Spital Männedorf macht SchlagzeilenReklamation wegen gebärender Frauen geht um die Welt
Ein Anwohner des Spitals Männedorf hat sich über das Geschrei aus dem Gebärsaal genervt und sich beschwert. Eine Meldung, die nicht nur hier für Kopfschütteln sorgt.
Man möchte den Männedörflern ja nicht zu nahe treten. Aber vermutlich ist die Bekanntheit des Dorfes über die Landesgrenzen hinweg etwas beschränkt. Zumindest temporär hat sich das in den vergangenen Tagen aber geändert. Schuld daran ist die – wenigstens aus internationaler Optik – bizarre Meldung der «Zürichsee-Zeitung», dass es im Spital eine Lärmbeschwerde wegen gebärender Frauen gibt.
Als «vermutlich ungewöhnlichster Nachbarschaftsstreit des Jahres …» bezeichnet man beim TV-Sender RTL die Meldung. Hundertfach kommentiert wird die Meldung auf den Facebook-Seiten des Senders. Die Meinungen sind geteilt. Eine Frau erinnert sich an ihr erstes Kind: «Ich habe auch geschrien 😀 tut nun mal weh, einen Apfel durch den Gartenschlauch zu drücken!» Eine andere Frau kommentiert: «Jeden Tag hören mag man das definitiv nicht.»
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Nach Deutschland hat die Meldung aber auch andere Länder erreicht. Ob in den Niederlanden, Belgien, Rumänien oder gar dem Senegal und Vietnam: Der Fall sorgt überall für Diskussionen und das eine oder andere Schmunzeln.
Allerdings geht mit den Übersetzungen etwa in Frankreich auch die Genauigkeit verloren. Plötzlich geht es nicht mehr nur um eine nachbarschaftliche Diskussion, sondern gleich um einen Gerichtsfall.
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Das wiederum hat man auch beim Spital Männedorf bemerkt und auf der Website einen Hinweis publiziert. «Aus einer Reklamation wegen Lärm, wie sie in der Zürichsee-Zeitung beschrieben wird, machten diverse Medien leider einen ‹Lärmstreit› oder gar eine ‹Lärmklage, die gutgeheissen wurde›.» Es sei dem Spital wichtig, zu betonen, dass es keine juristische Klage gebe.
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Wahr bleibt aber, das bestätigt auch das Spital nochmals, der Kern der Geschichte: Ein Anwohner des Spitals hat sich über das Geburtsgeschrei beklagt, wenn die Fenster an heissen Tagen geöffnet sind.
Das Spital folgert auf der Website: «Wir freuen uns über jedes Seemeitli und jeden Seebueb, der bei uns das Licht der Welt erblickt – ob mit oder ohne ‹Geburtsgeschrei›.» Und Mediensprecherin Martina Meyer fügt an: «Schreiende, gebärende Frauen sind wohl per se ein Thema, das hohe Aufmerksamkeit generiert. Egal ob in Männedorf oder sonst wo auf der Welt. »
Das Dorf der Männer?
Bleibt noch eine Frage: Kann es sein, dass die Beschwerde beim Spital nur eingereicht wurde, weil der Fall in Männedorf spielt? Kommen Sie darauf? Männedorf, das soll dem Namen nach – so wird in den sozialen Medien verschiedentlich gemutmasst – das Dorf der Männer sein. Da wundere es ja nicht, dass ein Nachbar so wenig Gehör hat für Frauen.
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Ein Zusammenhang kann mehrheitlich ausgeschlossen werden. Der Name des Dorfes gehe nämlich auf den alemannischen Adligen «Manno» im 7. oder 8. Jahrhundert zurück, hielten die Chronisten verschiedentlich fest. Wie damals mit Lärm von Gebärenden umgegangen wurde, ist allerdings nicht überliefert. Oh, Mann – wie schade!
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