Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Nach Putin-Eklat bei Esaf-Umzug
Russen-Verein soll Basler Kinder nicht mehr unterrichten dürfen

Der Verein Russkij Basel am Festumzug des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (Esaf). Die Frau mit dem Kriegssymbol «Z» auf ihrer Tracht ist auf diesem Bild nicht sichtbar.  
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der Auftritt sorgte für Empörung: Am Festumzug im Vorfeld des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (Esaf) nahm eine Russin mit einem an ihrer Tracht aufgenähten «Z» teil. Das Symbol steht für die Unterstützung des Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Aus Protest gegen die öffentliche Zurschaustellung des Kriegssymbols sagte der ukrainische Botschafter in der Schweiz, Artem Rybchenko, seinen Besuch am Esaf kurzfristig ab. 

Zusätzlich brisant ist der Zwischenfall auch dadurch, dass die Frau mit dem «Z» zur Trachtengruppe des Vereins Russkij Basel gehört. Dieser richtet für die Kantone Basel-Stadt und Baselland die Kurse für «heimatliche Sprache und Kultur (HSK)» aus. Dabei werden Primarschülerinnen und Primarschüler in der russischen Sprache unterrichtet, die Note wird ins Zeugnis eingetragen.

Russkij Basel ist eine von mehreren Organisationen und Vereinen, welche Schülerinnen und Schüler der beiden Basel  in Sprache und Kultur ihrer jeweiligen Heimatländer unterrichten. Als Bedingung für ihre Zulassung müssen alle garantieren, dass der Unterricht konfessionell und politisch neutral ist.

Politisch nicht mehr neutral

Das sei im Falle von Russkij Basel nicht mehr der Fall, so das Erziehungsdepartement Basel-Stadt (ED) am Donnerstagmorgen «Aufgrund diverser Rückmeldungen aus der Bevölkerung, der Vorkommnisse am Esaf in Pratteln und der Erkenntnisse aus der Medienberichterstattung der vergangenen Tage haben wir die Lage analysiert», so ED-Sprecher Simon Thiriet. «Wir sind aufgrund der uns vorliegenden Informationen zur Auffassung gelangt, dass die Bedingungen für eine Bewilligung für die Erteilung von Kursen in heimatlicher Sprache und Kultur durch den Verein Russkij nicht mehr erfüllt sind.» Die Bedenken betreffen insbesondere die Stichworte «politische Neutralität des Unterrichts» und «Bekenntnis zu Schweizer Grundrechten und Grundwerten». 

Der «Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur» ist ein gemeinsames Angebot der beiden Basel. Die Russischlektionen finden aber auch für die Schülerinnen und Schüler aus dem Baselbiet in basel-städtischen Schulräumen statt, wie Michael Lehner, Sprecher der Baselbieter Bildungsdirektion, betont. Die Stadt sei federführend. «Die Bewilligung für den Verein Russkij wurde durch den Kanton Basel-Stadt ausgestellt, weshalb dieser für das weitere Vorgehen im Lead ist.» Auch der Kanton Basel-Landschaft habe aber ein Interesse daran, dass die konfessionelle und politische Neutralität eingehalten werde. 

Entscheid nächste Woche

Dies habe man an einem Gespräch am Mittwochabend den Vertretern des Vereins Russkij Basel erläutert und ihnen Gelegenheit gegeben, sich dazu zu äussern, berichtet Simon Thiriet. «Ein definitiver Entscheid ist im Verlauf der nächsten Woche zu erwarten.»

Gegenüber der BaZ sprach der Verein Russkij Basel am 29. August von einem Missverständnis. Bei dem «Z» auf der Tracht der Frau habe es sich um den Anfangsbuchstaben ihres Namens gehandelt.  Man sei  politisch neutral. Demgegenüber berichteten diverse Medien von der Kremlnähe des Basler Vereins.