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Geheim oder nicht geheim?
Der Kriegschat zum Mitlesen: Journalist teilt vollständigen Verlauf der Trump-Beamten

Donald Trump und Pete Hegseth geben eine Erklärung im Oval Office im Weissen Haus in Washington am 21. März 2025 ab.
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In Kürze:
  • Hochrangige US-Regierungsmitglieder tauschten militärische Echtzeit-Informationen über Signal-Messenger aus.
  • Ein versehentlich hinzugefügter Journalist erhielt Einblick in geheime Militäroperationen.
  • Der Chat enthielt präzise Zeitangaben sowie Details zu Luftschlägen gegen Huthi-Ziele.
  • Trotz offizieller Dementis wurden möglicherweise Geheimdienstinformationen weitergegeben.

In einem Signal-Chat unterhielten sich der Vizepräsident der USA und hochrangige Regierungsvertreter über Kriegspläne im Jemen. Der Chefredaktor des Magazins «The Atlantic» liest mit. Hinzugefügt wurde er von Mike Waltz, dem Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump. Was klingt wie ein Scherz, ist in Amerika Realität. Jeffrey Goldberg, der Journalist, hat nun den gesamten Chatverlauf veröffentlicht.

Den hatte er zunächst zurückgehalten – wegen der nationalen Sicherheit. Signal-Nutzer Pete Hegseth, der auch US-Verteidigungsminister ist, behauptete: «Es wurden keine Kriegspläne getextet.» Auch Tulsi Gabbard, Signal-Nutzerin und US-Geheimdienst-Direktorin, sagte vor dem Senat, dass im Chat keine geheimen Informationen weitergegeben wurden. Trump behauptet das ebenfalls. Aber stimmt das? Die Entscheidung überlässt der Chefredaktor des «Atlantic» seinen Leserinnen und Lesern.

Waltz tickert auf Signal Militäreinsatz für seine Kollegen live

Die Nachrichten lesen sich so: «VP. Gebäude eingestürzt. Hatte mehrere positive Identifizierungen. Pete, Kurilla, das IC, tolle Arbeit.» Das schreibt Trump-Sicherheitsberater Mike Waltz. Er bezog sich dabei auf Hegseth, General Michael E. Kurilla, den Befehlshaber des Zentralkommandos, und die Nachrichtendienste (IC). Genauer: Waltz teilte in dem Chat Echtzeitinformationen über die Lage am Angriffsort in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.

Später präzisierte Waltz per Textnachricht: «Das erste Ziel – ihr Top-Raketenmann – wurde identifiziert, als er das Gebäude seiner Freundin betrat, das jetzt eingestürzt ist.» Vance antwortete: «Ausgezeichnet.»

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Diese Informationen könnten als geheim gelten

Viele dieser Informationen könnten entgegen der Aussagen von Trump und seinen Beamten als geheim klassifiziert sein. Denn der Chat namens «Houthi PC small group» enthält:

  • Zeitpunkte und Details der militärischen Operation: Die Nachrichten liefern die genauen Zeiten für Militär-Aktionen, einschliesslich des Starts von F-18-Jets und Drohnenschlägen gegen die Huthis. Das Problem: Wäre diese Information durchgesickert, hätte es mindestens kein Überraschungsmoment gegeben. Das Leck hätte Soldatinnen und Soldaten in Gefahr bringen können.

  • Ziele und Absichten: Im Signal-Chat wurde klar kommuniziert, wer Ziel des Angriffs ist. Ein «Huthi-‹Zielterrorist›» wurde genannt. Der Chat enthält Details über den Ort und die Zeit der Angriffe. Das Problem: Solche Informationen sind entscheidend für die Sicherheit von Soldatinnen und Soldaten und könnten von Gegnern ausgenutzt werden, sollten sie durchsickern.

  • Befehlskette und Kommunikation: Der Austausch involviert hochrangige Beamte, darunter den US-Verteidigungsminister und den Vizepräsidenten. Es werden Informationen in Echtzeit ausgetauscht. Das Problem: Die Offenlegung dieser Kommunikationskanäle und des Entscheidungsprozesses könnte als gefährdend für die nationale Sicherheit eingestuft werden.

  • Teilen von Geheimdienst-Infos: Der Hinweis auf «mehrfache positive Identifizierung» deutet darauf hin, dass Geheimdienst-Infos in dem Chat geteilt wurden. Der US-Geheimdienst hat also die Identität der Zielperson festgestellt. Das Problem: Geheimdienst-Infos sind in Regel sensible Details, die geschützt werden müssen, um Methoden oder Quellen nicht zu gefährden.

  • Angaben zu Opfern: Die Erwähnung von Opfern, insbesondere mit Zahlen, könnte als sensibel gelten, zumindest, bis sie offiziell bestätigt wird. Das Problem: Eine frühe Veröffentlichung könnte diplomatische und humanitäre Auswirkungen haben.