EcuadorRegierung erklärt nach Ausschreitungen Notstand in Gefängnissen
Nach Ausschreitungen mit mindestens 22 Toten in zwei Haftanstalten hat Präsident Guillermo Lasso den Notstand in seinem Gefängnissystem ausgerufen.
Präsident Guillermo Lasso erklärte am Donnerstag «den Ausnahmezustand im Gefängnissystem, um alle menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen zu mobilisieren, die notwendig sind, um die Ordnung» wiederherzustellen. Bei den Gewaltausbrüchen seien zudem rund 60 Menschen verletzt und eine Polizistin sexuell missbraucht worden, teilten die Behörden mit.
Soldaten sollten Lasso zufolge die Gefängnisse nach aussen hin schützen, Polizisten für Sicherheit im Inneren der Haftanstalten sorgen. Bisher waren dafür besonders geschulte Zivilisten zuständig.
Zahl der Toten steigt auf 22
In der Haftanstalt Latacunga in der im Zentrum des Landes gelegenen Provinz Cotopaxi wurden 14 Menschen getötet, teilte die Regierung mit. Acht weitere Tote gab es nach Behörden-Angaben in einem Gefängnis der südwestlichen Provinz Guayas. Die Gefängnisaufsicht hatte die Zahl der Toten zuletzt mit 21 angegeben, ein Mensch sei nun im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Ecuadors Gefängnisse haben offiziell insgesamt weniger als 30'000 Plätze, tatsächlich sind in ihnen aber 39'000 Häftlinge untergebracht. Ausserdem gibt es nur rund 1500 Gefängniswärter – etwa 2500 zu wenig. Entsprechend gross ist die Macht krimineller Banden in den Haftanstalten. Nach offiziellen Angaben hatte es im vergangenen Jahr 103 Morde in ecuadorianischen Gefängnissen gegeben.
SDA/sys
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