Senkung der TV-Gebühren«900 Stellen müssten abgebaut werden»: SRG warnt vor Job-Kahlschlag
Die SRG bezieht Stellung zu den vom Bundesrat präsentierten Gegenmassnahmen zur Halbierungs-Initiative. Sie warnt davor, dass bei Mindereinnahmen Entlassungen folgen würden.
Die SRG stellt sich gegen die vom Bundesrat vorgeschlagene Senkung der Radio-und Fernsehgebühren. Bei der Umsetzung des Gegenvorschlags zur Halbierungsinitiative droht laut der SRG bis 2027 der Abbau von rund 900 Stellen.
Etwa gleich viele Stellen würden bei den Lieferanten und weiteren Drittfirmen wegfallen, teilte die SRG am Montag in Bern mit. Die Reduktion des Personals würde alle SRG-Standorte inklusive die Regionalstudios betreffen. Zudem wären einschneidende Auswirkungen auf das Programm zu erwarten.
Durch Reduktion der Abgaben und weitere finanzielle Herausforderungen würde ab 2027 eine Finanzierungslücke von bis zu 240 Millionen Franken entstehen, schreibt die SRG. Ab 2025 wäre die Erfüllung des Leistungsauftrags gefährdet.
Die SRG erwarte weiterhin eine angemessene Finanzierung vom Bundesrat für den bestehenden Leistungsauftrag, heisst es weiter. Sie gehe zudem davon aus, dass das Volk diese Initiative ablehne, weil sie viel zu radikal sei und die Existenz der SRG gefährde.
«Zum Nachteil des Publikums»
SRG-Verwaltungspräsident Jean-Michel Cina äussert sich wie folgt: «Eine Demokratie lebt davon, dass die Bürgerinnen und Bürger gut informiert sind. In einer Zeit, in der Medien mit wachsenden Finanzierungsproblemen kämpfen und Stellen abgebaut werden, ist es falsch, die SRG massiv zu schwächen.»
SRG-Generaldirektor Gilles Marchand ergänzt, dass von einem gesunden und solid finanzierten Medienhaus der gesamte Medienplatz Schweiz profitiere. Die SRG unternehme alles, um den starken Rückgang ihrer kommerziellen Einnahmen zu kompensieren. Eine weitere Schwächung würde sich mit Sicherheit negativ auf die Qualitäte der Programmleistungen auswirken, und zwar in allen Regionen. «Zum Nachteil des Publikums», wie Marchand im Communiqué zitiert wird.
SDA/fal
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