letzte Gelegenheit, die Vorgabe für den WM-Startplatz zu erfüllen. Aerni aber wird dank erfüllter Norm im Riesenslalom ohnehin an die Titelkämpfe nach Saalbach reisen, bei Rochat wiederum dürften die Trainer ein Auge zudrücken – schliesslich braucht Swiss-Ski auch für die Premiere der Team-Kombination Slalom-Spezialisten.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

20. – Armand Marchant

Schon dreimal hat es der Belgier in diesem Winter in die Top 15 geschafft, ein Exot ist er schon seit Jahren nicht mehr. Und Marchant übernimmt mit 44 Hundertsteln Reserve die Spitze. Er dürfte damit einige Ränge gewinnen.

21. – Stefano Gross

Nach dem 35-jährigen Muffat-Jeandet folgt der 38-jährige Stefano Gross. Bei der Fahrt des Italieners ist gut zu sehen, dass die Piste schon starke Spuren und Rillen aufweist – einfacher wird es für die folgenden Athleten sicher nicht. Gross ist nach einigen Fehlern chancenlos, er fällt auf Platz 8 zurück. Marc Rochat ist Sechster.

22. – Victor Muffat-Jeandet

Mittlerweile 35, kämpft der Franzose um den Anschluss. Immerhin wird Muffat-Jeandet Dritter, zum vierten Mal in dieser Saison holt er Slalom-Punkte. 2018 gewann er in Pyeongchang Olympia-Bronze in der Kombination.

23. – Marc Rochat

Der Waadtländer hat erst die hälfte der WM-Selektionsnorm (Top 15-Rang) erfüllt. Das Rennen der letzten Chance nutzt er nicht, Rochat fällt auf Platz 5 zurück – mit 1,40 Sekunden Rückstand. Womöglich wird er dennoch für die Titelkämpfe berücksichtigt, schliesslich brauchen die Schweizer auch für die neu geschaffene Team-Kombination noch Slalom-Spezialisten.

24. – Samuel Kolega

Der Kroate hat in dieser Saison schon einen Podestplatz voruzweisen, das heutige Rennen aber läuft überhaupt nicht nach seinen Vorstellungen. Nach einem verpfuschten ersten Lauf läuft es auch jetzt mehr schlecht als recht: Kolega fällt auf Zwischenrang 4 zurück.

25. – Eduard Hallberg

Sein Landsmann Kalle Palander gewann in Schladming einst zweimal, Hallberg seinerseits wird immer besser und ist auf dem Sprung in Richtung Top 30 der Weltrangliste. Mit 39 Hundertsteln Vorsprung übernimmt er die Spitze. Zur Erinnerung: Im November in Gurgl wurde er überraschender Achter.

26. – Laurie Taylor

Der Brite war im ersten Lauf genau gleich schnell wie Aerni. Und er macht seine Sache deutlich besser als der Schweizer: Ab Streckenhälfte dreht er mächtig auf und fängt Zubcic noch um zwei Zehntel ab.

26. – Luca Aerni

Aerni ist der erste von fünf Schweizern in der Entscheidung – keine andere Nation ist mit einem Quintett im zweiten Lauf vertreten. Der Berner überzeugt in diesem Winter im Riesenslalom, in seiner eigentlichen Spezialdisziplin aber läuft es ihm alles andere als nach Wunsch. Im Mittelteil scheidet er beinahe aus, er hält sich gerade noch im Kurs, verliert aber über drei Sekunden.

28. – Billy Major

Man höre und staune: Drei Briten haben sich für den zweiten Lauf qualifiziert. Major macht kurz vor dem Ziel aber einen groben Fehler und fällt auf Rang 3 zurück.

29. – Filip Zubcic

Der Kroate ist ein Riesenslalom-Spezialist, in diesem Winter aber steht er noch ohne Podestplatz da. Im Slalom war Rang 7 in Adelboden der Ausreisser nach oben, und auch nun zeigt er einen guten Lauf, der ihn weiter nach vorne bringen könnte. Er nimmt Kastlunger fast eine Sekunde ab.

30. – Tobias Kastlunger

Der 25-jährige Südtiroler eröffnet den zweiten Lauf. Einst holte er Silber an der Junioren-WM, im Weltcup aber hat den Durchbruch bisher nicht geschafft. Mit 1:51:33 setzt er die erste Richtzeit. Klar ist: Der zweite Durchgang dreht deutlich mehr als der erste.

Die Schweizer

Meillard hat als Dritter nicht nur Chancen auf einen Podestplatz, sondern sogar auf den Sieg. Tanguy Nef (12.) und Daniel Yule (15.) wollen sich zumindest Richtung Top 10 orientieren. Für Marc Rochat (23.) und Luca Aerni (26.) geht es darum, die frühe Startnummer im zweiten Lauf zu nutzen. Mit einem Top-15-Rang würde sich Rochat doch noch das WM-Ticket nach Saalbach sichern.

So lief der erste Durchgang

Einen Podestplatz haben Deutschlands Ski-Männer in diesem Winter nicht vorzuweisen. Noch nicht – denn das könnte sich heute Abend ändern. In Schladming führt nach dem ersten Lauf Linus Strasser, der Münchner bezeichnet den Slalom-Klassiker als sein Lieblingsrennen, er hat ihn 2022 und im Vorjahr für sich entschieden.

Strasser verliert zwar auf den letzten zehn Fahrsekunden auf die meisten direkten Konkurrenten Zeit, bis dahin aber gibt es an seiner Leistung rein gar nichts auszusetzen. Der Norweger Timon Haugan büsst als Zweiter 31 Hundertstel ein; Loïc Meillard beweist als Dritter (+0,36), dass er auch in ersten Durchgängen nach wie vor schnell schnell sein kann. In den Slaloms von Wengen und Kitzbühel qualifizierte er sich zuletzt nur knapp für die Entscheidung.

Meillards Widersacher im Kampf um den Gewinn der Disziplinenweltcups bekunden mehr Mühe: Clément Noël ist Sechster, Henrik Kristoffersen folgt auf Rang 8. Letzterer findet wieder einmal einen Grund, sich zu beschweren, er kritisiert die Kurssetzung. Schon beim Adelboden-Riesenslalom hatte er diese als «Schande» bezeichnet, zuletzt in Kitzbühel wetterte er über die seiner Meinung nach viel zu eisige Piste.

Wie auch immer: Die frühen Startnummern sind ein gewaltiger Vorteil auf der zwar nicht gesalzenen, aber an einigen Stellen stark nachlassenden Piste. Mit Fabio Gstrein (7.) schafft es nur ein ein Athlet in die Top 7, der nicht in der ersten Startgruppe der besten 7 losgefahren ist.

Derweil liegt der formstarke Schweizer Tanguy Nef auf Platz 12, Daniel Yule büsst über anderthalb Sekunden ein und ist 15. Für die restlichen Schweizer geht es derweil darum, sich bei letzter Gelegenheit noch das Ticket für die nächste Woche beginnende Weltmeisterschaft in Saalbach zu ergattern. Marc Rochat bräuchte dafür ein Top-15-Ergebnis, dafür wird er im zweiten Lauf aber stark zulegen müssen. Nicht mit dabei sein wird ab 20.45 Uhr Ramon Zenhäusern, der Walliser verpasst die Top 30.

Herzlich willkommen

In Schladming beginnt um 20.45 Uhr der zweite Slalom-Lauf. Verfolgen Sie die Entscheidung bei uns im Liveticker.