Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

EM-Qualifikation
Schweizerinnen gehen gegen Belgien unter

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Spätestens in der 73. Minute tut es so richtig weh. Vor allem dann, als die TV-Bilder das Gesicht von Elvira Herzog in der Nahaufnahme zeigen. Soeben hat die Schweizer Torhüterin eine Flanke ins eigene Tor gefaustet. 3:0 steht es für Belgien, es ist ihr zweiter Fehler. Die 20-Jährige, die ihr erstes Punktspiel für das Schweizer Nationalteam bestreitet, ihr erstes Pflichtspiel überhaupt seit Juni, sie kann dem Zuschauer nur noch leid tun.

Dass Trainer Nils Nielsen ihr nach dem corona-bedingten Ausfall von Stammgoalie Gaëlle Thalmann den Vorzug gegenüber der nominellen Nummer zwei, Seraina Friedli, gibt, ist überraschend – und zahlt sich nicht aus. Natürlich, ihr alleine ist die 0:4-Niederlage in Belgien nicht zuzuschreiben, zu ungestüm stellen sie sich beim 0:2 durch Tine De Caigny in der 45. Minute an, zu harmlos ist das Spiel nach vorne. Der Kopfball der eingewechselten Fabienne Humm in der 68. Minute ist die einzig halbwegs gefährliche Torchance. Vor allem aber wiegt die Auswechslung von Captain Lia Wälti zu schwer. Als sie in der 35. Minute beim Stand von 0:1 wegen einer Hirnerschütterung raus muss, läuft gar nichts mehr. Waren sie zuvor zwar ungefährlich aber immerhin geordnet, wirkt der Auftritt danach nur noch konfus. Oder wie es Ana Maria Crnogorcevic sagt: «Wir waren richtig schlecht. So verlieren wir gegen jeden Gegner.»

Belgien erst harmlos, dann effizient

Erstmals dunkel um die Schweizerinnen wird es nach 40 Sekunden. Ein Stromausfall in Leuven sorgt für einen Spielunterbruch von mehreren Minuten. Danach übernimmt Nielsens Team das Spieldiktat, allerdings ohne die belgische Abwehr zu beunruhigen. Die eigentlich offensiven Aussenverteidigerinnen Eseosa Aigbogun und Crnogorcevic verzichten fast schon stoisch auf Läufe in die Tiefe, Alisha Lehmann, sonst eher auf dem Flügel daheim, bleibt als Mittelstürmerin unsichtbar. Zwar bleibt auch Belgien lange harmlos, das Heimteam braucht aber nur einen Angriff, um die Führung zu erzielen: Herzog steigt nach einer Flanke weniger hoch als De Caigny, deren Kopfball ins verwaiste Tor hüpft.

Der Treffer ändert wenig am Spielverlauf, dann fällt Wälti aus. Und die zehn Minuten vor der Pause sind genug für die Belgierinnen, um zu drei Torchancen zu kommen. Eine davon ist ein Lattentreffer und die Letzte das 2:0. Und auch dieses Gegentor wäre leicht vermeidbar gewesen. Aigbogun verspekuliert sich an der Grundlinie, lässt sich von Gegenspielerin Tessa Wullaert übertolpeln, die Belgierin findet De Caigny, die Herzog keine Chance lässt. Das 4:0 kurz vor Schluss ist insofern problematisch, sodass Italien es die Ausgangslage als eine der drei besten Gruppenzweiten doch noch an die EM zu kommen leicht verschlechtert.

Im Nachtragsspiel der Gruppe B braucht das Favorisierte Italien gegen Israel nun einen Sieg egal in welcher Höhe, um die Schweizerinnen als drittbeste Zweite zu überholen. Gelingt Israel die Überraschung, muss die Schweiz darauf hoffen, dass Portugal oder Finnland in der Gruppe E beide verbleibende Spiele verliert. Oder in anderen Worten: Die Schweizerinnen dürften im kommenden Frühjahr die Barrage bestreiten müssen. Immerhin: Bis dann sind Thalmann und Wälti sicher wieder einsatzbereit.

Belgien – Schweiz 4:0 (2:0)
Leuven. – Keine Zuschauer. – SR Pustowojtowa (RUS). Tore: 24. De Caigny (Wullaert) 1:0. 45. De Caigny (Cayman) 2:0. 73. Wullaert 3:0. 85. Cayman (Wullaert) 4:0.Belgien: Odeurs; Deloose, Biesmans (93. Jaques), Deneve, Philtjens; Missipo, Vanhaevermaet, Minnaert; Cayman, De Caigny, Wullaert (91. Eurlings). Schweiz: Herzog; Crnogorcevic, Calligaris, Bühler, Aigbogun (61. Rinast); Gut, Wälti (40. Fölmli); Reuteler, Bachmann, Sow (77. Bernauer); Lehmann (61. Humm). Bemerkungen: Schweiz ohne Thalmann (Coronavirus), Kiwic und Maritz (beide verletzt). 45. Lattenschuss Wullaert.Verwarnungen: 62. Reuteler (Foul), 64. Missipo (Foul).

EM-Qualifikation. Rangliste Gruppe H.
1. Belgien 8/21 (37:5). 2. Schweiz 8/19 (20:6). 3. Rumänien 7/9 (12:16). 4. Kroatien 7/7 (7:18). 5. Litauen 8/0 (1:32). – Belgien für EM qualifiziert. Modus: Die neun Gruppensieger und die drei Gruppenzweiten mit der besten Bilanz gegen die Teams in den Rängen 1, 3, 4 und 5 qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde 2022 in England. Die weiteren sechs Gruppenzweiten kämpfen in einer Barrage um die letzten drei Plätze.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.