Schulraum in ThalwilThalwil muss kurzfristig ein Schulprovisorium schaffen
Bereits aufs kommende Schuljahr braucht Thalwil für 40 zusätzliche Kindergartenkinder Platz. Stellt sich die Frage, warum die Gemeinde das so spät merkt.
Thalwil boomt. Die Gemeinde zieht nicht zuletzt Familien mit Kindern an, und das schlägt sich in den Schülerzahlen nieder. Insbesondere die Zahl der Kindergartenkinder steigt sprunghaft an. Beinahe 40 mehr werden es im Sommer sein, insgesamt 372.
Um die zusätzlichen Kindergartenkinder einschulen zu können, hat der Gemeinderat beschlossen, bei der Schulanlage Oeggisbüel-Oelwiese unweit der reformierten Kirche ein Provisorium für einen Doppelkindergarten zu erstellen. Das schreibt er in einer Mitteilung.
Ein zweites Provisorium
Zu stehen kommen wird das Provisorium auf den Hartplatz vor der Turnhalle Platte. Dieser Standort habe sich als geeignet erwiesen, weil er über ausreichende Aussenflächen, aber auch über die notwendige Erschliessung mit Wasser, Abwasser und Strom verfüge.
Das geplante Provisorium werde gleich gross wie dasjenige beim Schulhaus Oeggisbüel. Die beidseitig gleiche Grundrissgestaltung ermögliche es, bei Bedarf einen Teil auch als Hort/Mittagstisch zu nutzen. Denn auch in diesem Bereich ist der Platz knapp. Zwar haben die Thalwiler Stimmberechtigten 2021 einem 7-Millionen-Kredit für den Bau eines Hortgebäudes auf dem Pausenplatz des Schulhauses Oeggisbüel zugestimmt. Doch das Projekt ist wegen eines Rekurses blockiert.
Warum aber plant die Gemeinde Thalwil die Lösung für ein akutes Platzproblem so spät? Mirjam Panzer, Mediensprecherin der Gemeinde, verweist auf die rollende Schulraumplanung: «Diese vergleicht alle drei bis fünf Jahre den Istzustand mit den Planungszielen.»
Zahlen vom Herbst 2023
Der letzte Bericht, erstellt durch einen externen Partner, sei der Gemeinde im Herbst 2023 präsentiert worden. Er habe gezeigt, dass im Bereich der Kindergärten, und damit auch im Bereich der Betreuungsflächen, Defizite bestünden.
Aufgrund dieser Erhebung habe die Schulpflege der Abteilung Liegenschaften im November 2023 den Auftrag gegeben, einen geeigneten Standort für einen Doppelkindergarten zu suchen. Diese habe anschliessend die entsprechenden Abklärungen getroffen; die Baueingabe sei ebenfalls bereits erfolgt. Deshalb werde es mit der Umsetzung aufs kommende Schuljahr reichen.
Miete von 40’000 Franken
Die Gemeinde schafft sich das Provisorium nicht an, sondern sie mietet es. Sie rechnet mit einmaligen Kosten von 40’000 Franken für den Transport und die Installation des Containers sowie mit ebenso hohen jährlichen Mietkosten. Seine Nutzung sei auf fünf Jahre befristet und hänge von der Entwicklung der Schülerzahlen ab.
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