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Schmelzende Gletscher nützen der Stromproduktion

Die Einbussen des zurückgehenden Schmelzwassers werden laut einer Studie kompensiert werden. Die Grande Dixence-Staumauer im Wallis. (Archivbild) Bild: Denis Balibouse/Reuters
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Das Schmelzen der Gletscher liefert zusätzlich Wasser für die Energiegewinnung. Bis Ende des Jahrhunderts dürfte dieses Plus jedoch grösstenteils wegfallen. Betreiber von Schweizer Wasserkraftwerken können dennoch beruhigt sein, wie eine Studie der Universität Lausanne zeigt.

Durch die Klimaerwärmung schmelzen die Gletscher und liefern den Schweizer Stauseen zusätzliches Wasser. Mehr Wasser bedeutet auch mehr Strom aus Wasserkraft. Dieser Bonus ist allerdings nicht von Dauer. Prognosen zufolge wird sich jedoch die Gletscherschmelze zwischen 2070 und 2090 verlangsamen. Zum einen ziehen sich Gletscher in hohe Lagen zurück, wo sie weniger abschmelzen, zum anderen wird es kleinere Gletscher bis dann nicht mehr geben.

Schmelzwasser speist die Stauseen. Doch der Effekt ist nicht von Dauer. Wasser fliesst aus dem Jungfraufirn. (Archivbild) Bild: Denis Balibouse/Reuters

Was genau das für die Stromproduktion bedeutet, haben Forschende um Bettina Schaefli von der Universität Lausanne mit finanzieller Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) ermittelt. Seit 1980 beläuft sich der Beitrag aus den schmelzenden Gletschern an der gesamten Wasserkraft der Schweiz auf durchschnittlich 4 Prozent oder 1,4 TWh pro Jahr, wie der SNF mitteilt.

Wenn sich die Gletscherschmelze verlangsamt, dürfte der Beitrag aus Schmelzwasser auf 0,4 TWh zurückgehen. Dieser Rückgang entspräche 2,5 Prozent der gesamten Wasserkraft, welche der Bund in der Energiestrategie 2050 vorgesehen habe, heisst es weiter.

Durch Energiestrategie kompensiert

Ein Produktionsrückgang in ähnlichem Mass sei auch durch die Anwendung des Gewässerschutzgesetzes zu erwarten, wenn die Konzessionen für Betreiber von Stauanlagen erneuert werden. «Unsere Studie zeigt, dass die Einbussen durch diese zwei Faktoren etwa in derselben Grössenordnung liegen und durch die in der Energiestrategie 2050 geplante Erweiterung der Wasserkraftkapazität kompensiert werden sollten», sagte Schaefli.

Basis der Berechnungen waren sowohl historische Daten als auch eine Simulation der künftigen Entwicklung. Ausserdem flossen Daten der Bundesämter für Umwelt und Energie und die geographische Datenbank der Wasserkraftanlagen der Schweiz mit ein. Ziel war, ein umfassendes Bild der Faktoren zu erhalten, die einen Einfluss auf die Wassermenge für die Stromproduktion haben. Die Ergebnisse stellten die Forschenden in der Zeitschrift «Renewable Energy» vor.

An der Studie beteiligt waren Wissenschaftler der Universitäten Lausanne, Freiburg, Zürich, der ETHs Lausanne und Zürich und der Forschungsanstalt WSL.

SDA/oli