AboKonzernverantwortung in WinterthurRieter schweigt zum Sklaverei-Vorwurf
Der Winterthurer Spinnmaschinenhersteller Rieter profitiert seit Jahren von einem Regierungsprogramm im Westen Chinas, zu dem auch Zwangsarbeit gehört. Fragen blockt Rieter ab.
Die Geschäfte liefen nicht allzu gut für Rieter im Sommer 2017. Der Winterthurer Spinnmaschinenhersteller litt unter der kriselnden Textilbranche. Hoffnung machte dem Grossunternehmen ein Projekt der kommunistischen Partei Chinas: Die Textilindustrie sollte in die westliche Provinz Xinjiang verlagert werden. «Konzernchef Norbert Klapper hatte sich immer optimistisch gezeigt, dass das Unternehmen sich einen Anteil an diesem gigantischen planwirtschaftlichen Vorhaben wird sichern können», schrieb die NZZ dazu im Juli 2017. Auch gegenüber dieser Zeitung hatte Klapper sich bereits 2016 entsprechend geäussert. In der ersten Jahreshälfte 2017 machten Lieferungen von Spinnmaschinen nach Xinjiang bei Rieter gemäss NZZ ein Drittel des Umsatzes aus. Für das gesamte Jahr 2017 betrug dieser knapp 970 Millionen Franken.