Umfassende ErmittlungenAuf einer SBB-Baustelle sind mehrere Kilo Sprengstoff verschwunden
Als Bauarbeiter vom Mittag zurückkamen, fehlte kiloweise explosives Material. Es soll im Juli im Baselbiet gestohlen worden sein. Bundesanwaltschaft und mehrere Behörden ermitteln.
Es soll während der Mittagspause passiert sein: Arbeiter einer Spezialfirma verliessen im Juli eine SBB-Baustelle im Kanton Basel-Landschaft – als sie zurückkamen, fehlte kiloweise Sprengstoff. Dies berichtet das Berner Newsportal «Plattform J» unter Berufung auf die Bundesanwaltschaft und weitere informierte Kreise.
Die Bundesanwaltschaft bestätigt auf Anfrage dieser Redaktion, dass ein Strafverfahren eröffnet wurde. Offenbar nimmt man den Vorfall sehr ernst: Die umfassenden Ermittlungen würden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Polizei (Fedpol), der Kantonspolizei Basel-Landschaft sowie weiteren Partnerbehörden geführt, schreibt Mediensprecherin Linda von Burg.
Der Sprengstoff war vorgesehen, um Fels abzutragen für den Bau einer Eisenbahnspur zwischen Grellingen und Duggingen. Von «Auflockerungssprengungen» spricht man im Fachjargon.
Unklar, wie viel Sprengstoff entwendet wurde
Das explosive Material sei üblicherweise in 10-Kilo-Kisten verpackt, heisst es im Bericht der «Plattform J». Eine Kiste habe die Sprengkraft «von mindestens 20 Panzerminen». Wie viel Sprengstoff genau entwendet wurde, ist bei der Bundesanwaltschaft nicht zu erfahren. Die Rede ist von «mehreren Kilogramm».
Das Verfahren der Bundesanwaltschaft richtet sich gegen eine natürliche Person sowie gegen unbekannt. Wie dies zu interpretieren ist, und ob es bereits konkrete Hinweise auf die Täterschaft gibt, bleibt jedoch unbeantwortet.
Ermittelt wird wegen des Verdachts des Herstellens, Verbergens, Weiterschaffens von Sprengstoffen und giftigen Gasen sowie wegen Diebstahls. Mit Verweis auf das hängige Verfahren macht die Bundesstaatsanwaltschaft derzeit keine weiteren Angaben. Spekulationen, wonach der Sprengstoff über die Grenze nach Frankreich oder Deutschland gelangt sein könnte, kommentiert sie nicht.
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