Tipps für gesunde SommerbräuneSo werden Sie schnell braun
Das Regenwetter lässt unsere Haut zum Ferienbeginn käsig aussehen. Was tun? Alles Wichtige über Selbstbräuner, Bräunungsduschen und Beta-Carotin.
So bleich wie dieses Jahr waren die meisten von uns im Hochsommer noch nie. Die Röcke und kurzen Hosen bleiben mehrheitlich im Schrank, und ans Bräunen in der Badi war an maximal drei Tagen zu denken. Nun stehen für viele die Sommerferien an. Die leichte Garderobe muss auf die Reise mit – und offenbar auch ein gewisser Teint. Die gestiegenen Suchanfragen nach «Selbstbräuner» oder «Tanning» lassen es jedenfalls vermuten.
Acht von zehn Europäern finden Bräune attraktiv – das hat eine Studie des Kosmetikherstellers La Roche-Posay Laboratoires und der Marktforschungsfirma Ipsos ergeben. Und viele kennen es aus eigener Erfahrung: Mit bronzierter Haut fühlt man sich gleich weniger entblösst und knackiger als mit mozzarellaweissem Teint.
Doch wie wird man möglichst schnell und auch ohne Sonne braun? Wie schützt man sich vor vorzeitiger Hautalterung und welcher Selbstbräuner ist der beste? Eine Übersicht in acht Punkten.
Ist braun gesund?
Auch wenn käsige Beine kränklich aussehen und drei von vier der Befragten aus der La Roche-Posay-Studie glaubten, eine gebräunte Haut sei gesund, ist das Gegenteil der Fall: Sie ist ein Zeichen für geschädigte Hautzellen. Durch die Sonnenstrahlung wird das Pigment Melanin produziert, das die Haut bräunt, um schädliche UV-Strahlen so gut wie möglich davon abzuhalten, in empfindlichere Hautschichten eindringen. Diese können zu Falten, Pigmentflecken und einem erhöhten Risiko für Hautkrebs führen. Unserer Haut bekommt das schlechte Sommerwetter also gut.
Selbstbräuner vs. Sonnenbräune
Das einfachste und günstigste Mittel, um möglichst rasch sonnengeküsst auszusehen, sind Selbstbräuner. Die darin enthaltenen Zuckermoleküle lösen eine chemische Reaktion mit den Hautzellen der obersten Hautschicht aus. Meist ist bereits innerhalb weniger Stunden ein erster Effekt zu erkennen; nach 24 bis 72 Stunden ist der Höhepunkt erreicht. Allerdings verblasst die künstliche Bräune im Gegensatz zur natürlichen nicht nach einigen Wochen, sondern bereits nach einigen Tagen wieder, weil sich die getönten Hautzellen erneuern.
Man muss die Anwendung also regelmässig wiederholen. Selbstbräuner stehen jedoch auch in der Kritik, weil der eigentlich unbedenkliche Hauptinhaltsstoff Dihydroxyaceton bei warmer Lagerung das krebserregende Formaldehyd abspalten kann. Daher ist es wichtig, Selbstbräuner kühl zu lagern, um sie gefahrlos benutzen zu können.
Welcher Selbstbräuner ist der Beste?
Es gibt sie als Sprays, Lotionen, Schaum, Tücher oder Gels; die Inhaltsstoffe von Selbstbräunern – und damit ihre Wirkung – sind jedoch grösstenteils dieselben. Um die riesige Auswahl zu erleichtern: Wer trockene Haut hat, wählt eher eine Lotion, für fettige Haut eignen sich Sprays besser. Die Stiftung Warentest hat vergangenes Jahr 20 Selbstbräuner getestet. Die Note «gut» erhielten unter anderem der Bräunungsschaum Classic von St. Tropez, das transparente Mousse Professional von St. Moriz, der Self-Tanning-Foam light/medium von Hawaiian Tropic, die Bräunungstücher von Comodynes und die Selbstbräunungslotion von Lavera Naturkosmetik.
So selbstbräunen Sie sich gleichmässig
Das Wichtigste ist eine gute Vorbereitung: Die Haut soll möglichst glatt sein, um ein ebenmässiges Ergebnis zu erzielen. Das heisst reinigen, peelen und idealerweise rasieren oder epilieren (besser am Vorabend). Danach mit Feuchtigkeitslotion eincremen – besonders die trockenen Hautstellen sowie die Ellenbogen, Knie und Knöchel, weil diese wegen der Hornschicht stärker färben.
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Den Selbstbräuner trägt man am besten sorgfältig kreisend auf, um die gefürchteten Streifen zu reduzieren. Ausserdem empfiehlt es sich, einen Bräunungshandschuh zu verwenden, damit die Handflächen nicht mitgebräunt werden. Tipp: Nach dem Auftragen nochmals mit Bodylotion nachcremen, das minimiert braune Ränder.
Langsam, aber ebenmässig mit Gradual Tannern
Eine Alternative zu traditionellen Selbstbräunern sind Gradual Tanner. Diese sorgen erst nach mehreren Anwendungen für eine dezente Bräune. Der Vorteil ist, dass sich die Haut langsamer und gleichmässiger färbt und allfällige Anwendungsfehler weniger stark auffallen.
Duschen Sie sich braun
Wem das alles zu kompliziert ist, kann sich die künstliche Bräune bequem in einem Bräunungsdusche-Studio holen. Dort wird konzentrierter Selbstbräuner via Sprühpistole auf die Haut gesprayt; das Ganze dauert nur knapp zehn Minuten. Danach soll die Haut – so ist es in Testberichten nachzulesen – zunächst ein wenig so aussehen, als sei man kurz im Solarium eingenickt. Das endgültige und zum Glück dezentere Ergebnis zeigt sich aber erst nach der Dusche einige Stunden später und soll fünf bis zehn Tage lang halten.
Bräunen von innen
Viele schwören auf Beta-Carotin – ein natürlich vorkommendes Pigment – um den Bräunungsprozess anzukurbeln. Zudem soll es dank seinen antioxidativen Wirkstoffen die Widerstandsfähigkeit der Haut erhöhen und wie ein leichter Sonnenschutz wirken. Beta-Carotin ist in diversen Früchten und Gemüsen wie Rüebli, Spinat, Süsskartoffeln oder Aprikosen enthalten oder auch in Kapselform zu kaufen.
Wer über eine längere Zeit täglich etwa 15 bis 30 mg davon einnimmt – dies entspricht etwa vier bis zehn mittleren Rüebli oder ein, zwei Kapseln in der entsprechenden Dosierung –, kann auf eine leichte Tönung der Haut hoffen. Denn das Beta-Carotin wird in der Haut gespeichert und gibt dort seine Farbe ab. Allerdings dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, bis ein Effekt erkennbar wird. Das wird also knapp für die Sommerferien.
Schützt selbstgebräunte Haut vor UV-Strahlen?
Zwar ist eine stärker pigmentierte Haut besser vor schädlichen UV-Strahlen geschützt – undurchlässig ist ein braun gebrannter Teint jedoch nicht, weil ein Teil der UV-Strahlen trotzdem durchdringt. Bei der künstlichen Bräune ist hingegen gar kein Schutz gegeben. Diese ist sozusagen nur Show.
Es ist also gerade bei Selbstbräunern wichtig, die Haut regelmässig und grosszügig mit Sonnencreme einzuschmieren, um einen Sonnenbrand und eine frühzeitige Hautalterung zu verhindern. Wer nun «Aber dann bleibe ich ja bleich» einwendet, liegt daneben. Egal, wie hoch der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme ist, die UV-Strahlen werden trotzdem nicht komplett abgeblockt. Braun wird man also trotzdem.
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