Rubrik «Darüber spricht das Netz»«Das Highlight im Dorf ist mittlerweile Aldi»
Die Onlineartikel der ZSZ geben in den Kommentarspalten zu reden. Diese Woche diskutierten Leserinnen und Leser über Verkehr und das Einkaufen.
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Bis am Freitagabend war der Gotthard-Strassentunnel in beide Richtungen gesperrt. Das hatte auch Konsequenzen für die Zürichseeregion. Denn so manche Autofahrerin und so mancher Camionneur wich in der vergangenen Woche via A3 auf die San-Bernardino-Route aus. Zu spüren war dies insbesondere an der kleinen Autobahnraststätte Herrlisberg oberhalb von Wädenswil.
Der ZSZ-Artikel dazu hat bei den Onlineleserinnen und -lesern für Diskussionen gesorgt. «Der alpenquerende Gütertransport sollte längst von der Strasse auf die Schiene verlagert sein», findet etwa Hannes Baumer. Statt dies zu forcieren, würden aber lieber mehr Strassen gebaut.
Komplett anders schätzt es André C. Meier ein: «Die Schweiz hat Italien Geld gegeben, damit es die Bahnzubringer schneller baut, was inzwischen auch geschehen ist.» Wenn schliesslich auch der Bahnzubringer von Deutschland fertiggestellt sei, rechne sich das für die Transporte, und die LKW würden weniger, zeigt sich der Leser überzeugt und kommt darum zur Konklusion: «Die Schweiz hat ihre Hausaufgaben gemacht.»
Apropos Hausaufgaben: Generationen von Männedörfler Kindern haben sich in den letzten 50 Jahren mit einem Einkauf in der Papeterie Pfister für den Schulalltag gerüstet. Damit ist nun Schluss. Weil das Geschäftsführer-Ehepaar in Pension geht, wird es in Männedorf fortan kein Schreibwarengeschäft mehr geben.
Eine Tatsache, die viele ZSZ-Lesende bedauern. «Männedorf verkommt zu einer Einkaufsöde. Das Highlight ist mittlerweile Aldi. Aber wir freuen uns alle auf ein weiteres Büro einer Versicherung oder einer Krankenkasse», kommentiert U. D. nicht ohne Ironie.
Auch René Bachofen bedauert, dass die Papeterie verschwindet, habe er die persönliche Beratung dort doch immer sehr geschätzt. «Indem Coop und Migros und auch Onlinehändler ihr Papeteriesortiment immer mehr ausgebaut haben, ist es für die kleineren Geschäfte immer schwieriger geworden», befindet er.
Björn A. sieht dies ähnlich, nimmt aber auch die Fachgeschäfte in die Pflicht: «Viele Einzelhändler schaffen es nicht, sich von Onlinemassenprodukten abzusetzen. Sie schaffen es oft auch nicht, selber eine ordentliche Web- und Social-Media-Präsenz aufzubauen. Dabei hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig dies ist, und jeder hatte genügend Zeit, sich während der Lockdowns weiterzubilden.»
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