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Schweizer Wissenschaftler lösen weiteres Rätsel um Ötzi

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Das Nürnberger Ehepaar Erika und Helmut Simon entdeckte im September 1991 die Mumie auf einer Bergtour in den Ötztaler Alpen.
Ein Wissenschaftler untersucht im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, Italien, die Mumie des Steinzeitmannes «Ötzi» (25. September 2000).
So soll die Gletschermumie zu Lebzeiten ausgesehen haben.
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Die Schnur, die die Gletschermumie Ötzi in seinem Köcher mit sich führte, dürfte eine Sehne für seinen Bogen gewesen sein, teilte das Südtiroler Archäologiemuseum am Dienstag mit.

In der Studie des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaften (SNF) konnte nachgewiesen werden, dass als Fasern für die Schnur Beinsehnen einer nicht bestimmbaren Tierart verarbeitet wurden und sich die Schnur deshalb hervorragend als Bogensehne eignet.

Bisher war die Forschung von Pflanzenfasern ausgegangen, die sich für eine Bogensehne nicht bewährt hätten. Die Autoren der Studie hatten für ihre vergleichende Untersuchung mit europaweit gemachten Einzelfunden eine mikroskopisch kleine Faserprobe von Ötzis Bogensehne erhalten.

Die Schnur aus Ötzis Köcher dürfte weltweit die älteste erhaltene Bogensehne sein. Sie ist im Durchmesser vier Millimeter breit und besteht aus drei Strängen, die sehr gleichmässig und fein gedrillt sind. Die Schnur misst knapp zwei Meter und wäre lang genug für Ötzis unfertigen Bogen. Aufgespannt hätte die elastische Schnur nur noch rund zwei Millimeter Durchmesser und würde somit genau in die Kerben an den Pfeilen in Ötzis Köcher passen.

Der Mann aus dem Eis hatte das Schnurbündel s-förmig aufgewunden und an einem Ende der Schnur einen Knoten angebracht. Ein weiteres Bündel aus tierischen Beinsehnen, das sich im Köcher befand, war möglicherweise als Ersatzmaterial für eine weitere Bogensehne vorgesehen.

SDA/nag