Testspiel Schweiz - AustralienDie Schweiz feierte beim 1:1 im Letzigrund einen Rekord
Die Schweizer Fussballerinnen testen gegen Australien. 14’370 Menschen sind dabei. So viele wie noch nie auf Schweizer Boden.
- Das Schweizer Team spielt im Testspiel gegen Australien 1:1.
- Géraldine Reuteler erzielt den Ausgleichstreffer in der 58. Minute.
- Trainerin Pia Sundhage freut sich über den gelungenen Auftritt des Teams.
- Rekordkulisse von 14’370 Zuschauenden beim Frauenfussballspiel im Letzigrund.
Der Abend ist aus Schweizer Sicht ohnehin schön. Aber plötzlich könnte er perfekt enden. Die 90 Minuten sind gerade um, da schiesst Aussenverteidigerin Larina Baumann mit voller Wucht von der Strafraumgrenze – an die Latte.
Darum endet dieses Testspiel zwischen dem Schweizer Nationalteam und Australien 1:1. Für die Schweiz ist das ein tolles Resultat, es ist etwas mehr als ein Jahr her, da standen diese Gegnerinnen noch im WM-Halbfinal. Nun sind sie der erste richtige Gradmesser in der Zeit von Trainerin Pia Sundhage.
Gegen Polen, Aserbaidschan, Ungarn und die Türkei hat die Schweiz unter Sundhage in diesem Jahr gespielt, die ganz grossen Herausforderungen kommen aber jetzt. Nach Australien dann am Dienstag Frankreich, beim nächsten Zusammenzug Deutschland (29.11) und England (3.12).
Die Schweiz ist auf dem richtigen Weg
Gegen Gegnerinnen von ähnlichem Format sahen die Schweizerinnen letztes Jahr nicht nur gut aus. Hin und wieder fielen sie komplett auseinander, vor allem die drei Niederlagen gegen Spanien mit einer Tordifferenz von 1:17 hatten es in sich.
Und jetzt, welch Unterschied. Die Schweizerinnen zeigen gegen die WM-Halbfinalistinnen von 2023 einen Auftritt, der ihnen zeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Sie sind solidarisch und mutig, sie suchen meist die spielerische Lösung. Und sie werden von einer überragenden Lia Wälti angeführt.
Bloss: Sie verpassen es, in Führung zu gehen, Viola Calligaris und Smilla Vallotto vergeben die besten Chancen. Stattdessen erzielt Australien kurz vor der Pause das 1:0, Caitlin Foord verwandelt einen Penalty, den sie gegen die Schweizer Torhüterin Elvira Herzog selbst herausgeholt hat.
An der Seitenlinie, da leidet, bangt und jubelt Trainerin Sundhage, als wären die Spielerinnen allesamt ihre Töchter. Die Schwedin ist die Frau, die in diesem Team wieder alles in die richtigen Bahnen lenken soll, rechtzeitig auf die EM im eigenen Land hin. Im Juli ist es so weit.
Reuteler gleicht aus
Nun ist an diesem Abend einige Monate davor noch lange nicht alles berauschend, aber der Schweizer Auftritt ist auch nach der Pause gut. In der 58. Minute gelingt Géraldine Reuteler das Tor zum Ausgleich. Die Spielerin von Eintracht Frankfurt traf zuletzt vor zwei Jahren im Nationalteam.
Reuteler ist mit ihrem guten Auftritt die vielleicht grösste Gewinnerin im Spiel gegen Australien, da sind aber auch Nadine Riesen, Naomi Luyet und Rückkehrerin Iman Beney, die ihre Momente haben.
«Vor einem Jahr war unser Selbstvertrauen am Boden», sagt Captain Wälti nach der Partie, es sei eine starke Teamleistung gewesen. 14’370 Menschen sehen diese im Letzigrund, das ist Rekord für ein Frauenfussballspiel auf Schweizer Boden. «Wir wollen die Leute begeistern», sagt Wälti. An diesem Abend gelingt das.
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