Sturm im Kanton Zürich Roxana fordert Polizei und Feuerwehr
Der Wintersturm Roxana hat in der Nacht im Kanton Zürich für über 100 Schadensmeldungen gesorgt. Umgestürzte Bäume und zerstörte Hausfassaden bereiteten Probleme.
Die Kantonspolizei Zürich verzeichnete im Zusammenhang mit dem Wintersturm Roxana bis am frühen Montagmorgen rund 60 Meldungen auf dem Kantonsgebiet; ohne die Städte Zürich und Winterthur.
Wie die Polizei mitteilt, sei es mehr als 50-mal durch umgestürzte Bäume oder abgefallene Äste wie auch losgerissene Gegenstände zu Behinderungen auf dem Strassennetz gekommen. In zahlreichen Fällen mussten die Ortsfeuerwehren oder Unterhaltsdienste ausrücken, um die Strassen freizuräumen.
Die Polizei sicherte in diversen Fällen Gegenstände wie Zelte, Blachen und Trampoline, die durch die starken Windböen unkontrolliert umhergeweht wurden. In Dübendorf wurde ein Auto durch eine umgewehte Informationstafel beschädigt, in Dällikon eines durch einen von einem Hausdach gewehten Pavillon. Auf der A1 bei Winterthur-Töss musste Isolationsmaterial einer Baustelle von der Fahrbahn geräumt werden. In Andelfingen kollidierte eine Autofahrerin mit einem umgeknickten Baum. Sie blieb unverletzt.
In Islikon – direkt an der Grenze zwischen Zürich und Thurgau – verletzte sich am Morgen ein junger Mann. Kurz nach 6.30 Uhr kollidierte er auf seinem E-Scooter mit einem auf der Strasse liegenden Baum. Wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilt, musste der Scooter-Fahrer ins Spital gebracht werden.
Rund 20 Einsätze wegen des Sturms gab es in der Stadt Zürich, wie ein Sprecher der Stadtpolizei gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Dabei ging es vor allem um abgerissene Äste, umgestürzte Baustellenabschrankungen und Abfallcontainer, die sich selbstständig gemacht hatten. Der Bahnverkehr auf den Uetliberg war durch einen umgestürzten Baum zeitweise beeinträchtigt.
Strassensperrung in Winterthur
Die Stadtpolizei Winterthur erhielt seit Sonntagnachmittag rund ein Dutzend Schadensmeldungen. Wie die Stadtpolizei mitteilt, ging am Sonntag kurz nach 16 Uhr die erste Meldung über umgefallene Baustellenabschrankungen ein. Weitere ähnliche Meldungen folgten. In einem Fall wurden durch die Abschrankungen zwei parkierte Personenwagen leicht beschädigt.
Kurz vor Mitternacht wurde gemeldet, dass sich in der Steinberggasse mehrere Dachziegel gelöst hätten. Die Feuerwehr von Schutz und Intervention musste die Örtlichkeit grossräumig absperren.
Kurz vor 1.30 Uhr stellte eine Patrouille fest, dass sich von einem grösseren Geschäftsgebäude an der Zürcherstrasse die Fassadenisolation gelöst hatte. Da die Gefahr bestand, dass sich noch weitere Fassadenteile lösen, wurde die Zürcherstrasse zwischen Kemptthal und Winterthur Töss in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Eine Umleitung via Winterberg / Brütten wurde signalisiert.
Jets müssen am Flughafen durchstarten
Auch am Flughafen Zürich machte sich Roxana bemerkbar. Flugzeuge bekundeten Probleme bei der Landung, teilweise mussten die Jets wegen der böigen Seitenwinde durchstarten. Das zeigen Aufnahmen von Planespottern, die auf Twitter veröffentlicht wurden.
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Neben der Kantonspolizei Zürich standen verschiedene Feuerwehren, Kommunalpolizeien sowie kantonale und kommunale Werks- und Unterhaltsdienste im Einsatz.
122 km/h in Zürich-Fluntern
Roxana hatte in den frühen Morgenstunden – etwa zwischen zwei und drei Uhr – im Kanton Zürich seine maximale Stärke erreicht. In Kloten gab es Böen bis 91 km/h, in Wädenswil waren es 93 km/h.
Solche Windgeschwindigkeiten sind im Winter nicht ungewöhnlich für die hiesigen Breitengrade. Gemäss Meteo Schweiz muss in der Schweiz jedes Jahr mehrmals mit Stürmen gerechnet werden, welche die Stärke von Roxana erreichen. Grössere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sind bei solchen Windgeschwindigkeiten in der Regel nicht zu befürchten.
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Bereits in leicht erhöhten oder exponierten Lagen waren die Windböen allerdings deutlich stärker. Die heftigste Böe auf dem Flachland-Stationsnetz von Meteo Schweiz wurde um etwa zwei Uhr morgens in Zürich-Fluntern (556 m) gemessen: Dort blies Roxana mit 122 km/h, was voller Orkanstärke entspricht. Auf dem Uetliberg-Sendeturm (1016 m) erreichte der Sturm 131 km/h.
Damit ist Roxana in Zürich vergleichbar mit Sturmtief Petra. Dieses sorgte am 4. Februar 2020 ebenfalls für eine Windböe von 122 km/h.
Im Verlauf des Morgens flaute der Wind im Flachland spürbar ab. Der Bereich mit den heftigsten Winden verlagerte sich in die Alpentäler hinein. Auf den Bergen und in höheren Lagen ist gemäss den Wetterdiensten weiterhin mit Sturmwinden zu rechnen.
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