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US-Wahlkampf
Sie ist Trumps jüngste Kandidatin

Karoline Leavitt glaubt, der legitime US-Präsident sei ihr Vorbild Donald Trump. 
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Donald Trump hat auch gleich gratuliert, natürlich. «Tolle Arbeit von Karoline Leavitt bei ihrem grossartigen Sieg in New Hampshire», schrieb auf seiner Plattform der vormalige US-Präsident, der seiner Ansicht nach auch der aktuelle Präsident sein müsste und auf jeden Fall von 2024 an der nächste.

«Thank you, President Trump!», twitterte Karoline Leavitt, die auch meint, dass der eindeutig gewählte Präsident Joe Biden die Wahl 2020 geklaut hat und ihr Idol im Weissen Haus sitzen sollte.

Die Glückwünsche galten ihrem Erfolg bei den republikanischen Vorwahlen in ihrem kleinen Bundesstaat im Nordosten der USA. Karoline Leavitt wird sich als Kandidatin der Republikaner bei den Kongresswahlen am 8. November in ihrem Wahlkreis um einen Sitz im Repräsentantenhaus bewerben und dabei gegen den demokratischen Amtsinhaber antreten.

Sie wäre der rechte Kontrast zu Alexandria Ocasio-Cortez.

Ihr werden zumindest Aussenseiterchancen zugetraut. Genauer gesagt ist sie eine Kandidatin Trumps, dessen Getreue sich bei praktisch allen republikanischen Vorwahlen durchgesetzt haben, bei denen sie zuletzt angetreten sind. Vor allem aber hat seine frühere Mitarbeiterin Leavitt kürzlich ihren 25. Geburtstag gefeiert und könnte die jüngste Frau werden, die es ins Kapitol schafft.

25 Jahre sind das Mindestalter für ein Mandat in dieser Kammer auf dem Capitol Hill. Es fällt auf, dass amerikanische Mandatsträger gerne schon etwas älter sind. Biden wird 80, Trump ist 76, die demokratische Kongresssprecherin Nancy Pelosi 82, der republikanische Minderheitenführer Mitch McConnell 80. «Wir haben Leute in Washington, D.C., die sich doppelt so lange an die Macht klammern, wie ich lebe», so die Newcomerin Leavitt auf CNN. Ihre Jugend sei eine Stärke. Die Republikaner brauchten junge Kandidaten, «weil wir bei jungen Wählern verlieren».

Sie wäre eine Antwort auf die Frage, wo eigentlich der Nachwuchs in der US-Spitzenpolitik bleibt. Eine andere Antwort ist der ebenfalls 25-jährige Demokrat Maxwell Frost aus Florida, beide gehören zur Generation Z, sind sich darüber hinaus aber nicht sehr ähnlich. Frost vertritt liberale Ansichten, Leavitt das Gegenteil. Sie wäre ausserdem der rechte Kontrast zur linken Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez, 32, die es ungewöhnlich früh zum Politstar gebracht hat.

Mehr Waffen, keine Abtreibungen

In ihrem Wahlwerbespot steigt die Republikanerin in einen weissen SUV mit US-Flaggenmotiv auf der Tür und saust durch die für sie gruselig «woke» Gegenwart zu Vaters Truckshop. Karoline Leavitt ist unter anderem für mehr Einwanderungsgesetze, weniger Waffengesetze und gegen Abtreibung. Überall würden Konservative wie sie «zensiert und zum Schweigen gebracht», klagt sie. Ihre Freiheiten zu sprechen, zu denken, Waffen zu tragen, zur Kirche zu gehen und Geschäfte zu machen, «werden von radikalen Demokraten verletzt».

Ähnlich übel findet sie «Establishment-Republikaner», die sie auch «Sumpf» nennt, ihren parteiinternen Hauptgegner bezeichnet sie als «handverlesene Puppe». Sie stehe für «America First» und «Make America Great Again», Trumps Parolen. Sie war nach dem Studium in dessen Pressestelle tätig und nach der Niederlage, die für sie keine war, bei der republikanischen Kongressabgeordneten Elise Stefanik (jetzt 38). Der Demokrat Chris Pappas, 42, hofft, dass er es mit der jungen Hardlinerin in New Hampshire aufnehmen kann.