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Selbsternannte Atommacht
Nordkorea testete eine Hyperschallrakete

A woman walks past a television screen showing a news broadcast with file footage of a North Korean missile test, at a railway station in Seoul on April 2, 2024. North Korea fired a medium-range ballistic missile on April 2, Seoul's military said, the latest in a spate of banned weapons tests by Kim Jong Un's regime this year. (Photo by Jung Yeon-je / AFP)
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Nordkoreas jüngster Waffentest ist nach Angaben staatlicher Medien mit einer Hyperschallrakete mit mittlerer bis grosser Reichweite erfolgt. «Ein neuer Teststart einer Hyperschallrakete mit mittlerer bis grosser Reichweite mit militärstrategischem Wert wurde erfolgreich ausgeführt», meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch, einen Tag nach dem Test.

Demnach war Machthaber Kim Jong Un beim Start anwesend. Kim habe gesagt, mit dem Start habe das Land nun strategische Raketen mit Feststoff, manövrierfähigem Sprengkopf und nuklearer Kapazität erlangt.

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flog die am Dienstagmorgen gestartete Rakete rund 600 Kilometer weit, ehe sie in den Gewässern zwischen Südkorea und Japan einschlug. KCNA bezifferte die Entfernung auf etwa 1000 Kilometer.

Nordkoreas Hyperschall- und Feststoffraketen

Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte am Dienstag den «illegalen Start einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Nordkorea auf das Schärfste». Der Raketenstart sei erneut ein «schwerwiegender Verstoss gegen die Verpflichtungen aus den einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen».

Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme zu stoppen. 2006 hatte das international weitgehend isolierte Nordkorea erstmals einen Atomtest vorgenommen.

Nordkoreas jüngster Start einer Hwasong-16-Rakete erfolgte weniger als zwei Wochen, nachdem Kim einen Test eines Feststoffantriebs für eine Hyperschallrakete mit mittlerer Reichweite überwacht hatte. Pjöngjang ist seit langer Zeit bestrebt, Hyperschall- und Festbrennstofftechnologien zu beherrschen. Damit sollen nordkoreanische Raketen besser in die Lage versetzt werden, US-südkoreanische Raketenabwehrsysteme auszuschalten.

Hyperschallraketen sind schneller und können mitten im Flug manövrieren, wodurch sie schwerer aufzuspüren und abzufangen sind. Feststoffraketen müssen vor dem Start nicht aufgetankt werden. Dadurch können sie schwerer entdeckt und zerstört sowie schneller eingesetzt werden.

USA und Südkorea bauten Kooperation aus

Nordkorea sind Starts oder auch nur Tests von ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können, durch UNO-Beschlüsse verboten. Das Land unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen. 

Der Konflikt um Nordkoreas Waffenprogramme hat wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Das Land hat seit Anfang 2022 wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen und Marschflugkörper getestet. Auch hatte es die atomare Aufrüstung in seiner Verfassung verankert. Die USA und Südkorea, die Pjöngjang als seine grössten Feinde betrachtet, haben ihre Militärkooperation einschliesslich gemeinsamer Manöver ausgebaut.

DPA/AFP/chk/wy