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Heizwende in Zürich
Run auf Subventionen für Ersatz von Öl- und Gasheizungen

Rund 20’000 Öl- und Gasheizungen sind in der Stadt Zürich noch immer in Betrieb.
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Seit vergangenem Oktober unterstützt die Stadt Zürich Hauseigentümerinnen und -eigentümer mit Fördergeldern, wenn sie fossile Heizungen vorzeitig durch klimafreundliche Anlagen ersetzen oder bestehende Heizungen optimieren. Das Stadtparlament hatte für dieses Förderprogramm einen Objektkredit von 13,5 Millionen Franken beschlossen.

Dabei handelt es sich um ein Pilotprogramm. Zusagen erteilt die Stadt nur so lange, bis der Objektkredit ausgeschöpft ist, längstens bis Ende 2024. Doch jetzt zeigt sich: Die städtischen Beiträge sind derart begehrt, dass der Fördertopf bereits Ende Jahr leer sein wird. «Aufgrund der hohen Nachfrage dürften die bis Ende 2023 eingegangenen Gesuche den Objektkredit ausschöpfen», teilte die Stadt am Mittwoch mit. Zwischen Oktober und Mai sind bereits 446 Gesuche eingegangen. 

Früh ersetzen lohnt sich

Wegen der grossen Nachfrage beantragt der Stadtrat dem Parlament einen Zusatzkredit von 6,5 Millionen Franken, damit er das Wärmewende-Programm 2024 weiterführen kann. Ein Folgeprogramm werde derzeit geprüft, wie es in der Mitteilung heisst.

Das Förderprogramm «Heizungsersatz und Heizungsoptimierung» setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:

  • Restwertentschädigung: Diese können Hauseigentümerinnen und -eigentümer beantragen, wenn sie Gas- und Ölheizungen vorzeitig durch Fernwärmeanschlüsse oder Wärmepumpen ersetzen. Damit werden nicht amortisierte Investitionen und der Rückbau beim vorzeitigen Heizungsersatz entschädigt. Dabei gilt: Je früher der Heizungsersatz, desto höher die Restwertentschädigung.

  • Heizungsoptimierung: Hier hilft die städtische Energieberatung Haushalten dabei, Energieverbrauch, Kosten und Treibhausgasemissionen bestehender Heizungen zu reduzieren.

  • Heizungsersatz: Stadt und Kanton Zürich unterstützen Haushalte mit Förderbeiträgen für den Ersatz von Gas-, Öl- und Elektroheizungen durch Fernwärmeanschlüsse und Wärmepumpen.

Der Stadtrat zeigt sich überzeugt, mit dem Förderprogramm die beabsichtigte Wirkung punkto Klimaschutz zu erzielen und den Ersatz fossiler Heizungen voranzutreiben, wie er schreibt. So zeige eine Auswertung, dass über die Hälfte der fossilen Heizungen, für deren Ersatz ein Fördergesuch eingereicht wurde, weniger als 15 Jahre alt seien. Bei über einem Viertel der Gesuche seien die Heizungen sogar weniger als 10 Jahre alt.

Noch 20’000 Öl- und Gasheizungen

Der vorzeitige Ersatz fossiler Heizungen lohne sich aus ökologischer Sicht, da im Betrieb der grösste Anteil an CO₂‐Emissionen anfalle. Die Treibhausgasemissionen, die bei Herstellung, Einbau und Entsorgung von Heizungen anfallen, seien nach weniger als zwei Jahren ökologisch amortisiert.

In Zürich stammen noch immer rund zwei Drittel der Energie fürs Heizen aus fossilen Quellen – 20’000 Öl- und Gasheizungen sind nach Angaben der Stadt weiterhin in Betrieb. Die Wärmeversorgung von Gebäuden ist für etwa die Hälfte der direkten Treibhausgasemissionen auf dem Stadtgebiet verantwortlich.

«Um das Klimaschutzziel netto null zu erreichen, müssen wir fossile Heizungen durch erneuerbare Lösungen ersetzen», wird GLP-Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, in der Mitteilung zitiert. Und FDP-Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe, erinnert daran, dass nicht amortisierte Investitionskosten Hauseigentümerinnen und -eigentümer von einem Heizungsersatz abhalten können. Mit der Übernahme eines Teils dieser Kosten durch die Stadt entstehe ein Anreiz, möglichst schnell von fossilen zu erneuerbaren Heizlösungen umzusteigen.