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Rohani fordert radikalen Wandel im Iran

Hassan Rohani: «Menschen wollen mit Aufrichtigkeit, Anstand und Vertrauen behandelt werden.»
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Angesichts der Proteste im Iran nach dem versehentlichen Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine hat der iranische Präsident Hassan Rohani zu einem radikalen Wandel der Politik in seinem Land aufgerufen.

«Die Menschen wollen mit Aufrichtigkeit, Anstand und Vertrauen behandelt werden», erklärte Rohani am Mittwoch im Ministerrat. Der Präsident forderte die Iraner zugleich zur «nationalen Einheit» auf. Seine Ansprache wurde live im Staatsfernsehen übertragen, was als aussergewöhnlich gilt. Die Streitkräfte seines Landes rief Rohani auf, sich für den Abschuss und die anschliessende Informationspolitik zu entschuldigen und zu erklären, was genau passiert sei. Damit solle den Menschen gezeigt werden, dass die Armee «nichts verheimlichen» wolle.

«Das Volk ist unser Meister»

«Das Volk ist unser Meister, und wir sind seine Diener», erklärte Rohani weiter. «Der Diener muss den Meister mit Bescheidenheit, Genauigkeit und Ehrlichkeit ansprechen.» Ein erster Schritt hin zur «nationalen Versöhnung» könnten die Parlamentswahlen im Februar sein, erklärte der Staatschef. Die Menschen wollten «Vielfalt». Rohani forderte die regimetreue Wahlbehörde auf, mögliche Kandidaten bei der Wahl nicht auszuschliessen.

Der Iran hatte erst nach tagelangen Dementis und massivem internationalen Druck den versehentlichen Abschuss der Passagiermaschine zugegeben, bei dem am vergangenen Mittwoch alle 176 Insassen umgekommen waren. Die meisten Insassen der ukrainischen Maschine waren Iraner oder iranisch-stämmige Staatsbürger anderer Länder.

Der Iran hatte zum Zeitpunkt des Abschusses der Maschine mit Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak auf die Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani durch die USA reagiert. Das ukrainische Flugzeug sei in diesem Zusammenhang versehentlich abgeschossen worden. Offenbar befürchtete Teheran US-Gegenangriffe.

In den vergangenen Tagen hatte es im Iran immer wieder wütende Proteste gegen die Führung des Landes gegeben, das wegen der US-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomkonflikt unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet.