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Wohlhabender Premier
Rishi Sunak verdiente seit 2020 rund 4,7 Millionen Pfund

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Die «Sunday Times» schätzte das Vermögen des Paars auf 730 Millionen Pfund und somit höher als das von König Charles III.
Hat seit 2020 1,05 Millionen Pfund Steuern bezahlt: Der britische Premierminister Rishi Sunak. (Archivbild)
Der konservative Regierungschef war in den vergangenen Monaten wegen der Steuermoral seiner wohlhabenden Frau Akshata Murty in die Kritik geraten.
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Regierungschef mit Millionen-Einkommen: Der britische Premierminister Rishi Sunak hat in den drei Jahren bis 2022 seinen Steuererklärungen zufolge rund 4,7 Millionen Pfund (umgerechnet rund 5,3 Millionen Franken) verdient, einschliesslich Kapitaleinkünften. Wie aus den am Mittwoch nach langem öffentlichen Druck veröffentlichten Unterlagen hervorgeht, zahlte der frühere Investmentbanker auf seine seit 2020 erzielten Einkünfte aus Einkommen und Kapitalerträgen rund 1,05 Millionen Pfund Steuern.

Die Privatfinanzen im Hause Sunak sind in Grossbritannien seit Monaten Gesprächsstoff: Der konservative Regierungschef war in den vergangenen Monaten unter anderem wegen seines luxuriösen Lebensstils und der Steuermoral seiner wohlhabenden Frau Akshata Murty in die Kritik geraten.

Die «Sunday Times» schätzte für ihre Liste der reichsten Briten das Privatvermögen des Paars auf 730 Millionen Pfund und somit höher als das von König Charles III. König Charles und seine Frau Camilla sollen es auf 350 bis 400 Millionen Franken bringen. Der Grossteil des Vermögens stammt aber nicht vom ehemaligen Investmentbanker Sunak (Lesen Sie unser Porträt: Blitzkarriere, Multimillionär – und jetzt neuer britischer Premier), sondern von seiner Frau.

Das Mega-Vermögen von Ehefrau Akshata Murty

Akshata Murty ist Tochter des indischen Milliardärs N. R. Narayana Murthy. Der Sohn eines Dorflehrers gehört zu den bekanntesten Geschäftsleuten des Subkontinents und wird gerne als «Bill Gates von Indien» betitelt. Ausgestattet mit einem Startkapital von 1000 Dollar gründete Murthy 1981 mit fünf Freunden das Softwareunternehmen Infosys: der erste IT-Dienstleister, der von Indien aus die Welt betreute.

Und das mit Erfolg. Infosys-Programmierer schrieben Software für westliche Grosskonzerne – zu einem Bruchteil des Preises, den die Unternehmen in ihrer Heimat zahlen müssten. Auch dank Infosys wurde Bangalore zur IT-Kapitale, weltweit beschäftigt das Unternehmen mittlerweile über 276’000 Mitarbeiter. Akshata Murty hält laut dem letzten Jahresbericht 0,9 Prozent am Unternehmen. Der geschätzte Wert ihres Anteils beläuft sich auf 790 Millionen Franken. 

Klatschen für den Ehemann: Akshata Murty applaudiert auf einer Wahlkampfveranstaltung von Rishi Sunak mit dessen Mutter Usha.  

Beheizter Privatpool

Der «Guardian» hatte jüngst berichtet, dass Sunak – der seinen Steuerunterlagen zufolge alleine 2022 rund 1,9 Millionen Pfund einnahm – in seinem Haus in seinem Wahlkreis in Nordengland über einen beheizten Privatpool verfügt. Der «Guardian» rechnete vor, allein die Beheizung des neuen Indoor-Schwimmbads im Wochenendhaus der als Fitnessfreaks geltenden Eheleute verbrauche sechsmal mehr Strom als eine normale Familie in einem Jahr.

Rishi Sunak und Akshata Murty besitzen mehrere Immobilien in Grossbritannien und den USA, darunter ein fast 8 Millionen Franken teures Domizil in London sowie ein 6,25-Millionen-Franken-Penthouse in Santa Monica. 

In einer Zeit, in der Millionen britischer Bürger mit enorm gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben, nutzt die oppositionelle Labour-Partei den Lebensstil des Premiers als Beleg dafür, dass er keinen Bezug zum Leben von Normalbürgern habe.

Frau zahlte lange keine Steuern

Der an einer Privatschule und später an der renommierten Universität Oxford ausgebildete Sunak hatte vor seiner politischen Karriere für die Investment-Gesellschaft Goldman Sachs und zwei Hedgefonds gearbeitet. Als er 2020 Finanzminister wurde, liess Sunak seine privaten Beteiligungen in einen so genannten «Blind Trust» übergehen, der von einem unabhängigen Treuhänder verwaltet wird.

Zur Veröffentlichung seiner Steuererklärungen war er vor allem gedrängt worden, seit bekannt geworden war, dass seine Frau Akshata Murty lange von ihrem Status als «Nichtansässige» profitiert hatte, um in Grossbritannien keine Steuern zu zahlen – und das, als Sunak bereits Finanzminister war. Murty willigte schliesslich ein, den auf ihr weltweit erzieltes Einkommen fälligen Steuerbetrag zu bezahlen.

AFP/chk