Badi ohne BeizErlenbach handelt nach Kritik von Badigästen
Das Restaurant in der Badi Winkel ist zu, und die Anlage schliesst in dieser Saison früher als sonst. Das hat den Unmut der Gäste auf sich gezogen. Nun verspricht die Gemeinde Besserung.

Das eingeschränkte gastronomische Angebot und die reduzierten Öffnungszeiten der Badi Winkel haben unmittelbar nach dem Saisonstart für grossen Missmut unter den Gästen gesorgt. Bereits über 500 Personen haben mittlerweile eine Petition unterschrieben, die der Erlenbacher Martin Fierz vor etwas mehr als zwei Wochen lanciert hat. Mit seiner Forderung, der Gemeinderat müsse rasch handeln, stiess der Anwohner der Badi auf offene Ohren.
Derzeit ist nämlich das Badi-Restaurant geschlossen. Pächter Georgos Stylianou, besser bekannt als Chef George, betreibt lediglich einen Kiosk. Der Hintergrund: Die Gemeinde musste beim Kanton nachträglich ein Baugesuch einreichen, damit die Holzplattform im Aussenbereich des Restaurants als Gastrofläche genutzt werden kann. Weil Chef George dort nicht wirten kann, bis die Baubewilligung vorliegt, schloss er das Restaurant ganz.
Doch mit einem Kiosk allein mögen sich viele Stammgäste nicht begnügen. Und weshalb die Gemeinde die Badi seit dieser Saison schon ab 20 Uhr und samstags gar ab 19 Uhr schliesst, verstehen viele erst recht nicht.
Tische und Stühle unter Kioskvordach
Nun zeigt die Petition von Fierz, die inzwischen dem Gemeinderat übergeben worden ist, Wirkung. Wie die Gemeinde auf ihrer Website schreibt, hat sie für das Strandbad Winkel «Sofortmassnahmen» ergriffen. Neu wird dieses bis 22 Uhr offen sein. Die Nutzung der Anlage erfolge aber nach dem offiziellen Dienstschluss um 20 Uhr auf eigene Gefahr. Entsprechende Warntafeln werden künftig darauf hinweisen.
Weiter lässt die Gemeinde Tische, Stühle und Bänke unter dem Kioskvordach aufstellen. Diese sollen allen Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung stehen, ohne dass Konsumzwang bestehe.
Gespräche mit Chef George
Zwischen der Gemeinde und Pächter Chef George laufen zudem Gespräche, wie es weitergeht, bis die ausstehende Baubewilligung vorliegt. Die Gemeinde verweist darauf, dass nicht sie, sondern Chef George für den Kioskbetrieb zuständig sei. Sie bedaure, dass der Pächter die jetzige Saison mit einem stark reduzierten Angebot gestartet habe. «Wir stehen mit ihm in Kontakt und hoffen, den Erlenbacher Badegästen so bald wie möglich ein erweitertes Verpflegungsangebot bieten zu können. Zu den Details der Gespräche können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht äussern.»
Auch Chef George nimmt gegenüber dieser Redaktion keine Stellung, solange Gespräche mit der Gemeinde stattfinden. Unklar bleibt somit, inwiefern er das Restaurant trotz geschlossenem Aussenbereich dennoch hätte betreiben können oder ob sich dies für ihn wirtschaftlich schlicht nicht gelohnt hätte.
So oder so: In den Augen vieler Gäste dürfte das Problem noch nicht behoben sein. Dies ist auch der Gemeinde klar. So heisst es auf der Website: «Mit diesen Sofortmassnahmen beseitigt die Gemeinde Erlenbach die drängendsten Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung des Strandbades. Der Gemeinderat und die Liegenschaftenkommission hoffen, dass baldmöglichst auch eine umfassende Lösung gefunden werden kann.»
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