Trump-Anwalt vor GerichtRudy Giuliani muss Luxusgüter und seine Wohnung in Manhattan abgeben
Der frühere Bürgermeister von New York verliert infolge der Verleumdung zweier Wahlhelferinnen seine wertvollsten Besitztümer.

Der ehemalige Anwalt von Donald Trump und frühere Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, steht vor einer massiven finanziellen Niederlage: Wegen seiner Verleumdung der beiden Wahlhelferinnen Ruby Freeman und Shaye Moss aus Georgia wurde er zur Zahlung von fast 150 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt. Wie CNN berichtet, muss Giuliani laut einem Urteil des Bundesgerichts vom Dienstag nun seine wertvollsten Besitztümer abgeben, um die Entschädigung an die beiden Frauen zu leisten – darunter auch sein luxuriöses Penthouse in Manhattan.
Bundesrichter Lewis Liman entschied, dass Giuliani seinen Anteil an der Penthouse-Wohnung innerhalb von sieben Tagen in einen Treuhandfonds überführen muss, den Freeman und Moss kontrollieren werden. Zusätzlich haben die beiden ehemaligen Wahlhelferinnen Anspruch auf etwa zwei Millionen Dollar an Anwaltskosten, die Giuliani ihnen schuldet.
Freeman und Moss, die nach den Präsidentschaftswahlen 2020 in Georgia Wahlstimmen ausgezählt hatten, waren von Giuliani in die Verbreitung falscher Behauptungen verwickelt worden. Die beiden Frauen klagten auf Schadenersatz und warfen Giuliani vor, dass seine Behauptungen ihren Ruf zerstört und zu zahlreichen auch rassistischen Drohungen gegen sie geführt hätten.

Giuliani muss sich auch von einer wertvollen Uhrensammlung trennen, darunter Exemplare, die ihm von europäischen Staatsoberhäuptern nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geschenkt wurden. Hinzu kommen ein signiertes Trikot der Baseball-Legende Joe DiMaggio, verschiedene Sportmemorabilien sowie ein Mercedes aus dem Jahr 1980, der einst im Besitz der Hollywood-Ikone Lauren Bacall war.
Neben diesen Luxusgegenständen muss Giuliani auch seinen Fernseher, Möbel und Schmuck abgeben. Ob er sein Apartment in Palm Beach, Florida behalten darf, bleibt noch offen.
Einst geachtet – heute verspottet
Während Trumps Amtszeit galt Giuliani als enger Verbündeter des damaligen US-Präsidenten, inzwischen kämpft er mit etlichen juristischen Problemen. Zuletzt verlor er seine Anwaltslizenz und wurde unter anderem im US-Bundesstaat Arizona im Zusammenhang mit versuchter Einflussnahme auf den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 angeklagt. Der ehemalige Bürgermeister von New York – Trumps Heimatstadt – war einst sehr geachtet. Während der Anschläge vom 11. September war er als Bürgermeister der Metropole so etwas wie der oberste Krisenkoordinator.
In den vergangenen Jahren erntete der 80-Jährige aber zunehmend Spott wegen etlicher skurriler Auftritte. Im Juli stürzte er beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee in eine leere Stuhlreihe. Medien berichteten immer wieder, dass der Ex-Bürgermeister ein Alkoholproblem habe. Auch die Staatsanwaltschaft nahm Giulianis Alkoholkonsum im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen ihn unter die Lupe.
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