Nach turbulenter SchlussphaseYB steht im Cupfinal und kann das Double gewinnen
Nach dem späten 3:1 gegen Sion steht der Meister im Endspiel des Schweizer Cups. Christopher Martins und Felix Mambimbi verhindern mit ihren Treffern ein Penaltyschiessen.
1:1 steht es in diesem Cup-Halbfinal, als die 90. Minute anbricht. Zehn Walliser haben es geschafft, gegen die Young Boys auszugleichen, jetzt hoffen sie auf das Penaltyschiessen. Aber in der 90. Minute ist es mit der Hoffnung vorbei. Nach einem Corner von Marvin Spielmann erzielt Christopher Martins das 2:1. Es ist die Co-Produktion zweier eingewechselter Berner. Und in der 94. Minute erhöht der ebenfalls eingewechselte Felix Mambimbi gar noch auf 3:1.
Der Meister ist damit für den Final am 30. August im Wankdorf qualifiziert. Der zweite Teilnehmer wird am 25. August zwischen Basel und Winterthur ermittelt.
Zock vom Platz gestellt
Vor der Partie warnt YB-Trainer Gerardo Seoane vor dem FC Sion: «Wir müssen uns auf einen unangenehmen Gegner einstellen. Die Hürde ist sehr hoch.» Seine Mannschaft fängt dominant an gegen defensiv eingestellte Walliser. Deren Trainer Paolo Tramezzani fällt an der Seitenlinie auf, nicht nur, weil er im Hochsommer einen schwarzen Pullover trägt, sondern auch mit seinem Coaching-Stil. Der Italiener ist laut, gestenreich, oft unterwegs.
Sion hält das 0:0, aber nach 38 Minuten schwächt sich das Team selber. Christian Zock, bereits verwarnt, leistet sich ein nächstes, diesmal grobes Foul gegen Nicolas Moumi Ngamaleu. Schiedsrichter Fedayi San bleibt keine Wahl: Er zeigt Zock die gelb-rote Karte.
Natürlich erschwert das die Aufgabe bei diesen Temperaturen. Nach torloser erster Halbzeit drängen die Young Boys auf den Führungstreffer, sie nähern sich mehrmals dem Tor, lassen aber alle Chancen aus. Das hat auch mit Sions Goalie Kevin Fickentscher zu tun, der nicht nur gegen Ulisses Garcia stark reagiert.
Die Gäste, für die der grossgewachsene Lette Roberts Uldrikis nach 65 Minuten die beste Chance mit dem Kopf auslässt, wollen sich ins Penaltyschiessen retten - eine Verlängerung bei unentschiedenem Spielstand gibt es im Halbfinal nicht. 72 Minuten geht dieses Konzept auf, dann tritt - einmal mehr - Jean-Pierre Nsame in Erscheinung. Der 27-jährige Kameruner ist nach Hereingabe von Saidy Janko mit dem Kopf zur Stelle. Es ist wettbewerbsübergreifend sein 40. Treffer in dieser Saison.
Aber Sion gibt sich nicht geschlagen. Sechs Minuten nach dem Rückstand gelingt der Ausgleich. Uldrikis drückt den Ball über die Linie. 1:1 also. Miralem Sulejmani scheitert zweimal spät an Fickentscher, das Penaltyschiessen rückt tatsächlich näher. Aber es findet nicht statt - weil Martins in der 90. undMambimbi in der 94. Minuten das Bollwerk überwinden. «Wir haben viel für diesen Sieg getan», sagt Mittelfeldspieler Gianluca Gaudino, «darum ist der Finaleinzug auch verdient. (pmb)
Young Boys
Sion
Das Spiel ist nach einer turbulenten Schlussphase vorbei, YB steht im Final.
Mambimbi macht den Sack zu! Zu viert laufen die Berner auf Fickentscher zu, Mambimbi macht es trotzdem alleine.
Tor für YB! Was für ein Drama! Martins schiesst die Berner vielleicht in den Final.
Am kurzen Pfosten kommt er nach einer Ecke an den Ball und setzt den Schuss an den Innenpfosten und von da ins Tor.
Sulejmani versucht es mit purer Gewalt, aber der Schuss landet genau in den Armen von Fickentscher.
Sion im puren Überlebensmodus. Jetzt gibt es noch einen Freistoss für YB aus bester Position.
Sion steht jetzt mit 11 Mann in den eigenen 20 Metern. Der Zement wird angerührt.
Also, mit 10 Mann natürlich.
Und eine Verlängerung gibt es ja nicht, steht es nach 90 Minuten unentschieden gehen wir direkt ins Penalty-Schiessen.
Wir sind also wieder gleich weit wie vorher, alles ist wieder offen.
Tor für Sion! Das ist ja Wahnsinn! Uldrikis machts.
Nach einer Flanke wird der Ball abgefälscht und fällt Uldrikis vor die Beine und der wurstelt denn Ball mit dem Schienbein über die Linie.
Spielmann verpasst es einen Zuckerpass von Sulejmani zu veredeln. Aber jetzt wird die Walliser Abwehr löchrig.
Spielmann kommt für den aktiven aber unglücklichen Fassnacht ins Spiel und Martins ersetzt Gaudino.
Jetzt müssen die dezimierten Walliser auch noch einem Rückstand hinterher rennen, eine fast unlösbare Aufgabe.
Jetzt ist es so weit! Und wer anders als Nsame! Der Knoten ist geplatzt.
Janko bringt den Ball vors Tor und Nsame springt höher als sein Gegenspieler. Fickentscher zeigte bisher eine gute Leistung, hier sieht er aber nicht ganz souverän aus.
Sion stemmt sich mit aller Kraft gegen den Rückstand. Aber mit jeder Minute werden die Beine schwerer.
Doppelwechsel beim Meister.
Mambimbi und Sulejmani kommen, Aebischer und Ngamaleu gehen vom Platz.
Langsam aber sicher wird bei der Hitze bestimmt auch die Ausdauer ein Thema. Sion hat natürlich mehr zu kämpfen mit einem Mann weniger.
Es gibt wieder eine Trinkpause.
Sie bringen den Ball nicht an Fickentscher vorbei! Gaudino und Garcia passen sich durch die Abwehr bis Garcia alleine vor dem Torwart auftaucht. Aber wieder schaffen es die Berner nicht den Ball ins Netz zu befördern.
Aber im Anschluss kommen die Walliser zu einer Chance! Grgic flankt auf den Kopf von Uldrikis, der bringt dann aber nicht mehr genug Druck hinter den Ball.
Jetzt mal eine Ecke für Sion, vielleicht passiert ja aus einem Standard etwas.
Ungefährlich.
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