Grossanlässe abgesagt«Sehr irritiert»: Schweizer Sicherheitspolitiker kritisieren Armeechef
Die Armeeführung um Thomas Süssli hat aus Spargründen mehrere grosse Veranstaltungen gestrichen. Das Vorgehen sorgt von links bis rechts für rote Köpfe.
Die Schweizer Armee muss sparen: Sie hat deshalb drei Grossanlässe dieses und nächstes Jahr abgesagt. Vom Verzicht betroffen ist unter anderem der Anlass AirSpirit24, der Ende August in Emmen mit bis zu 80’000 Besucherinnen und Besuchern hätte stattfinden sollen. Gestrichen werden zudem eine Veranstaltung mit dem Namen Defense 25 in Bière sowie ein Event auf der Axalp im Berner Oberland.
Grund dafür seien unter anderem die gestiegenen Betriebskosten, so Armeechef Thomas Süssli zu SRF. Man habe erst am letzten Mittwoch erkannt, dass sich eine Absage der Anlässe abzeichne, und danach entschieden, so Süssli.
Und dies sorgt für Kritik von links bis rechts: Denn offenbar wurden Sicherheitspolitikerinnen und -politiker über diesen Entscheid nicht informiert. Auch der Chef der Luftwaffe, Peter Merz, soll dem Bericht zufolge erst zeitgleich mit der Medienmitteilung von der Absage erfahren haben.
«Ich bin sehr irritiert und mit mir auch meine Kolleginnen und Kollegen in der Sicherheitspolitischen Kommission», so Priska Seiler Graf (SP), die Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats, gegenüber SRF. Und weiter: «Wir hatten noch am Montag eine Sitzung mit Herrn Süssli. Er hat gar nichts gesagt bezüglich der Absagen dieser Grossanlässe.»
SVP-Nationalrat Mauro Tuena bemängelt allgemein, dass man zu wenig Informationen über die geplanten Anlässe erhalten habe. «Wir hatten überhaupt keine Informationen über diese Grossanlässe, was die kosten, auch was vielleicht Sponsoren dazu beitragen. Das ist sehr bemerkenswert, vor allem, weil wir erst gerade eine Kommissionssitzung hatten, und man hätte doch etwas sagen können», so Tuena zu SRF. Die Gelder würden ja auch von der Kommission beziehungsweise dem Parlament bereitgestellt.
Auch Andrea Gmür-Schönenberger (Die Mitte), Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats, hatte über Social Media vom Entscheid erfahren. Die Armee habe zu wenig Mittel zur Verfügung, sagt sie. Sie finde es aber schade, dass dann gerade solche Anlässe gestrichen werden sollen, so Gmür-Schönenberger.
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Armeechef Thomas Süssli wollte gegenüber dem Sender nicht Stellung nehmen. Er betont aber: «Die Projektleiter wurden vor der Publikation der Medienmitteilung informiert.»
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