Unerwartet plötzlich schloss das Restaurant Sternensee in Samstagern Anfang Juli seine Tore. Eine Tafel vor dem Restaurant wies darauf hin, dass ein Wirtewechsel stattfinden werde. Den ganzen Sommermonat hindurch verbreitete die Gaststätte nicht den gewohnten Küchenduft, sondern Geräusche. Das Hämmern, Fräsen und Schleifen deutete auf Renovationsarbeiten hin.

Ralph Zollinger, Miteigentümer der Liegenschaft, wird künftig die Geschäftsführung des Restaurants übernehmen. «Vor acht Jahren fand der letzte Pächterwechsel statt. Diese Jahre haben auf den Böden, beim Verputz und an den Wandfliesen Spuren hinterlassen», sagt er. So hätten sich umfangreiche Renovationsarbeiten aufgedrängt. «Das Restaurant war leer und so nutzten wir die Gunst der Stunde. Wenn schon renovieren, dann richtig.»

Mehr saisonale Menüs

Sehr vieles ist im Begriff, sich zu verändern, aber nicht alles. «Die Hälfte des Servicepersonals ist neu. Auch die Art und Weise der Leitung, die ich gemeinsam mit einem Betriebsleiter und einer Personalleiterin übernehmen werde», sagt Zollinger. Nebst den personellen Veränderungen wandelt die Gaststätte auch durch neue Möbel und Farben ihr Gesicht. Selbst die Küchengeräte werden ersetzt.

Am bisherigen Konzept hält der Geschäftsführer aber fest. «Wir übernehmen es während der nächsten drei Monate 1:1.» So bleibe die Speisekarte sehr ähnlich wie bisher. «Wir ergänzen sie lediglich durch einige Menüs für Kinder und Junggebliebene. Und nach acht Jahren ist die Zeit reif für eine neue Salatsauce.» Künftig werde er aber mehr Gewicht auf saisonale Speisen aus der Region legen. «Während der Saison bieten wir beispielsweise Kopfsalat an.»

Was ebenfalls bestehen bleiben wird, ist der Biergarten sowie der abendliche Barbetrieb.

Geschichtsträchtige Stätte

Ralph Zollinger kennt den Restaurationsbetrieb wie seine eigene Westentasche. Er ist im Haus des Restaurants Sternensee, das sich seit 1931 in Familienbesitz befindet, aufgewachsen und kennt die Gastronomie seit Kindesbeinen. Die dabei gesammelten Erfahrungen dürften ihm als Geschäftsführer zugutekommen.

Die Geschichte des Restaurants Sternensee reicht jedoch viel weiter zurück. Bereits 1468 wurde es indirekt als Wirtshaus «am Strickler» erstmals genannt. Mitte des 17. Jahrhunderts verdrängte der Name «Sternen» allmählich den Namen «Strickler». Dies dürfte auf die damals noch sternenförmige Schanz, die sich unmittelbar neben dem Restaurant befindet, zurückzuführen sein. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Wehranlage aus den Religionskriegen zwischen den katholischen und reformierten Orten zu einem Rechteck ausgebaut. Den Namen Sternensee trägt das Restaurant seit 1973.

Wiedereröffnung: 1. August, 11 Uhr. Öffnungszeiten Restaurant: Montag Ruhetag, Dienstag bis Samstag 11 bis 0.30 Uhr, Sonntag 10 bis 23.30 Uhr.