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Trauer um Rock-Legende
Rolling-Stones-Drummer Charlie Watts gestorben

Der Gentlemen der Stones: Charlie Watts auf einer Aufnahme von 2016.
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Traurige Nachrichten für alle Fans der Rolling Stones: Drummer Charlie Watts ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Der Schlagzeuger der legendären britischen Rockband starb am Dienstag in London, wie sein Agent Bernard Doherty mitteilte. Watts hatte mit den Rolling Stones zusammen mit Sänger Mick Jagger und den Gitarristen Keith Richards und Ron Wood in den vergangenen Jahrzehnten Rockgeschichte geschrieben.

«Mit grosser Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Charlie Watts bekannt», heisst es in einer Erklärung, die BBC zitiert. «Er ist heute im Kreise seiner Familie friedlich in einem Londoner Spital gestorben.» Watts sei «ein geschätzter Ehemann, Vater und Grossvater» gewesen und «einer der grössten Schlagzeuger seiner Generation».

Watts hatte erst vor Kurzem die US-Tournee der Rolling Stones verpasst, weil er sich einer OP unterziehen musste. Der Eingriff sei aber erfolgreich gewesen, hatte die Band noch Anfang August mitgeteilt. Watts müsse sich nun aber mehrere Wochen erholen. Zur Art der Behandlung hatte sein Sprecher keine Angaben gemacht. Watts war im Jahr 2004 erfolgreich wegen Kehlkopfkrebs behandelt worden.

War nach einer OP auf dem Weg der Genesung: Charlie Watts – hier während eines Konzerts im Oktober 2017 in Paris.

Watts Tod löste in der Musikwelt und darüber hinaus grosse Bestürzung aus. «Charlie war ein Fels in der Brandung» und ein «fantastischer Schlagzeuger», sagte Ex-Beatle Paul McCartney in einem Video, das er auf Twitter veröffentlichte.

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Auch dessen früherer Bandkollege Ringo Starr twitterte ein Foto von ihm und Watts und schrieb: «God segne Charlie Watts, wir werden dich vermissen, Mann.» Rocksänger Bryan Adams bezeichnete Watts als «einen der grössten Rock-Schlagzeuger aller Zeiten».

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Elton John: «Stylischster Man»

Der Drummer galt als einer der bestgekleideten Rockstars. Der britische Popstar Elton John würdigte ihn nach der Todesnachricht als «stylischsten Mann und brillante Gesellschaft». Doch im Gegensatz zu Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards mied er das Rampenlicht. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweisste die Stones zusammen – nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern vor allem, wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.

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Watts wurde am 2. Juni 1941 in London als Sohn eines Lastwagenfahrers geboren. Als Jazzfan fing er im Alter von 14 Jahren mit dem Schlagzeugspielen an. Der Musiker entdeckte schon früh seine Liebe zu Jazz und Blues. Er bastelte sich aus einem alten Banjo sein erstes Schlagzeug – es war der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere mit diversen Jazz-Formationen und eben den Rolling Stones.

Watts kam ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Band im legendären Londoner Marquee Club am 12. Juli 1962 dazu. Die Entscheidung machte sich bezahlt, musikalisch und finanziell. Die Stones hätten eben das Glück und das Geld gehabt, viel Zeit im Studio verbringen zu können, sagte er dem britischen «Telegraph» ein halbes Jahrhundert später – und sie hätten daher viel ausprobieren können.

In den 1980ern trank Watts stark und nahm Drogen. 2004 überstand der einst starke Raucher eine Kehlkopfkrebserkrankung.

Charlie Watts mit Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood (von rechts nach links) bei der Eröffnungsparty für «Exhibitionism» in New York im November 2016.

Von vielen als «nur» der Drummer der Stones bezeichnet, hatte sich Watts seinen Stellenwert in der Band längstens gesichert. Dazu folgende Geschichte – nächtens in einem Hotel: Nach einem Auftritt haben die Stones ein bisschen gefeiert und wurden immer ausgelassener dabei. Nur Watts fehlt. Sturzbetrunken ruft Mick Jagger im Zimmer von Charlie Watts an und fragt: «Wo ist mein Drummer? Ich will meinen Drummer!» Charlie Watts steht auf, zieht einen Anzug an, überprüft im Spiegel nochmal sein Aussehen, fährt hinunter in die Lobby zu Jagger, packt ihn am Kragen und sagt: «Nenn mich nie wieder deinen Drummer. Du bist mein gottverdammter Sänger.»

«Ich habe das Touren schon immer gehasst.»

Chalie Watts

Charlie Watts ging nicht gerne auf Tourneen. «Ich habe das Touren schon immer gehasst, so lange ich denken kann», sagte der Schlagzeuger 2016 in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung». «Es gibt absolut nichts Schlimmeres, als Koffer zu packen, an alles denken zu müssen, die Hektik, die dabei entsteht.»

Im selben Interview beantwortet Watts die Frage, ob er schon einmal darüber nachgedacht habe, wie sein Leben ohne die Stones verlaufen wäre. «Nein, das habe ich nie getan. Es ging einfach immer irgendwie weiter.» Ursprünglich seien die Stones für ihn einfach eine weitere Band gewesen. «Ich ging davon aus, dass spätestens nach zwei Jahren alles vorbei sein würde.»

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Seit 1964 war Watts mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine erwachsene Tochter hatte. Sie lebten auf einem Gestüt in der Grafschaft Devon und züchteten professionell Araberpferde.

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Doch das Rockerleben liess ihn nicht los: Nach jeder Tour versuche er sich zurückzuziehen, gestand er der «Times» mit 75. Keith Richards frage ihn, was er dann tun werde. «Ich weiss nicht, Rasenmähen? Also setze ich mich nicht zur Ruhe.»

Charlie Watts (links) mit Bill Wyman 1967 während einer Pressekonferenz im Kongresshaus in Zürich.

//oli/nag