AboRassismus in ItalienAm Ende ist dann immer das Opfer schuld
Francesco Acerbi soll einen Gegner rassistisch beleidigt haben. Als er darum das Camp der italienischen Nationalmannschaft verlassen muss, fühlt er sich missverstanden.
Es war der Tag des Herrn und, ausgerechnet, auch der Tag gegen Rassismus im Fussball. Im italienischen Meisterschaftsspiel am Sonntag zwischen Inter Mailand, dem Tabellenführer, und der SSC Napoli, dem letztjährigen Meister, gab es eine Szene mit langer und vielleicht folgenreicher Nachwirkung. 59. Minute. Juan Jesus, der brasilianische Innenverteidiger der Neapolitaner, geht zum Schiedsrichter und meldet dem, Inters Abwehrspieler Francesco Acerbi habe ihn «Neger» genannt. Man redet, man beschwichtigt, es sieht so aus, als entschuldige sich Acerbi. Das Spiel geht 1:1 aus. Napolis Ausgleich kurz vor Schluss gelingt: Juan Jesus.