Jahresrechnung von StäfaSelbst die Pandemie kann dem Finanzhaushalt nichts anhaben
Bereits zum dritten Mal in Folge bescheren höhere Steuererträge der Gemeinde Stäfa einen Millionengewinn. Damit könnte nun aber Schluss sein.
123,6 Millionen Franken hat die Gemeinde Stäfa im vergangenen Jahr ausgegeben. Eingenommen hat sie derweil über 17 Millionen mehr, nämlich 140,7 Millionen. Damit schliesst die Jahresrechnung deutlich über Budget. Veranschlagt hatte man ein leichtes Plus von 200’000 Franken.
Das ausgezeichnete Ergebnis basiert gemäss Mitteilung der Gemeinde im Wesentlichen auf deutlich höheren Steuereinnahmen von 10 Millionen Franken.
Optimistisch trotz Steuersenkung und Krieg
Bereits 2019 und 2020 bescherten höhere Steuererträge der Gemeinde Stäfa einen stattlichen Millionengewinn. Die Gemeindeversammlung stimmte nicht zuletzt darum auf 2022 hin einer Steuersenkung um 8 Prozentpunkte auf neu 80 Prozent zu. Das Dorf zählt damit zu den Tiefsteuergemeinden im Kanton.
Mit den Millionengewinnen könnte daher nun Schluss sein. Für das laufende Jahr budgetierte die Gemeinde im Dezember denn gar ein Minus von 7 Millionen Franken.
Gemäss jüngsten Einschätzungen der Gemeinde dürfte das Ergebnis für das laufende Rechnungsjahr möglicherweise aber doch positiver als erwartet ausfallen. «Obwohl die hohen Steuererträge als grosse Variable immer noch schwer einzuschätzen sind, rechnet der Gemeinderat für das laufende Jahr mit einer trotz Steuersenkung überwiegend positiven Entwicklung», schreibt die Gemeinde. Demnach gehe der Gemeinderat davon aus, dass die Steuererträge mindestens auf dem aktuellen Niveau verharren respektive mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar noch weiter ansteigen werden. Bei dieser Einschätzung müssten aber noch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine berücksichtigt werden.
Rekordverdächtiger Selbstfinanzierungsgrad
Doch die Gemeinde steht so oder so robust da – nicht zuletzt dank des aktuellen Ergebnisses hat Stäfa beachtliche Reserven angehäuft.
2021 konnten die Nettoinvestitionen von rund 11 Millionen Franken denn auch vollumfänglich aus dem Cashflow der Jahresrechnung finanziert werden. Der Selbstfinanzierungsgrad lag bei 237 Prozent. Mit diesem Abschluss weist die Rechnung ein Eigenkapital von 278 Millionen Franken und ein hohes Nettovermögen von 83 Millionen aus.
Aufgrund der Einwohnerzahl ergebe sich so ein Nettovermögen von 5638 Franken pro Einwohner, rechnet die Gemeinde. Zum Vergleich: 2020 lag diese Summe bei 4639 Franken. Mit 137 Millionen besitzt Stäfa zudem ein beträchtliches Finanzvermögen, das sich im Wesentlichen auf 50 Millionen flüssige Mittel und 65 Millionen Franken Liegenschaften und Grundstücke aufteilt.
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